Tommy und Luisa: Vom Großstadtdschungel ins Vanlife-Paradies
Tommy und Luisa: Vom Großstadtdschungel ins Vanlife-Paradies
Neuanfang als Digitale Nomaden im selbst ausgebauten Campervan
Wir lernten Tommy und Luisa auf der Campingmesse CMT in Stuttgart kennen, wo sie auch einen Vortrag hielten. Die beiden lebenslustigen Vanlifer haben sich für ein Leben voller Flexibilität und Abenteuer entschieden. Mit ihrem selbst ausgebauten Van reisen sie autark durch Europa.
Stellt euch doch mal vor wer ihr seid und was ihr macht.
Wir sind Tommy und Luisa. Im Herbst 2021 haben wir unser Leben in Berlin hinter uns gelassen. Bye-bye Altbauwohnung, Hello Fulltime-Vanlife! Seitdem reisen wir mit unserem zweiten, selbst ausgebauten Campervan als digitale Nomaden. Wir gehören zur Gruppe der „Slow Traveler“, weil wir die Orte, die uns gefallen, intensiv erkunden und genießen.
Ihr wohnt seit 2021 im Van, wie ist es dazu gekommen?
Ich war früher 6 Jahre lang Flugbegleiterin auf der Langstrecke. Irgendwann habe ich mich dann aber wieder nach etwas Bodenständigem gesehnt und bin zurück in einen Bürojob gegangen. Tommy war als Projektleiter für Großveranstaltungen ebenfalls weltweit unterwegs.
„Keine leichte Entscheidung, schließlich mussten wir beide bei Null anfangen.“
Durch die Pandemie gab es kaum noch Veranstaltungen, und da er in der Probezeit war, verlor er seinen Job. Uns fehlten unsere Reisen, die zuvor ein großer Bestandteil unserer Berufe waren. Zudem war ich (Luisa) auch mit meinem Bürojob unzufrieden. Der fertig ausgebaute erste Van stand schon bereit, und nach vielen Gesprächen beschlossen wir, Tommys Arbeitslosigkeit als Chance zu nutzen und unser Leben komplett umzukrempeln. Mit Anfang/Mitte 30 war das keine leichte Entscheidung. Schließlich mussten wir beide bei Null anfangen.
Was ist das Beste an eurem Leben im Van?
Wir schätzen es sehr, dass wir als Paar so viel Zeit zusammen verbringen dürfen und all die tollen Erlebnisse teilen zu können. Dazu noch die Flexibilität. Wir können jeden Tag neu entscheiden. Zugegeben, manchmal ist es auch eine Herausforderung: Sollen wir bleiben oder weiterfahren? Wohin? Welcher Stellplatz? …
Außerdem mögen wir es sehr, dass wir durch das Vanlife viel mehr draußen sind und wunderschöne Orte sehen. Das macht uns aktiver.
Beim Ausbau legten die beiden Wert auf viel Wohnlichkeit
Ihr habt euren Van ja selber ausgebaut und sogar schon einen Preis dafür erhalten. Erzählt doch mal. Was ist besonders, auf was habt ihr Wert gelegt?
Beim Ausbau war uns wichtig, alles möglichst praktisch zu gestalten, dabei aber auch wohnlich und gemütlich zu bleiben. Wir wollten zudem möglichst autark sein. Andere Leute bewundern vor allem unser gemütliches Design und die technischen Details, wie die elektronische Schubladenverriegelung, bei der alle Schubladen mit einem Knopfdruck verschlossen werden, oder unsere Warmluft-Standheizung, die wir so verbaut haben, dass sie gleichzeitig eine Fußbodenheizung ist. Dadurch und durch unseren innenliegenden Abwassertank sind wir für alle Jahreszeiten gewappnet und können alle Länder zu allen Jahreszeiten bereisen.
Ein weiteres kleines eher ungewöhnliches Detail, ist unsere Hängelampe aus Glas- die natürlich während der Fahrt gesichert ist.
Welche Länder habt ihr bereits bereist?
Wir reisen gerne langsam und tauchen intensiv in die Orte ein. Deshalb haben wir noch nicht so viele Länder bereist. Bisher waren wir in Schweden, Norwegen, Spanien, Marokko und auf den Kanarischen Inseln (Lanzarote, Teneriffa, Fuerteventura und Gran Canaria).
Wo hat es euch am besten gefallen und warum?
Wir schwanken zwischen den Kanaren und Norwegen. Das Klima auf den Kanaren ist perfekt. Außerdem mögen wir die Landschaften und die Vielseitigkeit total. Man hat dort süße Orte, tolle Strände und wunderschöne Berge. Die wechselnde Vegetation gefällt uns sehr.
„Wir schwanken zwischen den Kanaren und Norwegen“
In Norwegen ist die Landschaft einfach wunderschön! Wir waren im Herbst/Winter dort und haben auch Schnee erlebt. Dann wird Norwegen zum glitzernden Winterwonderland. Außerdem sieht man dort im Winter natürlich die atemberaubenden Polarlichter.
Was sind eure zukünftigen Reisepläne?
Immer wenn wir etwas planen, kommen Dinge dazwischen. Jetzt gerade wurden unsere Pläne auch wieder durcheinandergebracht. Deshalb haben wir einige Ideen, wie z.B. Italien oder Norwegen. Über Weihnachten möchten wir wahrscheinlich 6 Wochen eine Fernreise mit dem Flugzeug machen.
Für die zwei könnte es keinen schöneren Ausblick aus dem Schlafzimmer geben
Wie wählt ihr eure Reiseziele aus und was beeinflusst eure Entscheidungen am meisten?
Da wir 365 Tage im Jahr reisen, treffen wir auf viele andere Reisende. Wir lassen uns von den Gesprächen inspirieren oder durch Instagram. Da wir dort selber sehr aktiv sind, bekommen wir dort täglich neue Inspiration und Eindrücke zu verschiedenen Zielen.
Was war euer schönstes Erlebnis unterwegs?
Oft sind es die Begegnungen mit Menschen. Wenn man unverhofft tolle und entspannte Abende zusammen verbringt. Wenn man die meiste Zeit zu zweit, als Paar unterwegs ist, freut man sich immer, über andere Vanlifer.
Polarlichter in Norwegen, ein Gänsehautmoment
Davon abgesehen waren es aber ganz klar, Polarlichter in Norwegen. An einem Abend waren sie unglaublich intensiv. Sie haben so gestrahlt und getanzt, dass wir total geflashed waren und Tränen in den Augen hatten. Dazu waren wir noch ganz allein an einem wirklich tollen Spot. Bucketlist-Moment.
Wer Polarlichter finden und fotografieren möchte, sollte unbedingt den Guide von Rene Freitag lesen! rene-freitag.com
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- Wo findet man Polarlichter?
- Wann ist die beste Reisezeit?
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Was war euer schlimmstes Erlebnis auf Reisen?
Das war in Norwegen. Wir wechselten spät abends noch einmal den Platz, weil es so windig war, dass wir nachts nicht hätten schlafen können. Wir mussten einen kleinen Berg hochfahren. Plötzlich lag Eis auf der Straße. Tommy sagte zu mir: „Ich glaub wir kommen hier nicht hoch!“. In dem Moment ging auch schon nichts mehr. Wir standen diagonal auf der Straße. Hinter uns der Abhang. Zum Glück war nichts los auf der Straße! Wir stiegen aus und fielen fast hin, weil es so glatt war. Wir nahmen die Schneeschnocken (Schneeketten-Alternative) und versuchten sie auf den Vorderreifen zu befestigen.
„Ein Adrenalinkick auf den wir gern verzichtet hätten.“
Es war so windig, dass der Van sogar ein paar Zentimeter nach hinten in Richtung Abhang rutschte. Es war wirklich nur ein Mini-Stück, aber ich habe unser Zuhause schon den Abhang runter rutschen sehen. Wir schafften es, die Socken aufzuziehen und rückwärts in einen Feldweg zu fahren der zum Glück weniger Meter hinter uns war. Wir drehten um, krochen mit 3kmh den Berg runter und haben die Situation letztendlich unbeschadet überstanden. Ein Adrenalinkick auf den wir gern verzichtet hätten.
Welche Herausforderungen habt ihr beim Reisen als Paar gemeistert?
Natürlich ist es immer eine Herausforderung jeden Tag 24/7 zusammen zu sein. Das ist also eine tägliche Herausforderung die wir meistern.
Außerdem haben wir es geschafft, ein eigenes gemeinsames Unternehmen zu gründen und uns damit das Reisen zu finanzieren. Das bringt wiederrum die Herausforderung mit sich, sich als Paar nicht zu verlieren und eine gesunde Mischung aus Arbeit, Freizeit und Reisen zu finden.
Welcher Gegenstand darf auf eurer Reise auf keinen Fall fehlen?
Schwierige Frage Ich würde sagen die Kamera. Wir lieben es, die Momente einzufangen oder auch kreative Videos zu produzieren.
Was ist das Verrückteste, dass ihr dabei habt?
Da mussten wir erst unsere Freunde fragen, weil wir das selbst gar nicht mehr wahrnehmen. Ihre Antwort war: ein Fenstersauger! Natürlich nicht zum Fensterputzen, sondern um morgens das Kondenswasser innen an der Frontscheibe zu entfernen. Funktioniert super und unsere Freunde haben sich gleich auch einen gekauft.
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Wie finanziert ihr eure Reise?
Wir sind beide selbstständig und führen gemeinsam eine Medienagentur. Tommy erstellt Websites und Online-Shops, ich betreue Social-Media-Kanäle für andere Unternehmen und übernehme teilweise noch Kundenaufträge für vorbereitende Buchhaltung. Zudem produzieren wir nicht nur für uns, sondern auch für Unternehmen Content.
Welchen Tipp oder Ratschlag habt ihr für unsere Leser?
Oft hören wir von Rentnern, die wir auf Reisen kennenlernen: „Ihr macht es genau richtig! Wir wünschten, wir hätten es damals auch so gemacht.“
Junge Leute sagen oft: „Wir würden auch gerne, aber unsere Berufe lassen sich nicht digital ausüben.“
Unser Tipp: Wer den Traum vom Reisen hat und mehr Zeit dafür möchte als nur den Urlaub, sollte es wagen und sollte bereit sein, neue Wege einzuschlagen! Es gibt Möglichkeiten. Tommy (und teilweise auch ich) musste für unseren Traum noch einmal von vorne anfangen. Wenn man es wirklich möchte, gibt es Wege. Traut euch!
Danke euch zwei für das nette Interview!
Besucht das Instagram Profil der zwei unter @tomyundluisa und deren Website: tommyundluisa.de/
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