Kommandofrei: Im Dachzelt durch Europa – Große Abenteuer mit kleinem Budget

Kommandofrei: Im Dachzelt durch Europa – Große Abenteuer mit kleinem Budget

Im Dachzelt durch Europa

Jason & Alida erleben große Abenteuer mit kleinem Budget

Kommandofrei, das sind Alida und Jason, ein junges, verrücktes Paar, das mit dem Dachzelt durch Europa und die Welt reist. Wir haben die beiden lustigen und fröhlichen Dachzeltnomaden auf dem Dachzeltfestival 2024 in Hameln kennengelernt und waren sofort begeistert von ihrer unkonventionellen Art zu reisen und ihrer positiven Einstellung. Denn für die beiden gilt:

Lieber mit kleinem Budget unterwegs sein, als mit großem Budget zu Hause sitzen.

Auf ihrem unterhaltsamen und informativen Instagram Profil @kommando.frei und auf Youtube nehmen sie euch mit auf ihre Reise und teilen in ihren genialen Kurzvideos jede Menge Tipps.

Kommandofrei das sind Jason & Alida mit ihrem Dachzelt Setup

Stellt euch doch mal vor wer ihr seid und was ihr macht?

Ja, also wir sind Jason 27 Jahre und Alida 23 Jahre mit unserem Hund Ernie der 3 Jahre alt ist. Wir reisen mit unserem Dachzelt durch Europa und in Zukunft auch durch die Welt.

Seit wann seid ihr unterwegs?

Wir sind seit Oktober 2022 Vollzeit unterwegs.

Und wie seid ihr zum Reisen gekommen?

Jason ist schon vor seiner Ausbildung viel gereist und Alida wollte das unbedingt auch machen. Wir wollten beide gleichzeitig im Herbst 2022 unsere Ausbildungen abschließen, Jason als Steuerfachangestellter und Alida studiert Energie- und Umweltmanagement. Da dachten wir uns, wie cool es wäre, danach erst einmal ein Jahr zusammen zu reisen. Gleichzeitig hatten wir aber auch den Traum von einem eigenen Hund.

Wir haben dann beschlossen, wenn wir bis Sommer 2021 einen Hund haben, dann kaufen wir uns ein Auto und machen eine Europareise und wenn wir keinen Hund haben, dann machen wir eine Weltreise mit dem Rucksack.

Alida & Jason in den Bardenas Reales mit ihrem Dachzelt

„Alida hatte neben dem Studium noch drei Jobs „

Ihr seid dann also auf den Hund gekommen?

Ja genau, im Sommer 21 hatten wir das Glück, einen Hund zu finden. Es war eher Zufall, dass wir noch einen bekommen haben, denn von dieser Rasse, dem Finnischen Lapphund, gibt es in Deutschland eher selten Welpen. Alida mag diese Rasse sehr. Also haben wir die Gelegenheit genutzt und Ernie zu uns geholt. Dann haben wir unser Auto und ein Dachzelt gekauft.

Im Sommer 2022 fingen wir an, die Reise zu planen. Nebenbei waren wir beide noch voll in der Prüfungsphase und unser Hund Ernie hat uns auch sehr in Anspruch genommen. Alida hatte neben dem Studium noch drei Jobs und der Ausbau des Autos lief auch noch nebenbei, das war alles sehr anstrengend. Alida ist dann auch aus ihrer WG ausgezogen, damit wir das Geld sparen konnten und wir sind dann zu ihren Eltern gezogen.

Hattet ihr im Vorfeld ein festes Abreisedatum geplant?

Ja, weil wenn man kein richtiges Datum hat, dann kommt immer was dazwischen und man kommt nie weg. Deshalb wollen wir unbedingt am 31. Oktober starten.

Wie seid ihr auf das Dachzelt gekommen?

Da es eine der günstigsten Variante des Campens ist. Wir hatten das Dachzelt bei Ebay Kleinanzeigen für 800€ gekauft, also ganz günstig, weil wir als Auszubildende und Studenten halt kein Geld hatten. wir haben auch unser Auto für nur 2900 Euro gekauft.

„Wir hatten die Idee, den Winter mitzunehmen, was etwas naiv war“

Wo ging es dann als erstes hin?

Wir hatten die Idee, den Winter mitzunehmen, was etwas naiv war, weil wir noch keine Erfahrung mit Dachzeltreisen hatten. Wir sind in Österreich gestartet, da waren die Temperaturen noch in Ordnung, dann sind wir in die Dolomiten gefahren, da war es richtig kalt. Also da war richtig Winter mit -15 Grad, die ganzen Wege zu den Stellplätzen waren zugeschneit. Die Wanderwege waren eigentlich nicht mehr so richtig begehbar. Unsere Ausrüstung war auch nicht für diese Temperaturen gemacht. Die Reißverschlüsse am Dachzelt gingen kaputt.

Wir wussten, dass es kalt werden könnte und hatten dicke Schlafsäcke für -10 Grad und viele Decken dabei. Auch unsere Dieselheizung war Gold wert.

Aber wir haben einfach nicht daran gedacht, dass wir draußen kochen müssen. Man lebt ja quasi draußen, wenn man mit einem Dachzelt unterwegs ist. Wenn das Wasser eingefroren ist, kannst du halt nicht kochen, wenn das Gas nicht funktioniert, kannst du auch nicht kochen.

Nach zwei Wochen in der Kälte sind wir dann nach Sizilien gefahren.

Nach zwei Wochen in der Kälte sind wir dann nach Sizilien gefahren. Also wir sind so schnell runtergefahren, wenn man uns jetzt nach Erlebnissen in Italien fragt, haben wir kaum noch Erinnerungen daran. Damals wussten wir noch nicht, dass wir Open End reisen werden, da haben wir noch gedacht, in 10 Monaten ist die Reise vorbei. Mitte Dezember sind wir dann mit der Fähre nach Griechenland gefahren. Ab da sind wir so richtig im Reisealltag angekommen. Wir hatten eine Tagesstruktur entwickelt und Griechenland hat uns sehr gut gefallen, man kann dort wunderbar wandern, man kann schnorcheln. Das Land ist so vielfältig und wir waren zwei Monate dort und hatten nur einen Regentag. Es war Winter, also Nebensaison und nichts los. Die Temperaturen waren super, immer so um die 20 Grad.

Ernie ihr Reisehund ist ein finnischer Lapphund

Wie ging es dann weiter?

Es war Februar und wir wollten nicht zurück in die Kälte, also sind wir weiter in die Türkei. Da sind auch viele andere hingefahren, die wir schon kannten. In der Türkei hatten wir erst einmal einen kleinen Kulturschock. In Griechenland, wo wir ganze zwei Monate verbracht haben und uns so richtig eingelebt haben, hatten wir schon so eine Art Routine. Wir wussten, wo wir hinfahren müssen, um alles Mögliche zu besorgen und vieles ist ähnlich wie in Deutschland.

In der Türkei war auf einmal alles anders. Es gibt zum Beispiel keinen Lidl mehr, die ganze Infrastruktur ist anders. Es ist eine andere Kultur,

eine andere Währung und mit Englisch kommt man auch nicht mehr so weit.

Auch die Größe der Türkei ist gigantisch. Am Anfang haben wir uns über die günstigen Benzinpreise gefreut, aber man fährt so viel, dass man gar nicht gemerkt hat, dass es billiger ist.

Wir sind immer an der Küste entlang gefahren und dann nach Kappadokien.

Wie ging es nach der Türkei weiter?

Dann sind wir nach Rumänien gefahren, also einmal über Bulgarien. Wir hatten dann nicht mehr so viel Zeit, um uns Bulgarien auch anzuschauen, wir wollten im Sommer wieder nach Deutschland, um da noch ein paar Sachen zu erledigen.

Rumänien war total schön, zum Wandern und auch die Natur. Alles so grün, von der Türkei und Griechenland waren wir eher kärgere Büsche gewohnt. In Rumänien haben wir dann seit langem mal wieder diesen europäischen Wald gesehen, wie wir ihn von zu Hause kennen, also die typischen grünen Laubbäume. Wir haben auch einen Bären gesehen.

Dann sind wir über Ungarn wieder zurück. Wir haben uns noch Budapest und Wien angeschaut und dann waren wir 2-3 Monate in Deutschland. Dort haben wir uns entschieden, dass wir noch weiter reisen wollen.

Wir waren dann von September bis Dezember in Montenegro und Albanien.

Wir hatten nur dieses Zeitfenster, weil unsere Familien uns auch über Weihnachten bei sich haben wollten. In Montenegro hat uns vor allem das Landesinnere sehr gut gefallen.

Albanien war etwas anstrengend, der viele Müll, der auf den Straßen und überall herumlag, war echt heftig.

Im Hinterland war es schöner. Die Natur ist echt krass und es sind nicht so viele Leute da und auch nicht so viel Müll überall.

Wir hatten nur Pech mit dem Wetter. Es hat viel geregnet, so Schneeregen, da war es dann sehr kalt, es war oft windig, also richtig schlimm, da hatten wir ja noch unser Klappdachzelt, das war furchtbar. Wir konnten so selten gut schlafen in der Zeit und wir waren fast einen Monat da. Auch die Situation mit den vielen Straßenhunden war sehr belastend. Das hat uns emotional sehr mitgenommen.

Die beiden genießen mit Ernie vor allem die Natur beim Wandern

Dann seid ihr nach Deutschland zurückgekehrt?

Ja, genau, Weihnachten waren wir bei unseren Familien. An Silvester sind wir dann über Frankreich nach Barcelona gefahren. Ende Januar sind wir dann mit der Fähre nach Mallorca, das war sehr schön. Auf Mallorca waren wir eineinhalb Monate, im Winter waren dort wirklich nur Deutsche, die dort wohnen und kaum Touristen.

Da kann man einfach alles machen, Schnorcheln, in den Bergen wandern, coole Städte anschauen. Mitte März sind wir dann wieder mit der Fähre nach Barcelona gefahren und dann einmal quer durchs Land bis nach Nordspanien.

Danach ging es wieder zurück nach Deutschland. Im Herbst waren wir nochmal auf Sardinien und aktuell sind wir auf den Kanarischen Inseln.

„Boah krass, wir haben das geschafft mit so wenig finanziellen Mitteln…“

Was war euer schönstes Erlebnis bisher?

Eines der schönsten Erlebnisse war auf jeden Fall die Zeit in Kappadokien. Da waren wir mit vielen anderen Campern. Die anderen hatten alle ganz tolle Fahrzeuge und wir mit unserem billigen Ausbau. Da haben wir so richtig gemerkt, wie glücklich wir sind, dass wir zusammen sind und dass wir das alles erleben dürfen, auch mit so wenig Geld.

Für uns war es dort so ein besonderer Moment, als morgens die Hunderte von Heißluftballons aufgestiegen sind. Da ist uns so klar geworden, boah krass, wir haben das geschafft mit so wenig finanziellen Mitteln dort hinzufahren und das alles zu sehen. Und man braucht nicht viel Geld, im Endeffekt ist nur die Entscheidung wichtig. Wir haben nicht viel Komfort und wir können trotzdem reisen.

Viel wichtiger als wie man reist, ist doch mit wem man reist!

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Was war das schlimmste das ihr erlebt habt?

Das war in Albanien. Wir sehen uns gerne Lost Places an. Wir haben uns eine alte Industrieanlage angeschaut, also so eine Düngemittelfabrik und diese ganze Gegend war schon extrem gruselig.

Auf dem Gelände haben wir plötzlich Hunde bellen gehört, die waren angekettet und auch schon so abgemagert und sehr aggressiv. Das war ganz schlimm die zu sehen, weil die sind wahrscheinlich da einfach zum Sterben zurückgelassen worden, weil die halt keiner mehr braucht oder weil die halt so aggressiv sind.

Wir sind dann in einen Schacht und Alida ist vorne gegangen. Jason war ein bisschen weiter hinten und hat Fotos gemacht. Plötzlich fing Alida an zu weinen und war ganz geschockt. Vor ihr hing ein Hund, der erhängt wurde. Von Menschen, also mit einem Strick.

Wir sind dann umgedreht und wollten direkt zum Auto zurück, als uns zwei freilaufende aggressive Hunde den Weg versperrten. Die waren richtig aggressiv und wollten beißen. Wir haben unsere Stirnlampen nach ihnen geworfen, die haben sie geschnappt und sind abgehauen. 

Das ist wirklich eine schreckliche Geschichte!

Ja, auf jeden Fall. Alida hatte seit diesem Vorfall extreme Angst vor Straßenhunden. Wir haben im Internet geschaut, ob es in Albanien Tierheime gibt, es gab genau zwei. Zu einem sind wir gefahren. Die Leiterin kommt aus Irland. Wir haben zwei Tage geholfen und Hütten für die Hunde gebaut. Die Tiere, die dort lebten, waren so dankbar und freundlich, dass Alida wieder Vertrauen fassen konnte. Es war auch schön zu sehen, dass einige der Straßenhunde dort ein gutes Leben haben können.

Wir trafen Alida und Jason auf dem Dachzeltfestival in Hameln

Wo hat es euch am besten gefallen?

Auf jeden Fall Griechenland. Da hatten wir einfach alles, was wir brauchten, also wir konnten schnorcheln gehen, wir konnten in den Bergen wandern gehen. Wir hatten generell so ein besonderes Gefühl für dieses Land, die Griechen waren einfach so gastfreundlich. Wir haben da viele Leute kennengelernt und dann haben wir in Griechenland auch die Idee entwickelt, dass wir länger reisen wollen, also dass wir nicht nur die begrenzten 10 Monate machen, sondern dass wir halt mehr wollen.

Verdient ihr von unterwegs aus Geld?

Jason arbeitete zunächst remote in einer Steuerkanzlei mit 10 Stunden pro Woche. Mittlerweile sind wir komplett selbstständig. Alida hat noch einen Minijob im Social Media Marketing

Wie ist es im Dachzelt? Besonders an Regentagen?

„Wenn es regnet, ist das nervig.“

Wir haben verschiedene Dringlichkeitsstufen definiert. Stufe 1 ist, wenn es einen Tag regnet. Ein Tag geht noch, weil es am nächsten Tag wieder trocken ist. Ab zwei Tagen Regen fängt es an, dass wir schauen müssen, dass wir unsere Sachen ins Auto legen, um sie zu trocknen. Bei der 3. Stufe brauchen wir die Dieselheizung, also wenn es wirklich tagelang regnet oder ab zwei Tagen müssen wir die Dieselheizung ins Dachzelt legen um die Feuchtigkeit raus zu bekommen.

Wenn es länger regnet, nehmen wir ein Airbnb, weil dann hält man es einfach nicht mehr aus.

Wir haben nicht so viele Sachen dabei, die wir dann immer trocknen können. Also wir haben zum Beispiel jeder nur eine Jacke, mehr Platz haben wir nicht.

Was sind eure Pläne für die Zukunft?

Südamerika oder Afrika würden uns schon reizen.

Aber nicht mit unserem jetzigen Auto. Das aktuelle Auto hält nicht mehr lange durch. Wir machen jetzt auch keine großen Reparaturen mehr, also nur noch das, was sicherheitsrelevant ist, also Bremsen, Reifen und so weiter. Wir sparen bereits auf ein anderes Fahrzeug. Wissen aber noch nicht genau, was wir wollen. Einen Van wollen wir eigentlich nicht, wir haben an einen Defender gedacht, wissen aber nicht, ob wir da genug Platz haben. Mal schauen.

Und solange ihr euer aktuelles Fahrzeug habt bleibt ihr in Europa?

Ja, genau. Andere Kontinente wollen wir eigentlich nicht mehr mit dem Auto bereisen. Außer vielleicht einen Abstecher nach Marokko, das könnten wir uns noch vorstellen.

Draußen zuhause

Mit ihrem kleinen Fahrzeug kommen die zwei auch in Großstädten prima zurecht.

„Während der Reise mussten wir neu lernen, miteinander zu kommunizieren“

Welche Herausforderungen stellen sich als Paar bei dieser Art des Reisens?

Also am Anfang war es schon ein bisschen schwierig, gerade am Anfang der Reise, weil wir uns wieder ganz neu kennengelernt haben. Wir waren ja vor der Reise schon zwei Jahre zusammen.

Während der Reise mussten wir neu lernen, miteinander zu kommunizieren, miteinander zu streiten. Es fühlt sich so an, als wären wir schon zehn Jahre zusammen, weil wir einfach so viel erlebt haben und immer auf so engem Raum zusammen sind. Das kannten wir vorher auch nicht. Wenn wir uns streiten kommt man schneller auf den Punkt um die Meinungsverschiedenheiten zu klären. Man kann sich ja nicht aus dem Weg gehen. Wir hatten aber auch schon die Situation, dass wir uns so gestritten haben, dass einer im Auto geschlafen hat und der andere alleine im Dachzelt. Da können wir auch mal stur sein. Oder dass wir mal 48 Stunden nicht miteinander geredet haben.

Und was ist das Verrückteste, das ihr dabei habt?

Alidas Urinela und unser aufblasbares Kajak. laughing

Ein aufblasbares Kajak ist genauso verrückt wie eine Urinella?

Ja, weil immer keiner glaubt, dass wir ein Kajak dabei haben. Das ist wirklich sehr groß, wenn es aufgeblasen ist. Es ist ein Dreisitzer, damit wir auch den Hund mitnehmen können.

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„Also wenn man will, findet man immer einen Weg.“

Welchen Rat habt ihr für alle, die nicht reisen, aber gerne reisen würden?

Also wenn man will, findet man immer einen Weg. Man muss nur Abstriche machen, was den Komfort angeht. Man muss sich fragen, was will ich eigentlich in meinem Leben, viele wollen ja reisen. Also wenn man jetzt so Umfragen sieht, was die Leute im nächsten Jahr mehr machen wollen, ist das meistens, mehr reisen. Reisen kann man auch ohne viel Geld. – Einfach machen. Die Entscheidung treffen.

Und nicht auf die Leute hören, die einem das ausreden wollen.

„Man muss sich fragen, was will ich eigentlich in meinem Leben“

Danke euch zwei für das nette Interview!

Besucht das unterhaltsame Instagram Profil der zwei unter @kommando.frei und hier findet ihr alle weiteren Kanäle linktr.ee/kommando.frei

 

Jetzt bist du gefragt

Ihr kennt auch Vanegades die Teil unserer Interview Reihe werden sollten, oder seid gar selbst welche?

Schreibt uns gerne in die Kommentare oder kontaktiert uns unter: kontakt@vanegade.de

Monkeybehindbars: Grenzenlos radeln – Die Weltreise eines jungen Abenteurers

Monkeybehindbars: Grenzenlos radeln – Die Weltreise eines jungen Abenteurers

Monkeybehindbars – Grenzenlos radeln

Die Fahrrad Weltreise eines jungen Abenteurers

Alec lernten wir im Oman kennen, während er mit dem Fahrrad auf Weltreise war. Weihnachten haben wir mit ihm an einem Strand im Oman gefeiert und eine schöne Zeit verbracht. Alec beeindruckte uns durch seine Zielstrebigkeit und seine minimalistische Art zu reisen.
Jetzt ist er wieder zu Hause in Deutschland und lässt uns an seinen schönsten Erlebnissen einer wirklich beeindruckenden Reise teilhaben, durch 28 Länder und insgesamt 35.000km im Sattel!

Ganz auf sich gestellt - nur mir einem Fahrrad bis ans andere Ende der Welt (Foto: Tdschikistan, Bartang Valley)

Stellt dich doch bitte mal vor  ?

Ich bin Alec. Zur Zeit bin ich Informatiker. Ansonsten bin ich gerne als Reisender unterwegs. Als Radfahrer oder Abenteurer. Das ist meine Leidenschaft. Aber mit der Informatik kann ich mit etwas Geld verdienen, das mir Spaß macht. Neben dem Reisen gehe ich gerne Tauchen oder Schnorcheln oder auch mal eine Runde Joggen.

Was hat es mit deinem Pseudonym Monkeybehindbars auf sich?

Also, ich bin der Affe, der Monkey, und wenn ich hinter meinem Lenker auf dem Fahrrad sitze, das sind die Bars (Handlebars), dann bin ich ein Monkey behind Bars.

Der Affe hinter dem Lenker

Wie bist du zum Reisen gekommen?

Angefangen hat alles mit zwei Freunden. Wir sind zu dritt mit dem Zug nach Schweden gefahren und wollten in zwei Wochen mit dem Fahrrad wieder nach Hause. Nach 10 Tagen wurden uns leider die Räder geklaut. Aber seitdem bin ich immer mit dem Fahrrad unterwegs. Das hat sich einfach so ergeben und macht mir sehr viel Spaß.

„Nach 10 Tagen wurden uns die Fahrräder geklaut“

Alec alias Monkeybehindbars hier auf dem Pamir Highway, Tadschikistan auf 4655m

In Russland und Indien wurde sogar das Fernsehen auf den jungen Radreisenden aufmerksam

Alec war nicht nur einmal vor der Kamera

„Ich wollte so lange unterwegs sein, wie es sich gut und richtig anfühlte!“

Wie lange warst du auf deiner großen Reise unterwegs?

Ich war etwas mehr als zwei Jahre unterwegs. Ich hatte keine feste Reisedauer im Kopf, ich wollte so lange unterwegs sein, wie es sich gut und richtig anfühlte. Insgesamt ca. 35.000 Kilometer

Was war der Grund, dass nach zwei Jahren genug war?

Ich hatte Höhen und Tiefen, wie alle Reisenden. Es gab immer wieder Phasen, wo ich dachte, jetzt reicht es mir, zum Beispiel als meine Freunde, die mich besucht haben, wieder nach Hause geflogen sind oder als ich das Essen in Indien nicht vertragen habe. Oder in Südostasien war ich viel in Hostels und Hotels, das war mir dann irgendwann zu viel, weil ich lieber zelte, aber das ging nicht überall. Aus diesen Tiefs bin ich immer wieder rausgekommen, aber irgendwann habe ich meine Familie und Freunde sehr vermisst, da habe ich gemerkt, dass es Zeit wird, wieder nach Hause zu gehen.

Wie sah deine Vorbereitung für diese lange Radreise aus?

Die Idee kam mir, als ich 6 Wochen lang vom Schwarzen Meer bis zur Nordsee geradelt bin. Das hat mir so viel Spaß gemacht. Ich habe dann meine Ausbildung zu Ende gemacht und zwei Jahre gearbeitet, um mir eine lange Reise finanzieren zu können.
Mein Fahrrad habe ich selbst zusammengebaut, mit den Teilen, die ich haben wollte. Bei meiner ganzen Ausrüstung habe ich viel Wert auf hochwertige Materialien gelegt. Da ich nur wenige Sachen hatte, mussten sie von guter Qualität sein.

„Da ich nur wenige Sachen hatte, mussten sie von guter Qualität sein.“

Das ist für Alec Freiheit pur - Er, sein Zelt und unendliche Weite! (Foto: Kirgisiatan, Peak Lenin Base Camp)

Fahrrad Weltreise unter extremen Bedingungen, hier in den Zagros Mountains Iran

„Einige Schneeräumer sagten auch, es geht nicht weiter. Ich bin trotzdem durchgefahren!“

Durch welche Länder bist du gefahren?

Deutschland, Polen, Litauen, Lettland, Estland, Schweden, Russland, Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan, Tadschikistan, dann bin ich in die Türkei geflogen, anschließend nach Ägypten, um meine Freunde zu treffen. Dann bin ich in die VAE nach Abu Dhabi geflogen, kurz danach haben wir uns im Oman getroffen.

Dann bin ich weiter durch die VAE und Saudi-Arabien gefahren, dann nach Kuwait, dann Irak, Iran, von dort mit anderen Reisenden durch Pakistan nach Indien.

Im Iran war es in den Bergen schon sehr kalt. Es hieß, dass es bis zu -20 Grad kalt werden kann. Einige Schneeräumer sagten auch, es geht nicht weiter. Ich bin trotzdem durchgefahren und habe tolle Leute getroffen. Mit den Schneeräumern habe ich dann die Abende dort verbracht. Das war sehr lustig.

Hattest du für diese Temperaturen Kleidung dabei?

Einen Teil meiner Winterkleidung hatte ich leider schon nach der Etappe in Russland nach Hause geschickt. Aber wenn ich alle Klamotten übereinander angezogen hatte, die ich dabeihatte, ging es mit der Kälte.
In Pakistan im Himalaya-Gebirge war es auch nochmal kalt. In Indien dann hingegen sehr heiß bis zu 47 Grad. Indien ist sehr interessant, ich wollte eigentlich länger bleiben, aber ich habe das scharfe Essen nicht gut vertragen und hatte ständig Magenprobleme. Deshalb bin ich schneller weitergereist.

Alecs Reiseverlauf lässt auch erfahrene Reisende staunen

Weihnachten unter Globetrottern - Gemeinsam feierten wir das Fest im Oman am Strand, wo wir auch Alec kennenlernten.

Da bleibt man doch lieber im warmen Schlafsack, wenn man das Morgens sieht. (Foto: Zagros Mountains Iran)

Wie empfindest du die Armut und Obdachlosigkeit in Indien?

Interessant ist, dass die Unberührbaren, also die Armen und Obdachlosen in Indien eine eigene Kultur zu haben scheinen. Sie helfen sich gegenseitig, sind aber auch überall auf der Straße. Als ich einmal nachts durch Mumbai gefahren bin, haben diese Menschen überall gelegen und geschlafen, aber sonst war auf den Straßen nichts los.

Wie ging es nach Indien weiter?

Von Mumbai in Indien bin ich nach Hanoi in Vietnam geflogen, dann nach Laos und Kambodscha. Von dort ging es weiter nach Thailand und Malaysia. In Malaysia haben mich meine Eltern besucht und wir sind gemeinsam durch das Land gereist. Danach bin ich mit dem Fahrrad weiter nach Singapur gefahren und von dort mit der Fähre nach Indonesien auf die Insel Java. Dort hat es mir nicht gefallen, es war mir zu voll mit 150 Millionen Menschen. Mit dem Fahrrad war diese Stadt einfach die Hölle, ich bin tagelang nur von einem Stadtteil zum nächsten gefahren und überall wurde ich angesprochen, das war sehr anstrengend.

Dann ging es mit der Fähre weiter nach Borneo, dort war es ähnlich, ich wurde überall angesprochen. Allerdings hatte ich dort in einem Nationalpark auch eines meiner schönsten Erlebnisse dieser Reise. Nämlich als eine Orang-Utan Mutter mit ihrem Jungen auf dem Arm direkt an mir vorbeigelaufen ist. Ich hätte sie berühren können, so nah war sie mir. Dann war ich in Brunei, einem kleinen, sehr sicheren Land.

In Ostmalaysia habe ich eine Flussfahrt gemacht, dort habe ich Elefanten gesehen. Das Klima war immer sehr feucht, das war im Zelt manchmal sehr anstrengend, weil es nachts nicht abkühlte. In Indonesien war ich auch im Komodo Nationalpark und habe die Komodowarane gesehen. Von dort bin ich mit der Fähre nach Timor gefahren.

Zu Besuch bei buddhistischen Mönchen in Thailand

Verkäuferin auf dem Floating Market Lok Baintan in Malaysia

Ein Fahrrad auf dem Mekong

Mit einem Fahrrad als Reisefahrzeug ist man einfach flexibel - auch wenn man mal einen Fluss überwinden muss wie hier am Nam Ou River in Laos.

Ein Fahrrad auf dem Mekong

Für Alec eine des eindrücklichsten Erlebnisse - Hautnah mit Orang-Utans in Indonesien

Fahrradweltreisender in Indonesien Komodo mit Komodowaran

Hautnahe Begegnung mit Komodowaranen im Komodo Nationalpark in Indonesien

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Wo hat es dir am besten gefallen?

Das ist schwierig, es gibt überall schöne Ecken. Kirgistan hat mir als Radfahrer landschaftlich sehr gut gefallen, man trifft dort auch viele andere Radreisende. Oman war auch sehr, sehr schön, die Wadis waren traumhaft. Ich wurde auf der Reise so oft eingeladen, das zog sich durch alle Länder und war schon toll.

Ich habe auch die Radreise-App warmshowers genutzt, die ist unter Radfahrern auf der ganzen Welt bekannt, ähnlich wie Couch Surfing. Dadurch habe ich auch viele verschiedene Leute kennengelernt. Man kann bei den Leuten duschen, schlafen oder einfach mit den Gastgebern Zeit verbringen und sie zeigen einem ihre Stadt etc.

Wie war es für dich als Alleinreisender?

„Ich hatte keine wirklich schlimmen Erlebnisse“

Als Alleinreisender muss man mehr auf die Leute zugehen. Man ist auf Menschen und Kontakte angewiesen. Aber man kommt auch schneller und leichter mit den Einheimischen ins Gespräch. Die Begegnungen mit den Einheimischen machen ja auch den Reiz einer Reise aus.
Mein Plan war es, alleine zu reisen, genau aus diesen Gründen.

Aber ich kann mir auch vorstellen, bei einer nächsten Reise mit jemand anderem zu reisen. Es war auch ganz cool, dass ich zwischendurch immer wieder Leute getroffen habe. Oft trifft man lange Zeit niemanden.
Man lernt oft zufällig andere Reisende kennen oder es gibt auch Whats App Gruppen, wo man sich austauschen und verabreden kann. Es gibt Gegenden, wo man sehr viele andere Reisende trifft und dann gibt es wieder Gegenden, wo man niemanden trifft. Es gab auch schon viele einsame Momente. Es gab aber auch Situationen, in denen mir die ständige Kontaktaufnahme einfach zu viel war. In Indonesien zum Beispiel. In Pakistan fing es an, dass mich die Einheimischen ständig ansprachen und ich nie meine Ruhe hatte. Das war mir fast zu viel.

Was war dein schlimmstes Erlebnis?

Ich hatte keine wirklich schlimmen Erlebnisse und nur wenige blöde Erfahrungen. Die Tiefpunkte waren immer, wenn ich krank war. Insgesamt war ich dreimal krank, in Kirgisistan und Usbekistan hatte ich grippale Infekte mit hohem Fieber. Wenn man da irgendwo allein in der Wildnis ist, hat man schon zu kämpfen, aber man wächst daran. Ich habe mich dann meistens ins nächste Hotel geschleppt, wo ich mich ausruhen konnte. Da ist es schon schöner zu Hause zu sein. In Kambodscha hat es mich auch erwischt und nach dieser Krankheit hatte ich plötzlich keine Ausdauer mehr. Es hat fast einen Monat gedauert, bis ich wieder fit und konditionell auf der Höhe war.

Ein anderes Ärgernis war, wenn ich von den Einheimischen zu viel Führsorge bekommen habe und sie über mich bestimmt haben, wie in Ägypten, als sie mich nicht durch die Wüste fahren lassen wollten. Oder in Pakistan, als die Polizei mich und meine zwei Radlerfreunde eskortierte. Wir konnten keinen Schritt alleine machen und kaum waren wir aus dem Zuständigkeitsbereich des einen Polizisten heraus, kam schon ein neuer Beamter um die Ecke. Der Grund dafür war die Angst, dass uns Touristen etwas zustoßen könnte, was weltweit für negative Schlagzeilen sorgen würde.

Nicht immer war es für Alec so ruhig wie hier im Bartang Valley in Kirgisistan - In manchen Gegenden gab es auch zu viel Fürsorge und Aufmerksamkeit

Traumhafte Fahrradstrecke in der Cao Bang Region Vietnam

„So ist das immer, es hilft immer jemand“

Hattest du Pannen?

Ich hatte mehrere Reifenpannen. Am Anfang der Reise hatte ich Probleme mit der Kette, als ich sie wechseln wollte, merkte ich, dass ich das falsche Werkzeug dabei hatte. Ein Mann hat mich mitgenommen und ich konnte die Kette bei ihm reparieren. So ist das immer, es hilft immer jemand.

Und was hast du am meisten vermisst?

Freunde, Familie, das ist, glaube ich, relativ leicht zu sagen und gewohntes Essen.

Welcher Gegenstand durfte auf keinen Fall fehlen?

Ja, ich habe eigentlich nichts wirklich Spezielles dabei. Also das sind die allgemeinen Sachen, die man so mitnimmt, Campingausrüstung, Fahrrad, Werkzeug fürs Fahrrad. Aber wenn man ehrlich ist, auf manche Sachen hätte man auch verzichten können.

Hattest du nicht auch Schnorchel und Flossen dabei?

Stimmt, die hatte ich sehr lange bei mir.
Zum Schluss hatte ich noch einen Strohhut dabei, nur als Deko.

Ungewohntes Publikum bei der Reifenpanne in Indien

Alec ist auch ein leidenschaftlicher Taucher und schreckt vor Haien nicht zurück. (Foto: Ägypten Elphinstone Reef Rotes Meer)

Sonnenuntergang Labuan Bajo Indonesien

Auch auf einer Fahrrad Weltreise ist eine gute und kompakte Stromversorgug wichtig:

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Wir sind schon total gespannt, wohin es den jungen Abenteurer als Nächstes verschlägt! (Foto: Vulkan Ijen Java, Indonesien)

Was sind deine Zukunftspläne?

Zuerst möchte ich mich hier wieder einleben. Dann plane ich hier kleinere Abenteuer. Skandinavien hoch und dann irgendwie so ne Wintertour, das habe ich auch am Anfang der Reise gemacht, da bin ich quasi im Winter gestartet und das hat mir echt mega viel Spaß gemacht. Vielleicht eine Hundeschlittentour oder mit dem Motorschlitten oder Schneeschuhwandern.
Anfang nächstes Jahr oder so, Ich kann mir auch vorstellen, das mit dem Fahrrad dort zu machen, dann bräuchte halt ein neues Fahrrad, so ein Fatbike mit Spikes, damit ich auch durch den Schnee komme. Sowas kann man auch im Urlaub machen. Ich hab mal mit zwei Freunden so eine fünftägige Kajaktour gemacht, das war auch mega cool. Das könnte ich mir auch im Sommer vorstellen, eine Kajaktour in Skandinavien

Hast du einen Tipp für unsere Leser?

Man muss nicht so extrem starten, sondern einfach anfangen, wenn man einen Traum hat. Man braucht auch keine teure Ausrüstung. Man kann einfach mit irgendeinem Klapprad vom Sperrmüll anfangen. Das sind die coolsten Leute, die jahrelang mit so einer Ausrüstung unterwegs sind. Man muss auch keinen großen Plan machen, einfach losfahren und alles wird sich ergeben. Wenn man wirklich mal Probleme hat, helfen einem die Leute unterwegs.

„Einfach losfahren und alles wird sich ergeben.“

Danke Dir für das tolle Interview!

Mehr von Alec gibt es auf Instagram unter @monkeybehindbars 

Wenn du jetzt noch mehr Lust hast über Fahrrad Weltreisen zu lesen, dann haben wir noch diese Tipps:

Tommy und Luisa: Vom Großstadtdschungel ins Vanlife-Paradies

Tommy und Luisa: Vom Großstadtdschungel ins Vanlife-Paradies

Tommy und Luisa: Vom Großstadtdschungel ins Vanlife-Paradies

Neuanfang als Digitale Nomaden im selbst ausgebauten Campervan

Wir lernten Tommy und Luisa auf der Campingmesse CMT in Stuttgart kennen, wo sie auch einen Vortrag hielten. Die beiden lebenslustigen Vanlifer haben sich für ein Leben voller Flexibilität und Abenteuer entschieden. Mit ihrem selbst ausgebauten Van reisen sie autark durch Europa.

Tommy und Luisa

Stellt euch doch mal vor wer ihr seid und was ihr macht.

Wir sind Tommy und Luisa. Im Herbst 2021 haben wir unser Leben in Berlin hinter uns gelassen. Bye-bye Altbauwohnung, Hello Fulltime-Vanlife! Seitdem reisen wir mit unserem zweiten, selbst ausgebauten Campervan als digitale Nomaden. Wir gehören zur Gruppe der „Slow Traveler“, weil wir die Orte, die uns gefallen, intensiv erkunden und genießen.

Ihr wohnt seit 2021 im Van, wie ist es dazu gekommen?

Ich war früher 6 Jahre lang Flugbegleiterin auf der Langstrecke. Irgendwann habe ich mich dann aber wieder nach etwas Bodenständigem gesehnt und bin zurück in einen Bürojob gegangen. Tommy war als Projektleiter für Großveranstaltungen ebenfalls weltweit unterwegs.

„Keine leichte Entscheidung, schließlich mussten wir beide bei Null anfangen.“

Durch die Pandemie gab es kaum noch Veranstaltungen, und da er in der Probezeit war, verlor er seinen Job. Uns fehlten unsere Reisen, die zuvor ein großer Bestandteil unserer Berufe waren. Zudem war ich (Luisa) auch mit meinem Bürojob unzufrieden. Der fertig ausgebaute erste Van stand schon bereit, und nach vielen Gesprächen beschlossen wir, Tommys Arbeitslosigkeit als Chance zu nutzen und unser Leben komplett umzukrempeln. Mit Anfang/Mitte 30 war das keine leichte Entscheidung. Schließlich mussten wir beide bei Null anfangen.

Was ist das Beste an eurem Leben im Van?

Wir schätzen es sehr, dass wir als Paar so viel Zeit zusammen verbringen dürfen und all die tollen Erlebnisse teilen zu können. Dazu noch die Flexibilität. Wir können jeden Tag neu entscheiden. Zugegeben, manchmal ist es auch eine Herausforderung: Sollen wir bleiben oder weiterfahren? Wohin? Welcher Stellplatz? …

Außerdem mögen wir es sehr, dass wir durch das Vanlife viel mehr draußen sind und wunderschöne Orte sehen. Das macht uns aktiver.

Beim Ausbau legten die beiden Wert auf viel Wohnlichkeit

Ihr habt euren Van ja selber ausgebaut und sogar schon einen Preis dafür erhalten. Erzählt doch mal. Was ist besonders, auf was habt ihr Wert gelegt?

Beim Ausbau war uns wichtig, alles möglichst praktisch zu gestalten, dabei aber auch wohnlich und gemütlich zu bleiben. Wir wollten zudem möglichst autark sein. Andere Leute bewundern vor allem unser gemütliches Design und die technischen Details, wie die elektronische Schubladenverriegelung, bei der alle Schubladen mit einem Knopfdruck verschlossen werden, oder unsere Warmluft-Standheizung, die wir so verbaut haben, dass sie gleichzeitig eine Fußbodenheizung ist. Dadurch und durch unseren innenliegenden Abwassertank sind wir für alle Jahreszeiten gewappnet und können alle Länder zu allen Jahreszeiten bereisen.

Ein weiteres kleines eher ungewöhnliches Detail, ist unsere Hängelampe aus Glas- die natürlich während der Fahrt gesichert ist.

Welche Länder habt ihr bereits bereist?

Wir reisen gerne langsam und tauchen intensiv in die Orte ein. Deshalb haben wir noch nicht so viele Länder bereist. Bisher waren wir in Schweden, Norwegen, Spanien, Marokko und auf den Kanarischen Inseln (Lanzarote, Teneriffa, Fuerteventura und Gran Canaria).

365 Tage im Jahr unterwegs - auch der Winter hat seine schöne Seiten

Für ihren Ausbau gewannen die zwei den Van Builder Award 2023

Wo hat es euch am besten gefallen und warum?

Wir schwanken zwischen den Kanaren und Norwegen. Das Klima auf den Kanaren ist perfekt. Außerdem mögen wir die Landschaften und die Vielseitigkeit total. Man hat dort süße Orte, tolle Strände und wunderschöne Berge. Die wechselnde Vegetation gefällt uns sehr.

„Wir schwanken zwischen den Kanaren und Norwegen“

In Norwegen ist die Landschaft einfach wunderschön! Wir waren im Herbst/Winter dort und haben auch Schnee erlebt. Dann wird Norwegen zum glitzernden Winterwonderland. Außerdem sieht man dort im Winter natürlich die atemberaubenden Polarlichter.

Was sind eure zukünftigen Reisepläne?

Immer wenn wir etwas planen, kommen Dinge dazwischen. Jetzt gerade wurden unsere Pläne auch wieder durcheinandergebracht. Deshalb haben wir einige Ideen, wie z.B. Italien oder Norwegen. Über Weihnachten möchten wir wahrscheinlich 6 Wochen eine Fernreise mit dem Flugzeug machen.

Für die zwei könnte es keinen schöneren Ausblick aus dem Schlafzimmer geben

Tommy und Luisa am Nordkap

Wie wählt ihr eure Reiseziele aus und was beeinflusst eure Entscheidungen am meisten?

Da wir 365 Tage im Jahr reisen, treffen wir auf viele andere Reisende. Wir lassen uns von den Gesprächen inspirieren oder durch Instagram. Da wir dort selber sehr aktiv sind, bekommen wir dort täglich neue Inspiration und Eindrücke zu verschiedenen Zielen.

Was war euer schönstes Erlebnis unterwegs?

Oft sind es die Begegnungen mit Menschen. Wenn man unverhofft tolle und entspannte Abende zusammen verbringt. Wenn man die meiste Zeit zu zweit, als Paar unterwegs ist, freut man sich immer, über andere Vanlifer.

Polarlichter in Norwegen, ein Gänsehautmoment

Davon abgesehen waren es aber ganz klar, Polarlichter in Norwegen. An einem Abend waren sie unglaublich intensiv. Sie haben so gestrahlt und getanzt, dass wir total geflashed waren und Tränen in den Augen hatten. Dazu waren wir noch ganz allein an einem wirklich tollen Spot. Bucketlist-Moment.

Wer Polarlichter finden und fotografieren möchte, sollte unbedingt den Guide von Rene Freitag lesen! rene-freitag.com

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Was war euer schlimmstes Erlebnis auf Reisen?

Das war in Norwegen. Wir wechselten spät abends noch einmal den Platz, weil es so windig war, dass wir nachts nicht hätten schlafen können. Wir mussten einen kleinen Berg hochfahren. Plötzlich lag Eis auf der Straße. Tommy sagte zu mir: „Ich glaub wir kommen hier nicht hoch!“. In dem Moment ging auch schon nichts mehr. Wir standen diagonal auf der Straße. Hinter uns der Abhang. Zum Glück war nichts los auf der Straße! Wir stiegen aus und fielen fast hin, weil es so glatt war. Wir nahmen die Schneeschnocken (Schneeketten-Alternative) und versuchten sie auf den Vorderreifen zu befestigen.

„Ein Adrenalinkick auf den wir gern verzichtet hätten.“

Es war so windig, dass der Van sogar ein paar Zentimeter nach hinten in Richtung Abhang rutschte. Es war wirklich nur ein Mini-Stück, aber ich habe unser Zuhause schon den Abhang runter rutschen sehen. Wir schafften es, die Socken aufzuziehen und rückwärts in einen Feldweg zu fahren der zum Glück weniger Meter hinter uns war. Wir drehten um, krochen mit 3kmh den Berg runter und haben die Situation letztendlich unbeschadet überstanden. Ein Adrenalinkick auf den wir gern verzichtet hätten.

Welche Herausforderungen habt ihr beim Reisen als Paar gemeistert?

Natürlich ist es immer eine Herausforderung jeden Tag 24/7 zusammen zu sein. Das ist also eine tägliche Herausforderung die wir meistern.
Außerdem haben wir es geschafft, ein eigenes gemeinsames Unternehmen zu gründen und uns damit das Reisen zu finanzieren. Das bringt wiederrum die Herausforderung mit sich, sich als Paar nicht zu verlieren und eine gesunde Mischung aus Arbeit, Freizeit und Reisen zu finden.

Welcher Gegenstand darf auf eurer Reise auf keinen Fall fehlen?

Schwierige Frage laughing Ich würde sagen die Kamera. Wir lieben es, die Momente einzufangen oder auch kreative Videos zu produzieren.

Was ist das Verrückteste, dass ihr dabei habt?

Da mussten wir erst unsere Freunde fragen, weil wir das selbst gar nicht mehr wahrnehmen. Ihre Antwort war: ein Fenstersauger! Natürlich nicht zum Fensterputzen, sondern um morgens das Kondenswasser innen an der Frontscheibe zu entfernen. Funktioniert super und unsere Freunde haben sich gleich auch einen gekauft.

Wer künftig auch Kondenswasser den Kampf ansagen möchte laughing:

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Wie finanziert ihr eure Reise?

Wir sind beide selbstständig und führen gemeinsam eine Medienagentur. Tommy erstellt Websites und Online-Shops, ich betreue Social-Media-Kanäle für andere Unternehmen und übernehme teilweise noch Kundenaufträge für vorbereitende Buchhaltung. Zudem produzieren wir nicht nur für uns, sondern auch für Unternehmen Content.

Welchen Tipp oder Ratschlag habt ihr für unsere Leser?

Oft hören wir von Rentnern, die wir auf Reisen kennenlernen: „Ihr macht es genau richtig! Wir wünschten, wir hätten es damals auch so gemacht.“

Junge Leute sagen oft: „Wir würden auch gerne, aber unsere Berufe lassen sich nicht digital ausüben.“

Unser Tipp: Wer den Traum vom Reisen hat und mehr Zeit dafür möchte als nur den Urlaub, sollte es wagen und sollte bereit sein, neue Wege einzuschlagen! Es gibt Möglichkeiten. Tommy (und teilweise auch ich) musste für unseren Traum noch einmal von vorne anfangen. Wenn man es wirklich möchte, gibt es Wege. Traut euch!

 

Danke euch zwei für das nette Interview!

Besucht das Instagram Profil der zwei unter @tomyundluisa und deren Website: tommyundluisa.de/

Jetzt bist du gefragt

Ihr kennt auch Vanegades die Teil unserer Interview Reihe werden sollten, oder seid gar selbst welche?

Schreibt uns gerne in die Kommentare oder kontaktiert uns unter: kontakt@vanegade.de

28 Monate Wohnmobilreise mit Kindern: unser Fazit

28 Monate Wohnmobilreise mit Kindern: unser Fazit

28 Monate Reisen mit Kindern im Wohnmobil: Unser Fazit

Fast zweieinhalb Jahre waren wir zu viert mit unserem Wohnmobil Wanda auf großer Tour durch Europa und auf der arabischen Halbinsel unterwegs. Eine lange Zeit, die unzählige Eindrücke und unvergessliche Erinnerungen in uns hinterlassen hat. Diese Zeit war sehr intensiv, wir erlebten viele spontane Situationen und oft täglich wechselnde Umgebungen. In diesem Artikel möchten wir dir von den Vorteilen, aber auch den Herausforderungen erzählen, die uns auf dieser Reise mit unseren Kindern begleitet haben.

Die Vorteile

Familienzusammenhalt stärken

Eine längere Reise mit Kindern (mit oder ohne Wohnmobil) bietet die einmalige Gelegenheit, als Familie viel Zeit miteinander zu verbringen. Die Entwicklung der Kinder hautnah mitzuerleben, ist ein großes Privileg. Beide Elternteile können sich intensiv um die Kinder kümmern, was die Bindung stärkt. Unsere Kinder sind durch diese Reise noch enger zusammengewachsen und es hat sich eine tiefe Geschwisterfreundschaft entwickelt Sie machten die Erfahrung, sich aufeinander verlassen zu können und im anderen einen echten Wegbegleiter zu haben.

Bildung unterwegs

Unterwegs gibt es viele Lernmöglichkeiten, die sich spontan durch Besuche oder Besichtigungen von z.B. Schlössern, Burgen, Museen oder historischen Stätten ergeben. Oft haben wir dann gemeinsam im Internet zu Themen, die die Kinder interessierten, recherchiert, Bücher gelesen oder Dokumentationen angeschaut. Da wir unterwegs viel Zeit hatten und nicht unter Zeitdruck standen, konnten sich die Kinder ausgiebig mit ihren Themen beschäftigen und mussten ihr Spiel nicht wegen Verpflichtungen unterbrechen.

Reisen bildet, wusste schon Goethe. Die vielfältigen Eindrücke und Erfahrungen, die man unterwegs sammelt, bieten eine breite Grundlage für Bildung. Ob die Entstehung einer Wüste, die Geschichte eines Schlosses oder die Geographie eines Landes – die Themen sind vielfältig und spannend. Die Kinder lernen spielerisch, in ihrem eigenen Tempo und mit allen Sinnen.

„Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.“
(Johann Wolfgang von Goethe)

Unsere Kinder waren zu Beginn und am Ende der Reise noch im Kindergartenalter, aber auch mit Schulkindern ist eine Reise möglich, wie die vielen Familien zeigen, die wir unterwegs getroffen haben. In vielen Ländern gibt es nur eine Bildungspflicht und keine Schulpflicht wie bei uns, die den Aufenthalt im Schulgebäude zwingend vorschreibt, was den Familien eine selbstbestimmte Form des Lernens ermöglicht. Die Familien setzen das Lernen unterschiedlich um, sei es durch klassisches Homeschooling, Unschooling oder Online-Schulen. Es gibt viele Möglichkeiten, Kindern Bildung außerhalb des klassischen Schulsystems zu vermitteln.

Vater und Kinder prüfen Wohnmobil

Während der Reise wurden die Kinder auch in alltägliche Aufgaben wie z.B. Wartungsarbeiten eingebunden.

Kulturelle Offenheit und Toleranz

Auf Reisen lernt man immer wieder neue Kulturen und Religionen kennen. Das hat uns allen geholfen, offener und aufgeschlossener gegenüber anderen Lebensweisen zu werden. Wir hatten die Möglichkeit, über den Tellerrand zu schauen und dadurch auch unsere eigenen Vorurteile zu überdenken. Wir sind offener und interessierter geworden und können uns schneller auf neue Situationen einstellen. Diese Erfahrung ist vor allem für Kinder ein großer Mehrwert, der ihnen helfen kann, sich in einer sich ständig verändernden, globalisierten Welt besser zurechtzufinden. Wir haben viele nette und herzliche Menschen kennen gelernt und erfahren, dass Religion, Hautfarbe und Herkunft keine Rolle spielen.

„Offenheit ist ein Schlüssel, der viele Türen öffnen kann.“ (Ernst Ferstl)

Flexibilität und Spontaneität

Reisen mit den Kindern im Wohnmobil erfordert Flexibilität. Oft haben wir unsere Pläne geändert, um mehr Zeit mit anderen reisenden Familien zu verbringen. Durch diese Spontanität haben unsere Kinder viele neue Freunde gefunden. Aber auch wir Erwachsenen haben viele neue Kontakte geknüpft, aus denen sich zum Teil richtige Freundschaften entwickelt haben, mit denen wir immer noch regelmäßig in Kontakt stehen.

Manchmal zwangen uns schlechtes Wetter oder andere unvorhersehbare Ereignisse wie Unruhen, Kriege oder nicht erteilte Visa, unsere Route zu ändern. Wir mussten offen für Veränderungen sein und das Beste aus jeder Situation machen.

Ausländische Währung Devisen Türkische Lira

Wir verbrachten einen großen Teil der Reise, in muslimisch geprägten Ländern was uns Toleranz und Offenheit lehrte

Die Herausforderungen

Neben all den positiven Effekten, die die Reise für uns hatte, gab es natürlich auch Herausforderungen und Rückschläge, die wir meistern mussten und die uns oft genug an den Rand des Verzweifelns brachten.

Begrenzter Platz

Unser Wohnmobil, liebevoll Wanda genannt, bietet nur wenig Platz. Das war vor allem gegen Ende der Reise mit den größer gewordenen Kindern und einem Hund eine Herausforderung. Die einzige Chance, nicht im Chaos zu versinken, war, Ordnung zu halten. Jeder Gegenstand hatte seinen festen Platz und musste nach Gebrauch wieder dorthin zurückgestellt werden. Solange wir uns daran hielten, war alles in Ordnung, aber wenn der Schlendrian Einzug hielt, wusste keiner mehr, wo er suchen sollte und das Wohnmobil war innerhalb kürzester Zeit ein einziges Wirrwarr. Wir waren sehr minimalistisch unterwegs und hatten wirklich nur das Nötigste dabei, das war unser Glück, sonst hätten wir es nicht so lange in diesem Wohnmobil ausgehalten.

Ausländische Währung Devisen Türkische Lira

Auf 6 Quadratmetern Wohnfläche für 4 Personen muss Ordnung sein!

Regenwetter und beengte Verhältnisse

Regenwetter bedeutete, dass wir viel Zeit drinnen verbringen mussten. Um Langeweile und Lagerkoller zu vermeiden, haben wir uns viele verschiedene Aktivitäten ausgedacht. Basteln, Malen, Lesen und Spielen waren nur einige der Aktivitäten, die uns halfen, die Zeit produktiv zu nutzen und gleichzeitig Spaß zu haben. Während Fabian in der Fahrerkabine arbeitete, bastelten und malten die Kinder am Tisch und ich nähte in der Küche auf der zugeklappten Herd- und Spüleabdeckung. Die größte Herausforderung waren aber immer die Regentage. Wir versuchten auch an diesen Tagen wann immer es die Regenstärke oder die Temperaturen zuließen, mit der richtigen Kleidung nach draußen zu gehen. Diese Regenkleidung für die Kinder hat sich als sehr robust erwiesen*.  Kleine kompakte Gesellschaftsspiele *. dürfen da auch nicht fehlen.

Hier ein paar Anregungen für Reisespiele

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  • Diese Version wird in einer praktischen, kompakten Tasche mit kleineren Rummikub-Steinen geliefert, so dass sie leicht auf Reisen in den Koffer gesteckt werden kann.
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    Unterwegs war immer Zeit für viel Kreativität - Wie hier beim Basteln eines Namensschildes

    Konflikte lösen

    Auf engem Raum kommt es schneller zu Konflikten. Anders als zu Hause kann man sich im Wohnmobil nicht aus dem Weg gehen. Konflikte müssen sofort geklärt werden, was oft bedeutet, dass wir Eltern als Moderatoren eingreifen mussten.

    Diese ständige Nähe erfordert ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit und Geduld. Wir haben gelernt, Probleme sofort anzusprechen und zu lösen, um ein harmonisches Miteinander zu gewährleisten. Unsere Kinder haben dabei auch gelernt, ihre Gefühle auszudrücken und mit Konflikten konstruktiv umzugehen.

      Irgendwo im Oman - Weglaufen ist nicht, Konflikte müssen schnell geklärt werden

      Krankheiten unterwegs

      Erkrankungen im Wohnmobil sind besonders schwierig. Der begrenzte Raum macht es schwer, sich zurückzuziehen und in Ruhe zu genesen. Ständiger Lärm und wenig Privatsphäre erschweren den Genesungsprozess.

      Wenn einer von uns krank war, war das eine besondere Herausforderung, weil es kaum Rückzugsmöglichkeiten gab. Das kranke Familienmitglied musste sich trotzdem irgendwie erholen, während der Alltag weiterging.

        Einkaufen in fremden Ländern

        Einkaufen in immer neuen Supermärkten und verschiedenen Sprachen ist eine echte Herausforderung. Oft mussten wir lange suchen und Übersetzungs-Apps nutzen, um die richtigen Produkte zu finden. Häufig gab es unsere gewohnten Produkte nicht und wir mussten improvisieren. Auch die Wasserversorgung stellte uns in jedem Land vor neue Herausforderungen.

        Exotisches Einkaufserlebnis, wie hier auf einem Basar im Oman

        Ein türkischer Feinkostladen in Mardin

        Arbeiten unterwegs – Internet und Arbeitsplätze

        Da Fabian unterwegs arbeitete, waren ein guter Internetempfang und geeignete Standorte wichtig. Wir mussten sicherstellen, dass wir immer an Orten mit gutem Internetempfang waren, damit Fabian seine Arbeit erledigen konnte. Das bedeutete auch, dass wir oft kreative Lösungen finden mussten, um sowohl den Anforderungen der Arbeit als auch den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Manchmal nutzten wir die Kinderbetreuung in großen (blauen) Möbelhäusern oder den kostenlosen Internetzugang in Restaurants für Online-Meetings.

        Kind schnitzt einen Bogen

        Bei der Wahl des Büros muss man flexibel sein - Wie hier in einem schwedischen Möbelhaus

        Rituale und Struktur

        Da eine gute Tagesstruktur den Alltag beim Reisen mit Kindern enorm erleichtern kann, haben wir versucht, feste Strukturen und Rituale, die sich zu Hause bewährt haben, auch unterwegs beizubehalten.

        „Das Wohnmobil war unser Zuhause auf Rädern“

        Ein Stück Heimat

        Das Wohnmobil war unser Zuhause auf Rädern. Für die Kinder war es ein sicherer und vertrauter Ort, der ihnen Geborgenheit gab. Rituale und eine klare Tagesstruktur halfen uns, den Alltag zu organisieren und den Kindern ein Gefühl von Normalität zu vermitteln, auch wenn wir ständig unterwegs waren. Wir versuchten, die Fahrzeiten kurz zu halten und möglichst zu Zeiten zu fahren, in denen die Kinder nicht den größten Bewegungsdrang hatten. Ebenso versuchten wir, eine gewisse Konstanz bei den Mahlzeiten und den Schlafenszeiten beizubehalten.

         

        Selbstbestimmter Alltag

        Die Möglichkeit, unseren Tagesablauf selbst zu bestimmen, war das größte Geschenk dieser Reise. Wir konnten uns nach unseren eigenen Bedürfnissen und denen der Kinder richten. Das gab uns die Freiheit, unsere Zeit optimal zu nutzen und aus jedem Tag das Beste zu machen. Wir hatten keine von außen vorgegebenen Termine zu erfüllen und mussten uns an keine Zeitvorgaben halten. Jeden Tag konnten wir von morgens bis abends genau das machen, worauf wir Lust hatten, und allein für diese Erfahrung hat sich die Reise für uns gelohnt.

        Auch Wäschewaschen per Hand gehört zum Reisealltag

        Spielzeug und Beschäftigung

        Das begrenzte Spielzeugangebot hat unsere Kinder auf der Reise zu mehr Kreativität und Phantasie angeregt. Sie haben gelernt, mit einfachen Mitteln zu spielen und neue Spielideen zu entwickeln. Das half ihnen, sich selbst zu beschäftigen und förderte gleichzeitig ihre Originalität. Ein gutes Schnitzmesser*  und schnittsichere Handschuhe* sind dabei unerlässlich. Andere Kinder waren immer eine willkommene Abwechslung, aber auch ohne andere Spielkameraden wurde es den beiden selten langweilig. Oft genug hatten sie Zeit, sich ohne Ablenkung und Unterbrechung von außen einfach in ihr Spiel zu vertiefen. Das ist in unserer heutigen schnelllebigen Zeit, in der jede Minute verplant ist, ein echtes Privileg.

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        • OUTDOOR - Das Survival-Tool passt in jede Wander- und Forscherausrüstung. Bei Ausflügen in die Natur lässt es sich...
        • ZUBEHÖR - Das praktische Picknick- und Camping-Zubehör lässt sich in der zusätzlichen Filztasche sicher aufbewahren...
        • MOTORIK - Durch den Umgang mit dem Schnitzwerkzeug, verbessert sich die Feinmotorik. Außerdem erfordert das Schnitzen...

        Zeit sich einfach mal im hier und jetzt zu verlieren

        Jonas mit selbst geschnitztem Bogen in Norwegen

        Fazit

        Unser Fazit nach fast zweieinhalb Jahren Weltreise mit dem Wohnmobil lautet: Wir würden es jederzeit wieder tun! Es gab viele anstrengende Tage und es gab immer wieder Situationen, in denen wir uns gefragt haben, warum wir das eigentlich machen, wenn z.B. gerade beim Duschen das Wasser ausging, wir Kaffee kochen wollten und kein Gas mehr hatten oder wir uns mal wieder festgefahren haben. Trotzdem überwiegen die vielen schönen Erlebnisse und positiven Erfahrungen. Trotz der Herausforderungen möchten wir diese Reise nicht missen und träumen bereits von der nächsten großen Reise!

        Unser Fazit: „Wir würden es jederzeit wieder tun!“

        Lies hier mehr zu unserer Werbekennzeichnung */ Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API. Amazon-Links sind so genannte Affiliate-Links. Klickst du auf diesen Link und kaufst ein, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich verändert sich nichts, auch nicht der Preis!

        Vanegade – Über abenteuerlustige Eltern und Reisekinder

        Du möchtest noch mehr über unsere Reise erfahren? Du hast Lust auf weitere Geschichten von unterwegs? Dann schau doch in unser Buch!

        Expedition Familienreise

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        Wenn die Welt zum Spielplatz wird

        Vanegade, das sind wir, Jessica und Fabian Israel, zusammen mit unseren beiden Kindern sind wir 28 Monate durch Europa und die arabische Halbinsel gereist. Wir sind schon immer viel gereist und es war schon immer unser größter Traum, eine richtig lange Reise zu machen, die über die normale Urlaubszeit hinausgeht. Im Mai 2021 sind wir zu unserer fast zweieinhalbjährigen Tour aufgebrochen, derzeit sind wir zu Hause und planen unser nächstes großes Abenteuer😊.

        Wir machen den Anfang in unserer neuen Rubrik „Vanegades unter sich“.

        Fabian und Jessica Israel mit ihren Kindern in Salala, Oman

        Was macht uns zu Renegades?

        Es ist die Abenteuerlust, die Neugier, die uns aufbrechen lässt, um neue Länder zu entdecken und Herausforderungen anzunehmen. Auch der Verzicht auf den gewohnten Komfort zu Hause gibt uns das Gefühl von Freiheit und Selbstbestimmung. Mit der Familie zu reisen und so die Welt mit Kinderaugen zu sehen, sich gemeinsam als Familie den Herausforderungen des Reisens zu stellen, das macht uns aus unserer Sicht zu Renegades – zu kleinen Rebellen, die dem gewohnten Alltag entfliehen wollen.

        Mit welchem Fahrzeug waren wir unterwegs?

        Unterwegs waren wir mit einem 20 Jahre alten Alkoven-Wohnmobil namens Wanda. Wir hatten schon einmal ein Wohnmobil für eine vierwöchige USA-Reise gemietet und waren uns schnell einig, dass wir so reisen wollten. Also kauften wir uns Wanda ein Jahr vor der großen Reise. Der Hauptgrund für dieses alte, nicht unbedingt weltreisetaugliche Fahrzeug war einzig und allein unser geringes Budget, das wir für den Kauf eines Fahrzeugs ausgeben wollten, es war uns wichtiger, mit einem schlechten Fahrzeug länger zu reisen als mit einem guten nur kurz.

        Allerdings hatten wir mit Wanda während der gesamten Reise wider Erwarten keine Pannen.

        Bevor es losgehen konnte, haben wir noch einige Änderungen vorgenommen, wie zum Beispiel den Einbau einer Trockentrenntoilette und verschiedener Wasserfilter, um überall Trinkwasserqualität zu erreichen. Außerdem installierten wir Solarmodule mit Lithiumbatterien und Wechselrichter, um autark vom Landstrom zu sein. Für den Reiseabschnitt auf der arabischen Halbinsel bauten wir im Vorfeld ein verbessertes Fahrwerk ein und montierten bessere, geländegängigere Reifen. Außerdem statteten wir das Wohnmobil mit zusätzlichen Diesel- und Wasserkanistern aus und ergänzten unsere Ausrüstung mit Sandblechen und einem Kompressor.

        Welche Gegenstände dürfen bei uns auf keinen Fall fehlen?

        Neben den oben genannten Dingen ist natürlich auch Werkzeug unverzichtbar und daher in ausgewählter Form mit an Bord. Etwas außergewöhnlicher sind Jessis Nähmaschine und ihre Wollstoffe, die ebenfalls immer dabei sind und aus denen Jessi alle Oberteile für die Kinder und auch einige für uns Erwachsene näht. Bewährt hat sich auch ein Drucker, mit dem wir sowohl wichtige Dokumente ausdrucken als auch Lern- und Bastelmaterial für die Kinder im Handumdrehen beschaffen können. Für unsere Küchenausstattung sind unser Handrührgerät, unser Pürierstab und unser Omniabackofen unverzichtbar.  Fabis wichtigste Gegenstände sind seine Kamera und seine Drohne, die er immer dabei hat.

        Wanda am Polarkreis

        Blick in den Wohnraum mit neuem Bett über der Dinette für Jonas

        Blick auf die Küchenzeile mit neuem Kühlschrank

        Wie wir unsere Reise finanziert haben

        Um unsere Reise zu finanzieren, haben wir zwei Jahre vorher mit der Planung begonnen. Wir haben ausgerechnet, wie viel Geld wir unterwegs brauchen würden und welche Kosten zu Hause weiterlaufen würden, und haben diese Summe auf die Monate umgerechnet, die wir unterwegs sein wollten, ursprünglich hatten wir ein Jahr geplant. Wir haben einen akribischen Sparplan erstellt und uns entschieden, während der Reise abwechselnd das Haus zu vermieten und aus der Ferne zu arbeiten. Durch den hohen Planungsaufwand wurde uns schnell klar, dass wir nicht nur ein Jahr unterwegs sein wollten, sondern die maximale Zeit von 28 Monaten bis zum Schuleintritt unseres Sohnes nutzen wollten. (Mehr zum Thema Planung einer Weltreise findest du in unserem Blogartikel)

        Welche Länder haben wir bereits bereist?

        Zuerst waren wir in Spanien, Portugal und Italien. Danach haben wir den Balkan und Osteuropa und die Türkei besucht. Dann ging es für Wanda mit dem Schiff und für uns mit dem Flugzeug nach Israel, von dort aus nach Jordanien, Saudi-Arabien, VAE, Oman und Kuwait und dann auf dem Landweg über den Irak zurück in die Türkei. Zum Abschluss ging es in den hohen Norden, wo wir uns das Baltikum und Skandinavien angeschaut haben.

        Was war unser schönstes Erlebnis und wo hat es uns am besten gefallen?

        Am besten hat es uns in der Türkei gefallen, dieses schöne Land mit seinen liebenswerten Menschen hat bei uns vieren einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Aber grundsätzlich verbinden wir mit jedem Land, in dem wir waren, schöne Erinnerungen. Die Zeit auf Reisen war so intensiv, dass wir uns an fast alles erinnern, was wir erlebt haben. Während zu Hause Jahr um Jahr vergeht und wir uns am Jahresende oft fragen, was wir in diesem Jahr eigentlich besonders erlebt haben, war es unterwegs völlig anders, fast jeden Tag sahen wir etwas Neues, lernten neue Menschen kennen, mussten uns auf neue Situationen einlassen, bekamen neue Impulse. Diese Erlebnisse haben uns verändert, sie haben uns süchtig gemacht, das ist sicher auch der Grund, warum wir jetzt hier zu Hause das Gefühl haben, nicht mehr anzukommen, etwas zu verpassen.

        Was war unser schlimmstes Erlebnis und haben wir an einen Abbruch der Reise gedacht?

        Am schlimmsten war es für uns, wenn wir im Wohnmobil krank waren, da Wanda eigentlich für zwei Personen ausgelegt ist, war es manchmal schon recht kuschelig. Wenn aber einer von uns krank war, war diese Enge schon sehr belastend, da der Kranke in seiner Ruhe gestört wurde, obwohl der Rest der Familie sich sehr bemühte, leise zu sein und Rücksicht zu nehmen. Ähnlich war es bei anhaltenden Regentagen, auch diese konnten und haben die Stimmung regelrecht vermiest. Diese Phasen waren zwar sehr anstrengend, aber an einen Abbruch der Reise haben wir eigentlich nie ernsthaft gedacht.

        Immer mit dabei -Jessicas Nähmaschine

        Camping mit Kamelen

        Wanda in einem Wadi im Oman

        Die gemeinsame Zeit als Familie ist unersetzbar

        Wo möchten wir unbedingt noch hin?

        Amerika zieht uns immer noch an.

        Das war eigentlich unser ursprüngliches Ziel, aber dank Corona war das nicht möglich, so dass wir zunächst in Europa geblieben sind. Wir hoffen, dass wir uns diesen Traum noch erfüllen können.

        Unsere Erkenntnis, die wir mit euch teilen wollen

        Für uns als Familie war diese Auszeit das Beste, was wir machen konnten,

        so viel Zeit miteinander zu verbringen und die Entwicklungsschritte der Kinder hautnah miterleben zu können, ist etwas ganz Besonderes, auch zu erleben, was es heißt, keine festen Termine, keine Verpflichtungen zu haben, ist etwas ganz Besonderes. Zeit zu haben bedeutet auch, Neues auszuprobieren, alte Gewohnheiten und Lebensweisen zu hinterfragen und sich gegebenenfalls davon zu lösen.  Man braucht kein Luxusauto, um sich auf den Weg zu machen, man braucht auch keinen Reichtum, um sich eine Auszeit zu gönnen. Was es braucht, ist die Entscheidung, es zu tun.

        Jetzt bist du gefragt

        Ihr kennt auch Vanegades die Teil unserer Interview Reihe werden sollten, oder seid gar selbst welche?

        Schreibt uns gerne in die Kommentare oder kontaktiert uns unter: kontakt@vanegade.de