Oman mit dem Wohnmobil: Eine Camping Reise durch 1001 Nacht
Flagge Oman
Oman per Camper: Dein ultimativer Guide für ein Abenteuer der Extraklasse
Tipps und Wissenswertes für die Reise mit dem eigenen Wohnmobil durch den Oman – auch ohne Allradantrieb!
Heute nehmen wir dich mit auf eine Wohnmobil Reise durch Oman, ein Land von atemberaubender Schönheit. Es lockt Besucher mit einer faszinierenden Mischung aus beeindruckenden Landschaften, kulturellem Erbe und herzlicher Gastfreundschaft. Auf der Arabischen Halbinsel gelegen, bietet Oman eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, die die Geschichte, Kultur und natürliche Schönheit des Landes widerspiegeln. Man bewegt sich zwischen traumhaften Stränden am Indischen Ozean, magischen Wüsten, grünen Flusstälern, auch Wadis genannt, und vielen historischen Stätten, gekrönt von einer exotischen Flora und Fauna.
Wir bereisten den Oman mit dem Wohnmobil und erreichten auch ohne Allradantrieb alle für uns wichtigen Sehenswürdigkeiten und Strände.
Wir zeigen dir, wie du den Oman auf eigene Faust entdecken kannst!
Die Geschichte Omans ist seit Jahrhunderten geprägt von Handel, Eroberungen und kulturellem Austausch. Von der Zeit, als omanische Seefahrer die Weltmeere beherrschten und Weihrauch und Gewürze in die ganze Welt brachten, bis hin zur modernen Nation, die eine Brücke zwischen Tradition und Moderne schlägt, hat Oman eine reiche Geschichte zu erzählen.
Schon in der Antike spielte Oman eine wichtige Rolle im internationalen Handel. Omanische Seefahrer und Händler waren bekannt für ihre Navigationskünste und ihren Mut, die Weltmeere zu befahren. Sie etablierten Handelsrouten, die sie bis nach Indien, Ostafrika und Südostasien führten. Dieser Seehandel brachte Oman Wohlstand und kulturellen Reichtum, der sich in der Architektur und den historischen Stätten des Landes widerspiegelt.
Das Gleichgewicht zwischen Fortschritt und Bewahrung der kulturellen Identität hat Oman zu einem einzigartigen Land gemacht.
In den letzten Jahrzehnten hat Oman unter der Führung von Sultan Qaboos bin Said einen beeindruckenden Wandel vollzogen. Der Sultan hat das Land in die Moderne geführt, sich für Bildung, Infrastruktur und soziale Entwicklung eingesetzt und gleichzeitig die omanische Kultur und Tradition bewahrt. Dieses bemerkenswerte Gleichgewicht zwischen Fortschritt und Bewahrung der kulturellen Identität hat Oman zu einem einzigartigen Land gemacht.
Sicherheitslage / Sicherheit
Die Kriminalitätsrate und auch Gewaltverbrechen sind sehr niedrig. Das Auswärtige Amt warnt vor Diebstählen an von Touristen häufig frequentierten Orten. Daher solltest du gewisse Sicherheitsvorkehrungen treffen wie du sie auch in Europa beachten solltest. Sieh dir hierzu unseren Artikel Sicherheit im Wohnmobil an.
Visa, Einreise und Formalitäten
Visum und Aufenthaltsdauer
Deutsche, Österreicher und Schweizer müssen vor der Einreise in den Oman ein E-Visum bei der Royal Oman Police beantragen. Das Visum ist 30 Tage gültig, kann aber verlängert werden. (Stand 2023 waren die Visagebühren bei 20 OMR ca. 60$ pro Person, diese fallen bei der Verlängerung wieder an). Die Verlängerung kann einmalig auch online erfolgen, Vorsicht die Benutzeroberfläche ist etwas verwirrend, oder man geht zu einer etwas größeren Stelle der Royal Oman Police. Man sollte die Verlängerung aber einige Tage vor Ablauf des Visums durchführen, falls es online nicht klappt. Der Reisepass muss bei Einreise noch mindestens 6 Monate gültig sein.
Es ist möglich, bis zu 14 Tage ohne Visum in den Oman einzureisen. Dies macht z.B. Sinn, wenn man von den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Musandam einreisen möchte. Wir kennen auch Reisende, die zunächst 14 Tage kostenlos „On Arrival“ eingereist sind und sich dann bei einer Polizeistation das 30-Tage-Visum haben ausstellen ließen.
Einreise
Für die Einreise benötigst du einen Reisepass der noch mindestens 6 Monate Gültigkeit hat.
Für Kinder ist ein Kinderreisepass erforderlich.
Formalitäten mit dem Fahrzeug
Das Fahrzeug wird registriert, ein Carne de Passage ist erforderlich. Wir kennen aber auch einige Reisende, die die arabische Halbinsel ohne Carnet de Passage durchquert haben, aber das erfordert viel Argumentation und Überredungskunst an den verschiedenen Grenzen, die auch ohne Carne sehr zeitaufwendig sind. Wir empfehlen dir, wenn es möglich ist, ein Carne im Voraus zu machen, um dir Zeit und Ärger zu ersparen.
Dieses wird in Deutschland vom ADAC ausgestellt.
Kfz-Versicherung
An der Grenze muss eine Kfz-Versicherung abgeschlossen werden.
Die Versicherungskosten betrugen im Jahr 2022 für ein Privatfahrzeug 35 Euro für einen Monat. Ich habe die Versicherung an der Grenze im Büro von Al Ahlia Insurance abgeschlossen. Es gibt auch einen Automaten, an dem man die Versicherung kaufen kann, aber der war bei der Einreise defekt.
Die Kfz-Versicherung von Jahn und Partner würde auch den Oman abdecken, diese hatten wir aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Die Versicherungsbestätigung sollte man dann in Englisch übersetzen und muss unter Umständen die Beamten von der Gültigkeit überzeugen.
Zoll und Freimengen
- 200 Zigaretten sind frei.
- Für die Einfuhr von halluzigenen Medikamenten, Antidepressiva und anderen Psychopharmaka brauchst du eine ärztliches Attest möglichst in englischer Sprache.
- Die Einfuhr von Schweinefleisch ist verboten.
- Es dürfen zwei Liter, maximal zwei Flaschen, Alkohol pro Erwachsener eingeführt werden.
- Die Einfuhr von Drohnen ist untersagt und es drohen sehr hohe Strafen.
Einreise mit Haustieren
Die Einfuhr von Haustieren ist mit Aufwand verbunden, da wir zu diesem Zeitpunkt noch keinen Hund hatten, kennen wir das Prozedere nicht genau, von anderen Reisenden mit Hund wissen wir, dass es möglich ist, aber Zeit und Recherche vor der Einreise notwendig sind. Erkundige dich vorher bei der Omanischen Botschaft, welche Dokumente und Impfungen dein Tier für die Einreise in den Oman benötigt. Beachte, dass die Wiedereinreise in die EU nur mit gültiger Tollwutimpfung und Antikörpertitrierung erlaubt ist.
Beste Reisezeit und Klima – für eine Reise mit dem Wohnmobil durch Oman
Oman hat ein subtropisches Klima. Die klimatischen Bedingungen sind je nach Region unterschiedlich. Im Allgemeinen sind die Sommer sehr heiß und trocken und die Winter mild mit Tagestemperaturen um 25 Grad. Vor allem im Winter kann es vereinzelt zu starken Regenfällen kommen. Diese sind vor allem in den Wadis gefährlich, da der trockene Boden die großen Wassermassen nicht so schnell aufnehmen kann und es zu gefährlichen Sturzfluten kommen kann.
Bei Regen solltet ihr Wadis schnell verlassen!
An der Küste im Norden sind die Winter mild und die Sommer heiß und trocken.
In der Region des Hadschar-Gebirge im Nordosten sind die Winter kühl, die Temperaturen können bis unter den Gefrierpunkt fallen, die Sommer dagegen sind heiß und feucht.
Im Landesinneren, in den Wüstengebieten, sind die Sommer sehr heiß und die Winter mild.
Der Süden des Oman hat fast ein tropisches Klima mit Badewetter im Winter und heißen Sommern mit häufigen Regenfällen.
Die beste Reisezeit für Oman sind die Monate September bis Mai, da dann die heißesten Sommermonate vorbei sind und die Temperaturen moderater werden.
Anreise
Die Anreise aus Richtung Europa mit dem eigenen Fahrzeug erfolgt in der Regel über Saudi-Arabien oder die Vereinigten Arabichen Emirate (Was den Vorteil hat sich dort in einem Liquor Store einzudecken ;-).
Praxistipps für die Reise mit dem Wohnmobil und Camper durch den Oman
Eine Reise durch den Oman ist auch ohne Geländewagen möglich und es gibt viele Highlights, die man auch so erreichen kann. Wo du nicht hinkommst, kannst du die Gegend auf andere Weise erkunden, zum Beispiel zu Fuß. Oder du mietest dir vor Ort für einen oder mehrere Tage ein Geländefahrzeug, um zu den Orten und Wadis zu gelangen, die wirklich nur mit einem Allradfahrzeug befahrbar sind. Es ist auch möglich, eine Mitfahrgelegenheit oder ein Taxi mit Allradantrieb zu organisieren, um zu diesen Orten zu gelangen. Um mit dem Wohnmobil durch Oman zu reisen, bedarf es jedoch einer gewissen Vorbereitung:
Lies hier zum einen unseren Ratgeber zum Offroad-Fahren und zum anderen unsere Empfehlung zur Offroad-Ausrüstung, um sich nach einer Panne selbst zu helfen.
Stellplätze, Campingplätze und Übernachtungsmöglichkeiten
Im Oman gibt es keine Campingplätze, wie wir sie kennen, deshalb sollte das Wohnmobil möglichst autark sein, was die Stromversorgung angeht. Außerdem sollte man ein Toilettensystem verwenden, das ohne Chemie auskommt und in der Natur entsorgt werden kann.
Im Oman sieht man viele Touristen, die mit einem gemieteten Geländewagen und einem Dachzelt unterwegs sind. Diese können mit unterschiedlicher Ausstattung gemietet werden. Campen ist im Oman also nicht unbekannt, auch die Omanis sind überwiegend mit Zelt und Geländewagen unterwegs.
Übernachten kann man fast überall, schöne ruhige Plätze gibt es genug.
Gasversorgung mit dem Wohnmobil
Wer auf den Energieträger Gas angewiesen ist, sollte bereits mit einer vollen Flasche anreisen und die Betankung gut planen. An den Tankstellen gibt es kein Autogas.
In der Nähe von Salala konnten wir unsere Flasche bei einer Abfüllfirma für ein paar Euro füllen lassen. Das ging halbautomatisch und war die schnellste Befüllung, die ich je erlebt habe. Das ging aber nur, weil wir unsere Gasflasche herausnehmen konnten, bei einem fest installierten Tank wäre das schon schwieriger gewesen.
In der App iOverlander sind ein paar Möglichkeiten eingetragen.
Bei Fernreisen empfehle ich auf jeden Fall diese Adapter an Bord zu haben.
Zum Tanken an LPG Tankstellen diese LPG Tankadapter* . Wer es in Erwägung zieht ausländische Gasflaschen, mit meist anderem Anschluss, an seinem Gassystem zu nutzen, sollte PELMOS Gasanschluss Adapter I 4 teiliges Gasflaschen Adapter - Set für das EU-Ausland I Zum Anschluss von Druckreglern an ausländischen Gasflaschen dabei haben.
Unsere Empfehlung
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- Material: Messing
Wasserversorgung mit dem Wohnmobil
Wasser ist wie in allen arabischen Ländern ein kostbares Gut. Es gibt keine Wasserleitungen bzw. kein Leitungsnetz, sondern überall sieht man Tanklastwagen, die Wasser zu den Haushalten bringen. Außerdem befinden sich im ganzen Land Behälter, in denen der Öffentlichkeit „frisches“ Wasser zur Verfügung gestellt wird. Wir haben das Wasser aus diesen Behältern gefiltert und getrunken. Allerdings solltest du vorher prüfen, ob das Wasser in Ordnung ist, also nicht schmierig oder verfärbt ist oder einen komischen Geschmack hat. An vielen Behältern sind schon Filter un dteilweise Umkehrosmoseanlagen angebracht, auf die wir uns aber nicht verlassen wollten. Wir filtern unser Wasser immer und überall mit diesem System*, da wir ausschließlich dieses Wasser trinken.
Außerdem sollte man einen sogenannten Wasserdieb * im Gepäck haben, da die Wasserhähne an den Wasserbehältern oft keine Möglichkeit gaben eine Schlauchkupplung anzuschrauben.
Lies hierzu unbedint unseren ausführlichen Artikel zum Thema Wasseraufbereitung aus Reisen.
Unsere Empfehlung
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Kraftstoffversorgung
Benzin und Diesel sind an allen Tankstellen problemlos erhältlich und das Tankstellennetz ist generell gut ausgebaut. Auch die Qualität der Tankstellen ist besser als in Saudi-Arabien.
Wer jedoch auf der Straße 31 durch das Landesinnere von Nizwa nach Haima und Salala fährt, sollte seinen Tank immer gut gefüllt haben und am besten Ersatzkanister mitführen. Hier gibt es Abschnitte, in denen die Tankstellen mehr als 300 km auseinander liegen.
Der Dieselpreis zaubert einem dann aber ein Lächeln ins Gesicht. Stand 2022 haben wir 60 Cent für einen Liter Diesel bezahlt.
Wir hatten 2x 20L Reservekanister * dabei, die auch gefüllt sein sollten.
Ein Trinkgeld wird nicht unbedingt erwartet, aber ich gebe immer etwas für den guten Service und die ohnehin niedrigeren Preise.
Die Kraftstoffqualität ist in der Regel gut. Wer ein modernes und empfindliches Fahrzeug hat, sollte sicherheitshalber Markentankstellen ansteuern.
Unsere Empfehlung
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Mobiles Internet im Oman
Einer der ersten Schritte nach der Ankunft ist der Kauf einer lokalen SIM-Karte. Wir haben uns für Omantel entschieden, da dieser Anbieter zwar etwas teurer ist, aber eine sehr gute Netzabdeckung und bereits einen guten 5G Ausbau hat.
Im Handyladen gab es eine kurze Registrierung mit dem Reisepass und das war’s.
Die Tarife waren etwas teurer als in Saudi Arabien aber immer noch günstiger als in den Emiraten. Wir zahlten im Dezember 2022 ca. 35€ für 30GB. Der Empfang war eigentlich überall sehr gut.
Es empfiehlt sich, vor der Einreise Offline-Karten für die Navigation herunterzuladen.
Einkaufen
Es gibt eine Reihe von Supermärkten im Oman. Allerdings solltest du bedenken, dass es viele Dinge, die für uns in Deutschland selbstverständlich sind, hier nicht gibt. Wenn du also auf etwas nicht verzichten möchtest, nimm dir genügend Vorräte von zu Hause mit.
Unser Supermarkt Nummer eins ist auch im Oman der Lulu Hypermarket.
Hier gibt es eine große Auswahl an Lebensmitteln. Je nach Größe des Lulu findest du dort einen Food Court, sowie Kleidung, Elektronik, Haushaltswaren, Schulbedarf und Lifestyleprodukte.
Außerdem verfügt der Lulu Supermarkt über eine tolle „Heiße Theke“ wo man sehr leckeres Essen zu ordentlichen Preisen kaufen kann.
Im Oman waren wir wieder öfter auf den Märkten. In Salala gibt es frisches Obst aus heimischen Gärten und in Städten wie Nizwa und Muscat bieten die Souks alles von Gemüse über Fisch bis hin zu tollen Souvenirs.
Das omanische Souvenir schlechthin: Weihrauch! Den gibt es in jedem Supermarkt und auf den Märkten in jeder Qualität. Am besten kauft man ihn auf dem Weihrauch-Souk in Salala.
Essen im Oman
Wie in allen arabischen Ländern spielt auch im Oman die Dattel eine zentrale Rolle.
Im Vergleich zu Saudi-Arabien und den Emiraten ist die omanische Küche vielfältiger und historisch durch viele Einflüsse und Gewürze geprägt. Der Indische Ozean liefert zudem frischen Fisch.
Ein zentrales Gericht ist der nach Safran duftende Biryani-Reis, der auf einer großen Platte serviert wird. Entweder mit Lamm, Fisch oder Huhn.
Wer authentisch essen möchte, nimmt höflich eine private Einladung zum Essen an, die oft nicht lange auf sich warten lässt. Durch die große Gastfreundschaft und die Offenheit und Neugier gegenüber Touristen trinkt man schnell gemeinsam einen arabischen Kaffee mit Kardamon und süßen Datteln oder isst zusammen. Traditionell auf dem Boden von einem gemeinsamen Teller. Gegessen wird mit der rechten Hand.
Das Festmahl auf den Bildern erwartete uns völlig spontan nach einer Wanderung. Wir verbrachten den ganzen Mittag mit der Familie und wurden Zeugen wir kurzer Hand im Flussbett die mobile Küche und Grills angeschmissen wurden.
Straßen, Navigation und Maut
Die Straßen im Oman sind im Allgemeinen in einem guten Zustand. So gelangt man beispielsweise vom Norden über zwei verschiedene Hauptstraßen nach Salala. Allerdings muss man immer und überall damit rechnen, dass Esel, Ziegen oder Kamele die Fahrbahn kreuzen, im Süden Omans sind auch gerne mal Rinder auf den Straßen unterwegs. Außerdem begegneten uns im Landesinneren immer wieder riesige Schwertransporter von den Ölfeldern, die breiter als die ganze Straße waren und wir mussten schauen, wo wir bleiben. Zu abgelegenen Orten oder Wadis führt oft nur eine staubige Schotterpiste, die teilweise eine Herausforderung darstellt. Die Höchstgeschwindigkeiten betragen innerorts 60 km/h, auf Landstraßen 90 km/h und auf Autobahnen 120 km/h.
Die Google-Navigation funktioniert gut und auch die Stellplatzsuche ist dank der ständig aktualisierten Verzeichnisse in iOverlander recht einfach. Selbst ohne App findest du fast überall einen Stellplatz der Ruhe verspricht. Auch ohne Allrad. Lies dazu unseren Artikel „Offroad fahren mit dem Wohnmobil“
Besonderheiten
Wir fuhren entlang der Küste von Norden nach Süden bis Salala, eine traumhafte und sehr empfehlenswerte Strecke. Zurück nach Nizwa im Norden fuhren wir dann in 2 Tagen über die Route 39, die durch das Landesinnere und entlang der Rub Al-Khali führt. Diese Strecke ist extrem eintönig und auf den fast 800km! gibt es außer einer Geröllwüste und wenigen Tankstellen nicht viel zu sehen. Wenn es also schnell gehen muss, kann man durchaus auf die Route durchs Landesinnere ausweichen, wer aber etwas sehen möchte und ein paar Stopps einplant, dem sei die Route entlang der Küste empfohlen.
Ein echtes Highlight im Oman ist das Hadschar-Gebirge im Norden. Hier konnten wir zwar einige Spots besuchen, aber insgesamt ist dieses Gebiet, in dem es wirklich viel zu sehen gibt, eher etwas für 4×4-Fahrer.
Verhalten bei Sandstürmen
Wir sind ein paar Mal in Sandstürme geraten, das ist beeindruckend und einschüchternd zugleich. Die Sicht sinkt innerhalb kürzester Zeit auf ein Minimum. Bei uns war der Sandsturm nach ein paar Minuten vorbei.
So verhält man sich am besten:
- Schalte das Abblendlicht an.
- Vergrößere den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug.
- Wenn möglich, fahre rechts ran und warte das Spektakel ab.
- Prüfe anschließend den Luftfilter, er kann in kürzester Zeit sehr stark zusetzen.
Maut
Es wird keine Straßenmaut erhoben!
Geld und Reisebudget
Was kostet dich eine Wohnmobil Reise durch den Oman?
Die nationale Währung ist der Omanische Rial. Im Jahr 2023 entsprach 1 OMR etwa 2,40 €. Man sollte direkt bei der Einreise Bargeld abheben, kann aber auch oft mit Kreditkarte bezahlen.
Da wir beim Einkaufen auch einige importierte Lebensmittel aus Europa gekauft haben, war unser Wocheneinkauf etwas teurer als in Deutschland.
Essen waren wir selten, aber es gibt günstige lokale Restaurants und natürlich auch sehr teure Restaurants, vor allem in den größeren Städten.
Das Reisebudget wird vor allem durch niedrige Treibstoffkosten (Stand Jan. 2023 1 Liter Diesel 0,60€) und geringe bis gar keine Eintrittsgelder geschont.
Verständigung und kleiner Sprachführer
- Im Oman leben circa 4,8 Millionen Menschen, dass sind bei einer Fläche von 309.500 km2 16 Einwohner pro km2
- Mittlerweile sind 46 % der Bevölkerung bzw. etwa 2,3 Mio. Menschen Migranten, davon etwa 1,3 Mio. Inder.
- Mit Englisch kommst du in der Regel schon recht weit. Nur Teilweise bewährt hat sich für uns der Google Translater, dieser übersetzt das blumige und poetische arabisch oft schlecht, dass es häufig keinen Sinn mehr ergibt.
Ein paar Worte auf Arabisch öffnen schnell die Herzen
Hallo – marḥaba
Friede sei mit dir – as-salamu alaykum
Antwort:
Auch mit dir sei Friede – waalaykum as-salam
Tschüss – maʿa s-salamah
Ja – naʿam
Nein – lā
Danke – šukran
Unsere Buch Empfehlungen
- Kabasci, Kirstin (Author)
- Lonely Planet Verlag (Author)
Spezielle Ausrüstung für die Reise mit dem Wohnmobil durch den Oman
Lies hier zum einen unseren Ratgeber zum Offroad-Fahren und zum anderen unsere Empfehlung zur Offroad-Ausrüstung, um sich nach einer Panne selbst zu helfen.
Du solltest dich auch mit dem Thema Trinkwasser-Aufbereitung und Filterung beschäftigen, siehe hierzu diesen Artikel.
Unser Drucksprüher – Ein Geheimtipp der in keiner Camping Ausstattung fehlen sollte!
Da wir hauptsächlich freistehen und Wasser besonders in der Wüste kostbar ist, haben wir uns nach einiger Zeit auf Reise die Frage gestellt, wozu wir am meisten Wasser verbrauchen und wie wir noch mehr sparen können. Neben dem Trinken und der Körperhygiene wird das meiste Wasser für den Abwasch benötigt. Während man zu Hause den Wasserhahn beim Geschirrspülen munter laufen lassen kann, ist im Wohnmobil dagegen jeder Liter kostbar. Ständig den Hahn auf- und zuzudrehen, ist dementsprechend oft nicht praktikabel. Eine Lösung musste her und so kamen wir auf diesen Drucksprüher*!
- Der Wasserverbrauch lässt sich sehr gut dosieren.
- Durch den hohen Druck und den verstellbaren Strahl wird das Geschirr mit wenig Wasser im Handumdrehen sauber.
- Ebenso schnell lässt sich die Spüllösung nach dem Spülen absprühen.
- Durch die seitliche Einfüllöffnung muss der Sprühkopf zum Nachfüllen nicht jedes Mal abgeschraubt werden.
- Dieser Drucksprüher von Gardena hat eine sehr gute Qualität. Billige No-Name-Geräte würden diesen Dauereinsatz nicht lange überstehen.
- Besonders in der Wüste waren die Soalrmodule häufig verstaubt und lieferten wenig Leistung – Kurz abgesprüht und fertig!
- Und das Beste: Man kann ihn für wirklich alles verwenden: Fahrräder und Auto putzen, Bad reinigen, Solarmodule reinigen, Füße vom Sand befreien, Kinder abduschen und vieles mehr….
Sehenswürdigkeiten, Highlights und Sightseeing mit dem Wohnmobil im Oman
Wenn wir an unsere wundervolle Zeit im Oman zurück besinnen, dann denken wir vor allem an:
- Grüne Wadis (Flussbett),
- quirlige und duftende Souks (Märkte) und Städte,
- faszinierende alte Forts,
- tolle Strände am indischen Ozean
- von Kokuspalmem gesäumte Strände im Süden des Landes,
- und spektakuläre Wüstenlandschaften.
Daher werden wir hier unsere Highlights thematisch gruppieren.
Die hier aufgeführten Highlights und Sehenswürdigkeiten erheben bei weitem keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern sollen einen Eindruck von der Vielfalt und den Möglichkeiten dieses Landes vermitteln.
Die besten Wadis im Oman – Wander und Badespass für Groß und Klein
Wadis sind trockene Flussbetten oder Schluchten in Wüstengebieten, in denen saisonal oder ganzjährig Wasser fließen kann, insbesondere nach Regenfällen oder wenn Schmelzwasser aus den Bergen kommt. Diese Flußbetten sind im Oman weit verbreitet und spielen eine wichtige Rolle für das Ökosystem und die Menschen in der Region.
Wadis sind oft von beeindruckenden Landschaften mit steilen Felswänden, Felsterrassen und manchmal üppiger Vegetation umgeben. In der Trockenzeit können sie völlig ausgetrocknet sein, in der Regenzeit füllen sie sich schnell mit Wasser und werden sogar zu reißenden Strömen. Dieses saisonale Wasser ist für die Landwirtschaft und die Wasserversorgung von entscheidender Bedeutung.
Wadis sind auch bei Touristen beliebt, die die natürliche Schönheit und die Möglichkeiten zum Wandern, Schwimmen und Picknicken schätzen. Einige der bekanntesten Wadis in Oman sind Wadi Shab, Wadi Bani Khalid und Wadi Tiwi.
Es ist wichtig zu beachten, dass sich die Bedingungen in den Wadis je nach Jahreszeit ändern können und es ist ratsam, sich vor Ort zu informieren und die Wetterbedingungen zu überprüfen, bevor man sich in diese Gebiete begibt.
Baden in den Wadis
Auch die Einheimischen gehen gerne in den Wadis baden, allerdings eher in T-Shirt und Shorts. Wir haben nie erlebt, dass uns jemand komisch angeschaut oder etwas gesagt hat, wenn wir „wie gewohnt“ gebadet haben. In den Wadis, wo viele Einheimische waren, haben wir aus Respekt vor dem Baden einfach das T-Shirt angelassen, das trocknet sowieso in kürzester Zeit.
In allen Wadis im Norden des Landes kann man bedenkenlos baden. Uns ist nicht bekannt, dass es dort Warnungen wegen Verunreinigungen oder Parasiten gibt.
Ganz anders sieht es im Süden des Landes rund um Salala aus. So verlockend ein Sprung ins kühle Nass z.B. des Wadi Darbat oder des Wadi Shuwaymiyah wäre. Dort lauern Parasiten (Würmer), die sich über Süßwasserschnecken verbreiten und zu Bilharziose / Schistosomiasis führen. Wir haben Reisende getroffen, die sich mit diesem Parasiten infiziert haben.
Falaj – Bewässerungssysteme
Ein Falaj, auch Aflaj (Plural von Falaj) geschrieben, ist ein traditionelles Bewässerungssystem, das im Oman weit verbreitet ist. Diese Systeme wurden entwickelt, um Wasser aus Quellen oder Flüssen (Wadis) zu sammeln, zu leiten und auf Felder, Gärten und Oasen zu verteilen, um die Landwirtschaft in trockenen Regionen zu unterstützen.
Ein Falaj besteht in der Regel aus einem Netz von unterirdischen oder offenen Kanälen, die Wasser von einer Quelle oder einem Fluss zu den Nutzflächen leiten. Die Kanäle sind so konstruiert, dass sie das Wasser auf natürliche Weise durch die Schwerkraft transportieren, ohne dass Pumpen benötigt werden. Dieses System ermöglicht eine effiziente Wasserverteilung über große Entfernungen und spielt eine wichtige Rolle bei der Bewässerung von Gärten und Plantagen im Oman.
Im Jahr 2006 wurden fünf Bewässerungssysteme von Aflaj im Oman in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen: Falaj Al-Khatmeen, Falaj Al-Malki, Falaj Daris, Falaj Al-Mayassar und Falaj Al-Jeela. Sie sind ein herausragendes Beispiel für die nachhaltige Nutzung knapper Wasserressourcen in Trockengebieten und haben die landwirtschaftliche Produktivität in diesen Gebieten erheblich gesteigert.
Wer durch die Wadis wandert, wird früher oder später auf die Bewässerungskanäle stoßen.
Wadi Qurai
Das Wadi Quari im Oman offenbart sich als eine bemerkenswerte Naturoase, die Reisende mit ihrer unvergleichlichen Schönheit und Abgeschiedenheit fasziniert. Dieses entlegene Tal ist von imposanten, roten Felsformationen umgeben und bietet eine eindrucksvolle Kulisse für unvergessliche Erlebnisse in der Natur und noch nicht touristisch überlaufen. Das Wadi Quari ist insbesondere für seine malerischen Wasserstellen bekannt, die an heißen Tagen eine willkommene Erfrischung bieten, sowie für seine Wanderwege, die durch üppige Oasen führen.
Wadi Bani Khalid
Das Wadi Bani Khalid gilt als eines der bekanntesten Wadis im Norden Omans, da es das ganze Jahr über viel Wasser führt und man sich dort herrlich erfrischen kann. Wenn man durch die trockene Landschaft zum Wadi fährt, fragt man sich, ob man am richtigen Ort ist. Es ist kaum zu glauben, dass sich zwischen den Felsen plötzlich eine von Palmen gesäumte Wasseroase auftut. Du kannst im großen Naturpool schwimmen oder etwas weiter wandern und in den kleineren Pools etwas mehr Ruhe finden.
Wadi Shab
Das Wadi Shab südöstlich von Muscat ist wegen seiner Nähe zur Hauptstadt touristisch stark frequentiert, zählt für uns aber zu den schönsten Wadis im Oman. Das Wadi Shab südöstlich von Muscat ist wegen seiner Nähe zur Hauptstadt touristisch stark frequentiert, zählt für uns aber zu den schönsten Wadis im Oman. Es empfiehlt sich daher ein Besuch am Wochenende zu vermeiden und möglichst früh an den Booten zu sein, damit du die Ruhe im Wadi genießen kannst.
Um die Wanderung durch das Tal zu beginnen, muss man mit einem Boot ans andere Ufer übersetzen (Kosten 1 OMR). Danach beginnt eine schöne Wanderung durch üppiges Grün. Immer wieder muss man über Felsen klettern. Nach etwa einer Stunde erreicht man die ersten Wasserstellen, die immer tiefer werden.
Das eigentliche Highlight ist aber zweifellos die geheimnisvolle Höhle am Ende des Wadis, die nur schwimmend zu erreichen ist. Im Inneren der Höhle befindet sich ein Wasserfall. Der Eingang zur Höhle erfordert etwas Überwindung, denn man kann gerade so durch die Öffnung im Felsen schwimmen. Wer nicht gut schwimmen kann oder mit Kindern unterwegs ist, sollte daher Schwimmhilfen oder Schwimmwesten mitnehmen.
Als Ausgangspunkt und Stellplatz für die Nacht diente uns der Fins Beach wenige Kilometer entfernt. Mehr dazu weiter unten.
Wadi Tiwi
In unmittelbarer Nähe des Wadi Shab liegt das Wadi Tiwi. Auch wunderschön gelegen und voller Wasser. Leider konnten wir mit unserem Fahrzeug nicht hineinfahren, da man ein Allradfahrzeug benötigt. Wenn man ein solches hat, kann man sogar im Wadi übernachten.
Wadi Al Arabeieen
Auch das Wadi Al Arabeieen zählt zu den schönsten Wadis im Oman. Mit einem Geländewagen kann man auf einer teilweise steilen Schotterpiste weit ins Tal hineinfahren, sich unterwegs einen Stellplatz suchen, baden oder auch eine längere Offroad-Tour machen und dann wieder Richtung Norden auf die Straße 17 einbiegen. Wir sind mit unserer Wanda auf halber Strecke an einem steilen Straßenstück gescheitert, aber es hat sich trotzdem gelohnt und wir haben einfach im Tal gewandert und übernachtet.
Wadi Ash-Schuwaimiyya
Das Wadi Ash-Schuwaimiyya im südlichen Oman ist in seiner Gesamtheit nur mit Allradfahrzeugen befahrbar. Von der geteerten Hauptstraße zweigt eine ausgewaschene Waschbrettpiste ab. Wir konnten aber auch ein ganzes Stück hineinfahren bis zu einem schönen kleinen Wasserfall und einem Wasserbecken. Aber Vorsicht, auch hier besteht ein hohes Bilharziose-Risiko.
Insgesamt ist das Wadi über 20 km lang und bietet neben einer beeindruckenden Berg- und Felskulisse auch eine vielfältige Tierwelt. Hyänen und Gazellen sollen hier heimisch sein. Am besten verbindet man den Besuch mit einer Übernachtung im Wadi, das aber wie die meisten Wadis über keinerlei Infrastruktur oder Wasserversorgung verfügt. Also ausreichend Proviant mitnehmen. Auch der Handyempfang geht nach den ersten Kurven im Tal gegen Null.
Wadi Darbat
Das etwas nördlich von Salala gelegene Wadi Darbat hat einen ganz besonderen Reiz und ist mit anderen Wadis im Oman kaum zu vergleichen. Für uns eines der schönsten im Oman. Schon von weitem sieht man eine riesige, fast senkrechte Felswand, von der während der Regenzeit im Sommer gewaltige Wassermassen herabstürzen. Unterhalb des Wasserfalls befindet sich ein Parkplatz, von dem aus man entlang wunderschöner Wasserbecken bis zur Steilwand wandern kann. Aber auch hier ist wegen der Bilharziosegefahr Vorsicht geboten.
Das Wadi Darbat ist auf jeden Fall ein Ziel, wenn man mit dem Wohnmobil im Oman ist, um hineinzufahren und einen schönen Übernachtungsplatz zu finden. Auch ohne Allrad kommt man dort überall hin, wenn der Untergrund trocken ist. Wir waren zweimal dort. Vor und nach unserem Salala-Aufenthalt, weil es uns so gut gefallen hat. Auch außerhalb der Regenzeit ist es dort herrlich grün, überall grasen Kamele, Kühe und Esel und manchmal hat man das Gefühl auf einer Alm in den Alpen zu sein, wenn man den Blick wendet, wirkt es andererseits wie in der afrikanischen Sawane.
Dort standen wir in einer netten kleinen Gruppe von Overlandern am Fluss mit Lagerfeuer und immer wieder liefen freche Kamele direkt am Wohnmobil vorbei. Das Wadi lädt zum Wandern ein und oberhalb des Wasserfalls hat man einen herrlichen weiten Blick über die Landschaft des Dhofar, wie diese Region im Oman heißt. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, denn unsere Kinder spielen gerne mit Pflanzen und Matsch, unbekannte Pflanzen überprüfen wir immer erst mit der App „Flora Inkognita“. Man macht 2-3 Fotos und die KI erkennt recht zuverlässig, worum es sich handelt. Wir haben im Wadi 3 Pflanzen gefunden, die zu den giftigsten der Welt gehören, darunter Rizinus und Stechapfel.
Unterhalb des Wasserfalls im Wadi Darbat, der in der Trockenzeit im Winter noch ausreichend Wasser führt.
Wadi Damm
Das letzte Wadi, das wir vor unserer Rückreise nach Saudi-Arabien besuchten, war das Wadi Damm. Eines der Wadis am Rande des Hadschar-Gebirges, das auch ohne Allrad gut zu erreichen ist. Wir übernachteten mit dem Wohnmobil ziemlich am Anfang des Tals, da man mit dem Auto nicht weiter hineinfahren konnte. Wie jedes Wadi im Oman hat auch dieses Tal sein eigenes Flair und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Nachdem wir uns zwischen den Palmen etwas ausgeruht und gegessen hatten, machten wir eine Wanderung durch das Wadi zu den Wasserpools. Wir wanderten an teilweise steilen Felswänden entlang und mussten auch einige Male die Felsen rauf und runter klettern. Wir entdeckten alte Inschriften und Zeichnungen in den Felsen, eine Schlange und einen Fuchs.
Forts und Festungen im Oman
Forts im Oman sind faszinierende Relikte aus einer reichen und abwechslungsreichen Geschichte, die weit zurückreicht. Das Sultanat Oman, ist reich an historischen Festungen und Burgen, die einst dazu dienten, das Land vor Eindringlingen zu schützen und Handelsrouten zu kontrollieren. Diese beeindruckenden Bauten sind ein bedeutender Teil des omanischen Erbes und spiegeln die architektonische Meisterschaft und die strategische Bedeutung wider, die sie im Laufe der Jahrhunderte hatten. Sie reichen von den majestätischen Festungen von Nizwa und Jabrin bis hin zu den malerischen Küstenfestungen von Sur und Bahla. Diese Forts erzählen die Geschichten von Abenteuern, Handel und kulturellem Austausch, die die Geschichte des Oman geprägt haben, und sind heute faszinierende Orte für Besucher, die die reiche Geschichte und Kultur dieses faszinierenden Landes erkunden möchten.
Fort al Hazm
Das Fort Al Hazm war unsere erste Sehenswürdigkeit direkt nach der Einreise mit dem Wohnmobil und rückblickend eines unserer Highlights im Oman. Wir wurden direkt am Eingang von zwei freundlichen Gastgebern empfangen und mit Kaffee bewirtet. Das Fort wurde ab 1708 von Sultan bin Saif II. erbaut und verfügt über eine sehr ausgeklügelte Bauweise mit Falltüren, Vorrichtungen zum Bespritzen von Angreifern mit heißem Dattelsirup, Verliesen und einer autarken Wasserversorgung.
Die Führung war sehr lebendig gestaltet und dank des Audioguides konnten wir viele Informationen und Detailwissen aufnehmen. Die Räume sind teilweise noch original eingerichtet. Unseren Kindern hat es sehr gut gefallen.
Außerhalb der Mauern fließt ein Falaj, der viel frisches, kühles Wasser führt und in dem wir uns abkühlen konnten.
Fort Nizwa – Eine Reise in eine andere Welt
Das Fort von Nizwa ist schon etwas Besonderes: Es liegt mitten in der Altstadt von Nizwa, neben dem Souk, eingebettet in die umliegenden Berge und Dattelplantagen. Erbaut im 17. Jahrhundert, hatte das Fort im Laufe der Jahrhunderte viele Bedeutungen und Funktionen. Ursprünglich als Verteidigungsanlage konzipiert, diente es auch als königlicher Palast und Ort politischer Versammlungen. Das Fort beeindruckt nicht nur durch seine massive Steinbauweise und die imposanten Verteidigungsanlagen, sondern auch durch die kunstvollen Schnitzereien und architektonischen Details, die einen Einblick in die Handwerkskunst vergangener Zeiten geben.
Wenn dann noch der Muezin vom Minarett der prächtigen Moschee zum Gebet ruft, ist der Gänsehautmoment perfekt!
Der Freitag ist in Nizwa besonders sehenswert. Am Vormittag findet der traditionelle Viehmarkt statt, bei dem das Vieh wild versteigert wird. Ab Mittag wird im Fort traditionelles Kunsthandwerk authentisch vorgeführt, es gibt Essen und klassische omanische Folkloretänze mit Trommlern. Wenn dann noch der Muezin vom Minarett der prächtigen Moschee zum Gebet ruft, ist der Gänsehautmoment perfekt!
Jabrin Castle
Das Jabrin Castle, auch Jabreen Castle genannt, liegt unweit von Nizwa und dem Fort von Bahla und ist ebenfalls von großer historischer Bedeutung für den Oman. Ein Besuch lohnt sich wegen der reich verzierten und bemalten Holzdecken und der schön dekorierten Räume. Sehenswert ist auch der „Raum der Sonne und des Mondes“. Der Raum ist so gebaut, dass er zwar kühl bleibt, aber durch geschickt platzierte Öffnungen in den Wänden sowohl Sonnen- als auch Mondlicht einfallen kann.
Fort Bahla
Das Fort Bahla, in unmittelbarer Nähe von Nizwa und Jabrin gelegen, gilt als eines der größten und einzigartigsten Forts im Oman. Es ist wesentlich älter als die anderen genannten Forts und wurde bereits zwischen dem 13. und 4. Jahrhundert erbaut. Auch die Umgebung der Festung ist einen Besuch wert, so gibt es in der Stadt Bahla einen Souk mit Töpferwaren.
Mirbat Castle
Das Mirbat Castle ist eher unbekannt und touristisch wenig erschlossen, liegt sie doch etwas abseits nördlich von Salala und weit weg von den Hotspots des nördlichen Oman. Es ist aber ein lohnenswerter Zwischenstopp auf der Fahrt mit dem eigenen Fahrzeug entlang der Küste nach Salala. Die Stadt Mirbat selbst ist völlig verfallen, wirkt eher wie eine Geisterstadt und lud nicht wirklich zum Verweilen ein. Der Eintritt in die Festung war sogar kostenlos.
Im Vergleich zu den Forts im Norden erfährt man hier viel über die historische Bedeutung der Region Dhofar. Diese spielte eine zentrale Rolle in der Blütezeit des Weihrauch- und Gewürzhandels und des Oman als große Seefahrernation. Wir erfuhren viel über die Weihrauchbäume, die Ernte, die Bedeutung für die Region und die Welt und die Handelsrouten vom Oman über Saudi-Arabien und Jordanien bis zum Mittelmeer.
Die letzte Schlacht um eine Festung: Am 19. Juli 1972 griffen kommunistische Guerillas im Dhofar-Krieg die schwach besetzte Festung Mirbat an. Die Regierungstruppen in der Festung wurden jedoch von britischen Special Forces und aus der Luft unterstützt. Die Rebellen wurden in die Flucht geschlagen und der Dhofar-Aufstand wenige Jahre später für beendet erklärt. Diese Schlacht gilt als die letzte, die um eine Festung geführt wurde.
Verzaubernde Städte, Moscheen und duftende Souks – Kultur pur im Oman
Der Oman ist reich an faszinierenden Städten, die jeweils ihre eigenen einzigartigen Schönheiten und Charme bieten. Muscat, die Hauptstadt des Landes, fällt mit ihrer atemberaubenden Kulisse aus Bergen und dem funkelnden Arabischen Golf ins Auge. Die Stadt vereint traditionelle Architektur mit modernem Flair und beherbergt historische Stätten wie den Sultan-Qabus-Grand-Moschee. Nizwa, bekannt für sein historisches Fort und den farbenfrohen Souq, bietet einen faszinierenden Einblick in die omanische Kultur. Salalah hingegen, die Hauptstadt der Dhofar-Region, lockt mit üppiger Vegetation, weißen Sandstränden und einem angenehmen Klima. Hier findet man die Schönheit des Oman in seiner grünsten Pracht. Andere bemerkenswerte Städte wie Sur mit seinen traditionellen Dhau-Werften und Sohar mit seiner reichen Geschichte als Handelshafen machen den Oman zu einem faszinierenden Reiseziel, das Kultur, Geschichte und natürliche Schönheit auf einzigartige Weise miteinander verknüpft.
Muscat die Hauptstadt des Oman in traumhafter Lage
Muscat oder deutsch auch Maskat geschrieben, die Hauptstadt des Oman, ist zweifellos ein faszinierendes Reiseziel für Abenteurer, Kulturliebhaber und Naturfreunde. Die Stadt beeindruckt durch ihre einzigartige Mischung aus Tradition und Moderne. Die majestätische Kulisse des Hajar-Gebirges und der glitzernde Arabische Golf verleihen Muscat eine dramatische Schönheit. Die Stadtteile liegen wunderschön zwischen Bergen und Hügeln. Besucher können die prächtige Sultan Qabus Grand Moschee, ein Meisterwerk islamischer Architektur, bewundern oder das historische Mutrah-Viertel erkunden, wo sich der lebhafte Mutrah-Souk mit seinen Gewürzständen und Kunsthandwerksläden erstreckt. Muscat bietet auch wunderbare Möglichkeiten, die omanische Kultur und Geschichte zu erkunden, sei es bei einem Besuch des Sultanpalastes Al Alam oder in den zahlreichen Museen der Stadt. Die Strände von Muscat, wie der Qurum Beach, bieten eine willkommene Abkühlung und Entspannung. Alles in allem ist Muscat ein Reiseziel, das durch seine Schönheit, Gastfreundschaft und Vielfalt fasziniert und seine Besucher mit unvergesslichen Eindrücken und Erlebnissen belohnt.
Wer mit dem Wohnmobil oder Expeditions LKW anreist, findet hier einen guten und ruhigen Stellplatz, der trotzdem nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt ist. Der angrenzende Park bietet Spielmöglichkeiten für die Kinder.
Tipps:
Viele Souks im Oman sind natürlich oft sehr touristisch und eher auf Souvenirs ausgerichtet. So auch der Mutrah Souk, wenn man wie alle Touristen nur durch den Mittelgang geht. Sobald man aber in einen der vielen Seitengänge abbiegt, entdeckt man das Leben und den Handel in einem modernen, authentischen Souk. Hier werden Hygieneartikel, Bürobedarf, riesige Kochtöpfe und vieles mehr angeboten. Total interessant!
Wer die Große Sultan-Qabus-Moschee besichtigen möchte, sollte sich über die Öffnungszeiten für Touristen informieren. Es gibt Wochentage und Uhrzeiten, an denen nur Muslime die Moschee besuchen dürfen.
Sehenswert ist auch das ganze Regierungsvietrel um den Sultanspalast Al Alam.
Nizwa: Historische Pracht und ein Blick in die Vergangenheit des Oman
Nizwa, eine historische Stadt im Sultanat Oman, ist ein faszinierendes kulturelles und historisches Zentrum, das tief in der Geschichte des Landes verwurzelt ist. Sie gilt als eine der ältesten Städte Omans und blickt auf eine reiche Vergangenheit als Handels- und Bildungszentrum zurück. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten ist die majestätische Festung von Nizwa, die im 17. Jahrhundert erbaut wurde und ein beeindruckendes Beispiel für omanische Architektur und Verteidigungsstrategien darstellt. Die Stadt ist auch für ihren traditionellen Souk (Markt) bekannt, auf dem Kunsthandwerk, Gewürze, Schmuck und handgewebte Textilien verkauft werden.
Da die Stadt und ihre Umgebung seit jeher über eine zuverlässige Wasserversorgung durch Bewässerungskanäle verfügen, z.B. durch das Unesco-Weltkulturerbe Falaj Daris, ist Nizwa auch ein Zentrum des Obst- und Gemüseanbaus. Nizwa ist ein Ort, an dem die Geschichte Omans lebendig wird und Besucher die Möglichkeit haben, in die reiche Kultur und Tradition dieses faszinierenden Landes einzutauchen.
Tipps: Das Fort wurde bereits weiter oben ausführlich beschrieben und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Anschließend lohnt sich ein Bummel über den Souk und den Gemüsemarkt. Auch der Tiermarkt, der freitags ab 7 Uhr in der Nähe des Forts stattfindet, ist ein Besuchermagnet und bietet viele Fotomotive. Leider waren wir zu spät dran.
Die Sultan Qaboos Moschee in Nizwa ist nach der Sultan Qaboos Grand Mosque in der Hauptstadt Muscat die zweitgrößte Moschee im Oman.
Salala – Ein tropisches Paradies
Salalah, die Hauptstadt der südlichen omanischen Provinz Dhofar, ist ein einzigartiges grünes Juwel inmitten der Wüstenlandschaft der Arabischen Halbinsel. Die Stadt ist bekannt für ihr außergewöhnliches Klima, das sie von Juni bis September durch den Monsun in ein grünes Paradies verwandelt. Diese Besonderheit macht Salalah zu einem beliebten Ziel für Erholungssuchende, die der Sommerhitze entfliehen wollen. Neben den Naturschönheiten und den üppigen tropischen Gärten bietet die Region auch historische Stätten wie den archäologischen Park Al Baleed, der einen Einblick in die reiche Geschichte und die Handelsverbindungen des alten Oman gibt.
Tipps: Nach Monaten in kargen Wüstenlandschaften war ein Spaziergang durch einen der vielen grünen Gärten in Salala ein fast surreales Erlebnis. In den Gärten wachsen Papayas, Mangos, Bananen und Gemüse. Die Arbeiter sind alle freundlich und freuen sich meist, wenn man ein wenig durch die Gänge schlendert.
Wer an Salala denkt, hat natürlich die traumhaften Palmenstrände im Kopf, die wirklich atemberaubend schön sind. Hier kann man mit dem Wohnmobil einfach mal ein paar Tage ausspannen. Überall liegen Kokosnüsse herum, die man an den Ständen am Straßenrand für 50 Cent kaufen kann. Aber Vorsicht: Es besteht immer die Gefahr von herabfallenden Nüssen getroffen zu werden, also aufpassen wo man parkt.
Wir haben auch das Weihrauchmuseum besucht, das sehr gut gemacht ist und auch die Kinder sehr interessiert hat.
Nachdem wir uns das theoretische Wissen über Weihrauch angeeignet hatten, sind wir zum Weihrauch-Souk in Salala gegangen. Dort kann man wirklich zu besten Preisen und Qualität einkaufen. Handeln lohnt sich.
Sehenswert ist die Sultan Qaboos Moschee, die wir auch von innen bestaunen durften.
Stellplatz: Man könnte auch direkt am Palmenstrand übernachten, aber wir zogen es vor, auf einem großen Strandparkplatz östlich der Stadt zu übernachten, weil es dort ruhiger war.
Unsere schönsten Strände im Oman
Mit seiner 1.700km langen Küstenlinie entlang des Arabischen Meeres, des Omanischen Golfs und dem indischen Ozeam beheimatet das Sultanat einige der beeindruckendsten Strände des Nahen Ostens. Von den goldenen Sanddünen von Wahiba Sands bis zu den abgelegenen Buchten und kristallklaren Gewässern von Salalah im Süden gibt es für jeden Strandliebhaber etwas zu entdecken. Muscat, die Hauptstadt des Oman, beherbergt Strände wie Qurum Beach und Al Bustan Beach, die sich perfekt für entspannte Spaziergänge und Wassersportaktivitäten eignen. Auch für Tauscher und zum Schnorcheln gibt es herrliche Spots und eine reiche Flora und Fauna.
Wir sahen Rochen, die aus dem Wasser sprangen, Delphine, die in den Wellen spielten, Wale, Meeresschildkröten und den indischen Ozean, der in der Dunkelheit magisch fluoreszierte.
Qurum Beach – Bester öffentlicher Strand in Muscat
Der Qurum Beach, auch bekannt als Shati Al Qurum, befindet sich im noblen Vorort Qurum und ist einer der besten Strände von Muscat und eine gute Wahl für alle, die einen Strandtag im Herzen der Stadt genießen möchten. Der 4 km lange, von Palmen gesäumte Sandstrand ist bei Joggern, die morgens auf der Promenade laufen, und bei Gruppen, die den Sonnenuntergang genießen wollen, sehr beliebt.
Fins Beach
Mit seinen glatten, glänzenden Kieselsteinen und dem weichen, weißen Sand ist der Fins Beach ein lohnenswerter Zwischenstopp für Reisende, die von einem Wandertag im Wadi Shab oder Wadi Tiwi zurückkehren oder in den klaren, blauen Gewässern nahe der Küstenstadt Sur schwimmen möchten. Während Fins Beach an den Wochenenden ein beliebter Campingplatz für Einheimische ist, kann man hier unter der Woche lange Zeit ganz für sich allein sein. Der Strand erstreckt sich über viele Kilometer und verschiedene Abschnitte und geht in den Tiwi Beach über.
Wir haben den Strand sehr genossen, vor allem unter der Woche, haben Weihnachten dort verbracht und Jonas‘ Geburtstag gefeiert. Wir fanden diesen Platz hier sehr cool, von dem aus man auch zu Fuß zu den etwas nördlich auf dem Felsen gelegenen Blowholes gehen kann. Das sind spektakuläre Löcher im Boden, die mit dem Meer verbunden sind. Bei Wellengang drückt dort die Strömungsmechanik richtig viel Luft und Wasser durch die Öffnungen. Uns hat es manchmal fast weggeblasen.
Mit dem Wohnmobil im Oman - Der FIns Beach ist Perfekt für ein paar schöne Strand Tage direkt am Wasser
Bimmah Sinkhole
Das Bimmah Sinkhole ist zwar kein Strand, aber man kann dort trotzdem baden, es sieht spektakulär aus und die Putzerfische im Wasser verpassen einem eine kostenlose Fuß-Spa.
Dieser beeindruckende Krater, auch als Bimmah Sinkhole bekannt, entstand durch natürliche geologische Prozesse, wobei Kalkstein erodiert ist und ein spektakulär Kollaps dieses Loch hinterließ. Was dieses Sinkloch so faszinierend macht, ist nicht nur seine Größe und perfekte runde Form, sondern auch das erfrischend klare, azurblaue Wasser am Boden, wo sich Meerwaser mit Grundwasser vermischt. Besucher können die steile Kante hinabsteigen und in dem erfrischenden Pool schwimmen. Die umliegende Landschaft, geprägt von kargen Felsen und üppiger Vegetation, verleiht dem Bimmah Sinkhole eine tolle Atmosphäre.
Um das Sinkhole ist ein schön angeleter und gepflegter Park, außerdem kann man am EIngang auch Trinkwasser in guter Qualität auffüllen.
Sugar Dunes of Al Khaluf – Zwischen endlosen weißen Dünen und Schildkröten
Der Weg führte uns von Fins Beach entlang der Küste nach Sur und weiter zu den berühmten Sugar Dunes. Ohne Allrad hatten wir keine Möglichkeit mitten in die Dünen zu fahren, was sich später als Glücksfall herausstellen sollte. Hier fanden wir einen Stellplatz direkt am Meer, mit geringem Reifendruck ging es gut, aber Vorsicht weiter Richtung Meer wird der Sand sehr weich.
Von dort aus wanderten wir Richtung Westen am Strand entlang zu den riesigen weißen Dünen, die, wie der Name schon sagt, aus Zucker zu bestehen scheinen. Eine sehr schöne Landschaft. Leider ist dieser Strandabschnitt teilweise sehr vermüllt.
Auf dem Rückweg entdeckten wir am Strand eine tote Meeresschildkröte nach der anderen. An diesem Strandabschnitt, wie eigentlich überall im Oman, legen die Meeresschildkröten ihre Eier ab. Die Schildkröten kehren dazu an den Strand zurück, an dem sie selbst geschlüpft sind, und nur wenige von tausend Schildkröten kehren jemals lebend an diesen Strand zurück. Viele sterben bei der Eiablage an Erschöpfung, durch Umwelteinflüsse wie zu viel Plastik im Magen, werden von Geländewagen oder Booten überfahren oder künstliches Licht in der Nacht lenkt sie ab, da sie sich normalerweise am Mondlicht orientieren.
Am Strand fuhren zig Geländewagen mit hoher Geschwindigkeit an uns vorbei, keine Chance bei dieser Geschwindigkeit die Schildkröten zu sehen oder die vergrabenen Eier nicht mit den Reifen zu zerstören. Auch Touristen machen hier leider viel kaputt, bitte denkt beim Geländefahren immer an die Folgen und respektiert das Ökosystem.
Als wir wieder an einer vermeintlich toten Schildkröte vorbeikamen, hob sie ihren Kopf – sie lebte! Wir waren völlig geschockt, offensichtlich kämpfte sie ums Überleben und hatte nicht mehr die Kraft, alleine zurück ins Meer zu kommen. Jessica und ich versuchten sie zurück ins Meer zu tragen. Aber geschätzte 50-60 kg sind ohne Griffe ganz schön schwer zu tragen. Aber wir haben es geschafft, sobald sie im Wasser war, hat sie sofort angefangen zu schwimmen und war sofort wieder aktiv und lebendig im Wasser. Was für ein Gefühl und was für eine Euphorie machte sich in uns breit.
Bar Al Hikman – Malediven des Oman
Ein besonderer Ort, der abgelegener kaum sein könnte. Die Anfahrt ist allerdings eine ca. 40 km lange Wellblechpiste. Ich kenne einige Reisende die das ohne Allradfahrzeug geschafft haben, aber dann ist es besser mit anderen in einem zweiten Fahrzeug zu fahren um im Notfall Hilfe zu holen. Ich kenne nämlich auch einige, die in diesem Gebiet mit dem Fahrzeug schwer stecken geblieben sind. Abseits der Piste ist der Untergrund sehr matschig und wenig tragfähig. Also Vorsicht. Da wir alleine unterwegs waren und Wanda die vielen Kilometer Wellblechpiste nicht zumuten wollten, haben wir Bar Al-Hikman ausgelassen.
Am Strand erwartet uns ein türkisblauer Indischer Ozean mit feinem weißen Sand, daher auch der Name Malediven des Oman.
Where the beach has no name – Einer der besten Plätze zwischen Fins und Salala
Von den Sugar Dunes fuhren wir mit dem Wohnmobil weiter entlang der omanischen Küste Richtung Süden. Unser nächstes Ziel waren die Pink Lagoons. Diese äußerst faszinierende Lagune fanden wir jedoch einige Kilometer weiter nördlich. Diese Lagune und der Strand sind nirgendwo sonst erwähnt und haben auch keinen Namen auf der Karte, trotzdem ist dieser Spot ein echter Geheimtipp, oder gerade deshalb. Nach stundenlanger Fahrt durch trockene und öde Landschaften öffnet sich plötzlich eine grüne Lagune mit Wasservögeln, Eseln, Kamelen und vielem mehr. Mittendrin konnten wir parken. Ein Afrika-Safari-Gefühl machte sich breit. Hier kann man locker 2-3 Nächte verbringen und die Einsamkeit genießen, an der Lagune entlang spazieren und am Strand abhängen. Ein paar hundert Meter vom Strand entfernt liegt ein altes Schiffswrack im Meer.
Pink Lagoon – Ein Naturspektakel in Rosa
Die Pink Lagoon im Oman ist zweifellos ein Naturwunder. Das markante rosa Farbenspiel wird durch spezielle Algen im Wasser erzeugt. Dieser einzigartige Farbton des Wassers vor der Kulisse der Wüstenlandschaft ist beeindruckend und verleiht der Umgebung einen malerischen Charakter. Ein Besuch dieses Ortes ist ein faszinierendes und unvergessliches Erlebnis, das die Schönheit der Natur auf eindrucksvolle Weise präsentiert.
Strände mit (fast) garantierter Delphinsichtung
Neben der Exklave Musandam ist auch der Süden des Landes ein Hotspot für Delfin- und Walbeobachtungen. Wir kennen zwei Strände, an denen die Chance auf eine Sichtung sehr hoch ist. An diesem Strand hier hatten viele andere Reisende hautnahe Erlebnisse mit den Tümmlern, bei uns zeigte sich leider kein Delphin, vielleicht weil das Meer zu unruhig war. Trotzdem ein toller Spot mit schöner Landschaft.
Aber an diesem Strand hier hatten wir Glück und konnten den ganzen Tag Delphine beobachten, die in den Wellen spielten und surften. Was für ein schönes Erlebnis.
Die Strände um Salala – Tropenparadies wie aus dem Katalog
Die Stadt Salala habe ich bereits weiter oben unter der Rubrik Städte beschrieben. Die Strände in und um die Stadt gehören zweifellos zu den schönsten des Landes und die Palmen im Kontrast zur sonst eher kargen Wüstenlandschaft sind einfach traumhaft. Nach tausenden von Kilometern durch viele Länder des Nahen Ostens, durch Wüsten und über holprige Pisten mit vielen Strapazen heißt es hier einfach mal entspannen, durchatmen und eine Kokosnuss schlürfen. Hier kann ich nichts Besonderes empfehlen, einfach die Küste und die Straße durch die Stadt abfahren und sich einen schönen Platz suchen. Südlich von Salala sind noch die Strände Mugsail Beach und Fazaya Beach zu empfehlen.
Fazit
Der Oman, ein faszinierendes Land auf der Arabischen Halbinsel, beeindruckt mit einer reichen Mischung aus Tradition und Moderne. Mit atemberaubender Wüstenlandschaft, majestätischen Bergketten und traumhaften Küstenabschnitten bietet der Oman eine vielfältige Naturschönheit. Die kulturelle Vielfalt spiegelt sich in den historischen Souks, beeindruckenden Festungen und gastfreundlichen Menschen wider. Der Oman ist ein ideales Reiseziel mit dem autarken Wohnmobil, aber auch mit einem gemieteten Geländewagen und Dachzelt für einen Urlaub absolut empfehlenswert.
Der Oman ist eines unserer Highlights der gesamten Reise!
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