Kommandofrei: Im Dachzelt durch Europa – Große Abenteuer mit kleinem Budget

Kommandofrei: Im Dachzelt durch Europa – Große Abenteuer mit kleinem Budget

Im Dachzelt durch Europa

Jason & Alida erleben große Abenteuer mit kleinem Budget

Kommandofrei, das sind Alida und Jason, ein junges, verrücktes Paar, das mit dem Dachzelt durch Europa und die Welt reist. Wir haben die beiden lustigen und fröhlichen Dachzeltnomaden auf dem Dachzeltfestival 2024 in Hameln kennengelernt und waren sofort begeistert von ihrer unkonventionellen Art zu reisen und ihrer positiven Einstellung. Denn für die beiden gilt:

Lieber mit kleinem Budget unterwegs sein, als mit großem Budget zu Hause sitzen.

Auf ihrem unterhaltsamen und informativen Instagram Profil @kommando.frei und auf Youtube nehmen sie euch mit auf ihre Reise und teilen in ihren genialen Kurzvideos jede Menge Tipps.

Kommandofrei das sind Jason & Alida mit ihrem Dachzelt Setup

Stellt euch doch mal vor wer ihr seid und was ihr macht?

Ja, also wir sind Jason 27 Jahre und Alida 23 Jahre mit unserem Hund Ernie der 3 Jahre alt ist. Wir reisen mit unserem Dachzelt durch Europa und in Zukunft auch durch die Welt.

Seit wann seid ihr unterwegs?

Wir sind seit Oktober 2022 Vollzeit unterwegs.

Und wie seid ihr zum Reisen gekommen?

Jason ist schon vor seiner Ausbildung viel gereist und Alida wollte das unbedingt auch machen. Wir wollten beide gleichzeitig im Herbst 2022 unsere Ausbildungen abschließen, Jason als Steuerfachangestellter und Alida studiert Energie- und Umweltmanagement. Da dachten wir uns, wie cool es wäre, danach erst einmal ein Jahr zusammen zu reisen. Gleichzeitig hatten wir aber auch den Traum von einem eigenen Hund.

Wir haben dann beschlossen, wenn wir bis Sommer 2021 einen Hund haben, dann kaufen wir uns ein Auto und machen eine Europareise und wenn wir keinen Hund haben, dann machen wir eine Weltreise mit dem Rucksack.

Alida & Jason in den Bardenas Reales mit ihrem Dachzelt

„Alida hatte neben dem Studium noch drei Jobs „

Ihr seid dann also auf den Hund gekommen?

Ja genau, im Sommer 21 hatten wir das Glück, einen Hund zu finden. Es war eher Zufall, dass wir noch einen bekommen haben, denn von dieser Rasse, dem Finnischen Lapphund, gibt es in Deutschland eher selten Welpen. Alida mag diese Rasse sehr. Also haben wir die Gelegenheit genutzt und Ernie zu uns geholt. Dann haben wir unser Auto und ein Dachzelt gekauft.

Im Sommer 2022 fingen wir an, die Reise zu planen. Nebenbei waren wir beide noch voll in der Prüfungsphase und unser Hund Ernie hat uns auch sehr in Anspruch genommen. Alida hatte neben dem Studium noch drei Jobs und der Ausbau des Autos lief auch noch nebenbei, das war alles sehr anstrengend. Alida ist dann auch aus ihrer WG ausgezogen, damit wir das Geld sparen konnten und wir sind dann zu ihren Eltern gezogen.

Hattet ihr im Vorfeld ein festes Abreisedatum geplant?

Ja, weil wenn man kein richtiges Datum hat, dann kommt immer was dazwischen und man kommt nie weg. Deshalb wollen wir unbedingt am 31. Oktober starten.

Wie seid ihr auf das Dachzelt gekommen?

Da es eine der günstigsten Variante des Campens ist. Wir hatten das Dachzelt bei Ebay Kleinanzeigen für 800€ gekauft, also ganz günstig, weil wir als Auszubildende und Studenten halt kein Geld hatten. wir haben auch unser Auto für nur 2900 Euro gekauft.

„Wir hatten die Idee, den Winter mitzunehmen, was etwas naiv war“

Wo ging es dann als erstes hin?

Wir hatten die Idee, den Winter mitzunehmen, was etwas naiv war, weil wir noch keine Erfahrung mit Dachzeltreisen hatten. Wir sind in Österreich gestartet, da waren die Temperaturen noch in Ordnung, dann sind wir in die Dolomiten gefahren, da war es richtig kalt. Also da war richtig Winter mit -15 Grad, die ganzen Wege zu den Stellplätzen waren zugeschneit. Die Wanderwege waren eigentlich nicht mehr so richtig begehbar. Unsere Ausrüstung war auch nicht für diese Temperaturen gemacht. Die Reißverschlüsse am Dachzelt gingen kaputt.

Wir wussten, dass es kalt werden könnte und hatten dicke Schlafsäcke für -10 Grad und viele Decken dabei. Auch unsere Dieselheizung war Gold wert.

Aber wir haben einfach nicht daran gedacht, dass wir draußen kochen müssen. Man lebt ja quasi draußen, wenn man mit einem Dachzelt unterwegs ist. Wenn das Wasser eingefroren ist, kannst du halt nicht kochen, wenn das Gas nicht funktioniert, kannst du auch nicht kochen.

Nach zwei Wochen in der Kälte sind wir dann nach Sizilien gefahren.

Nach zwei Wochen in der Kälte sind wir dann nach Sizilien gefahren. Also wir sind so schnell runtergefahren, wenn man uns jetzt nach Erlebnissen in Italien fragt, haben wir kaum noch Erinnerungen daran. Damals wussten wir noch nicht, dass wir Open End reisen werden, da haben wir noch gedacht, in 10 Monaten ist die Reise vorbei. Mitte Dezember sind wir dann mit der Fähre nach Griechenland gefahren. Ab da sind wir so richtig im Reisealltag angekommen. Wir hatten eine Tagesstruktur entwickelt und Griechenland hat uns sehr gut gefallen, man kann dort wunderbar wandern, man kann schnorcheln. Das Land ist so vielfältig und wir waren zwei Monate dort und hatten nur einen Regentag. Es war Winter, also Nebensaison und nichts los. Die Temperaturen waren super, immer so um die 20 Grad.

Ernie ihr Reisehund ist ein finnischer Lapphund

Wie ging es dann weiter?

Es war Februar und wir wollten nicht zurück in die Kälte, also sind wir weiter in die Türkei. Da sind auch viele andere hingefahren, die wir schon kannten. In der Türkei hatten wir erst einmal einen kleinen Kulturschock. In Griechenland, wo wir ganze zwei Monate verbracht haben und uns so richtig eingelebt haben, hatten wir schon so eine Art Routine. Wir wussten, wo wir hinfahren müssen, um alles Mögliche zu besorgen und vieles ist ähnlich wie in Deutschland.

In der Türkei war auf einmal alles anders. Es gibt zum Beispiel keinen Lidl mehr, die ganze Infrastruktur ist anders. Es ist eine andere Kultur,

eine andere Währung und mit Englisch kommt man auch nicht mehr so weit.

Auch die Größe der Türkei ist gigantisch. Am Anfang haben wir uns über die günstigen Benzinpreise gefreut, aber man fährt so viel, dass man gar nicht gemerkt hat, dass es billiger ist.

Wir sind immer an der Küste entlang gefahren und dann nach Kappadokien.

Wie ging es nach der Türkei weiter?

Dann sind wir nach Rumänien gefahren, also einmal über Bulgarien. Wir hatten dann nicht mehr so viel Zeit, um uns Bulgarien auch anzuschauen, wir wollten im Sommer wieder nach Deutschland, um da noch ein paar Sachen zu erledigen.

Rumänien war total schön, zum Wandern und auch die Natur. Alles so grün, von der Türkei und Griechenland waren wir eher kärgere Büsche gewohnt. In Rumänien haben wir dann seit langem mal wieder diesen europäischen Wald gesehen, wie wir ihn von zu Hause kennen, also die typischen grünen Laubbäume. Wir haben auch einen Bären gesehen.

Dann sind wir über Ungarn wieder zurück. Wir haben uns noch Budapest und Wien angeschaut und dann waren wir 2-3 Monate in Deutschland. Dort haben wir uns entschieden, dass wir noch weiter reisen wollen.

Wir waren dann von September bis Dezember in Montenegro und Albanien.

Wir hatten nur dieses Zeitfenster, weil unsere Familien uns auch über Weihnachten bei sich haben wollten. In Montenegro hat uns vor allem das Landesinnere sehr gut gefallen.

Albanien war etwas anstrengend, der viele Müll, der auf den Straßen und überall herumlag, war echt heftig.

Im Hinterland war es schöner. Die Natur ist echt krass und es sind nicht so viele Leute da und auch nicht so viel Müll überall.

Wir hatten nur Pech mit dem Wetter. Es hat viel geregnet, so Schneeregen, da war es dann sehr kalt, es war oft windig, also richtig schlimm, da hatten wir ja noch unser Klappdachzelt, das war furchtbar. Wir konnten so selten gut schlafen in der Zeit und wir waren fast einen Monat da. Auch die Situation mit den vielen Straßenhunden war sehr belastend. Das hat uns emotional sehr mitgenommen.

Die beiden genießen mit Ernie vor allem die Natur beim Wandern

Dann seid ihr nach Deutschland zurückgekehrt?

Ja, genau, Weihnachten waren wir bei unseren Familien. An Silvester sind wir dann über Frankreich nach Barcelona gefahren. Ende Januar sind wir dann mit der Fähre nach Mallorca, das war sehr schön. Auf Mallorca waren wir eineinhalb Monate, im Winter waren dort wirklich nur Deutsche, die dort wohnen und kaum Touristen.

Da kann man einfach alles machen, Schnorcheln, in den Bergen wandern, coole Städte anschauen. Mitte März sind wir dann wieder mit der Fähre nach Barcelona gefahren und dann einmal quer durchs Land bis nach Nordspanien.

Danach ging es wieder zurück nach Deutschland. Im Herbst waren wir nochmal auf Sardinien und aktuell sind wir auf den Kanarischen Inseln.

„Boah krass, wir haben das geschafft mit so wenig finanziellen Mitteln…“

Was war euer schönstes Erlebnis bisher?

Eines der schönsten Erlebnisse war auf jeden Fall die Zeit in Kappadokien. Da waren wir mit vielen anderen Campern. Die anderen hatten alle ganz tolle Fahrzeuge und wir mit unserem billigen Ausbau. Da haben wir so richtig gemerkt, wie glücklich wir sind, dass wir zusammen sind und dass wir das alles erleben dürfen, auch mit so wenig Geld.

Für uns war es dort so ein besonderer Moment, als morgens die Hunderte von Heißluftballons aufgestiegen sind. Da ist uns so klar geworden, boah krass, wir haben das geschafft mit so wenig finanziellen Mitteln dort hinzufahren und das alles zu sehen. Und man braucht nicht viel Geld, im Endeffekt ist nur die Entscheidung wichtig. Wir haben nicht viel Komfort und wir können trotzdem reisen.

Viel wichtiger als wie man reist, ist doch mit wem man reist!

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Was war das schlimmste das ihr erlebt habt?

Das war in Albanien. Wir sehen uns gerne Lost Places an. Wir haben uns eine alte Industrieanlage angeschaut, also so eine Düngemittelfabrik und diese ganze Gegend war schon extrem gruselig.

Auf dem Gelände haben wir plötzlich Hunde bellen gehört, die waren angekettet und auch schon so abgemagert und sehr aggressiv. Das war ganz schlimm die zu sehen, weil die sind wahrscheinlich da einfach zum Sterben zurückgelassen worden, weil die halt keiner mehr braucht oder weil die halt so aggressiv sind.

Wir sind dann in einen Schacht und Alida ist vorne gegangen. Jason war ein bisschen weiter hinten und hat Fotos gemacht. Plötzlich fing Alida an zu weinen und war ganz geschockt. Vor ihr hing ein Hund, der erhängt wurde. Von Menschen, also mit einem Strick.

Wir sind dann umgedreht und wollten direkt zum Auto zurück, als uns zwei freilaufende aggressive Hunde den Weg versperrten. Die waren richtig aggressiv und wollten beißen. Wir haben unsere Stirnlampen nach ihnen geworfen, die haben sie geschnappt und sind abgehauen. 

Das ist wirklich eine schreckliche Geschichte!

Ja, auf jeden Fall. Alida hatte seit diesem Vorfall extreme Angst vor Straßenhunden. Wir haben im Internet geschaut, ob es in Albanien Tierheime gibt, es gab genau zwei. Zu einem sind wir gefahren. Die Leiterin kommt aus Irland. Wir haben zwei Tage geholfen und Hütten für die Hunde gebaut. Die Tiere, die dort lebten, waren so dankbar und freundlich, dass Alida wieder Vertrauen fassen konnte. Es war auch schön zu sehen, dass einige der Straßenhunde dort ein gutes Leben haben können.

Wir trafen Alida und Jason auf dem Dachzeltfestival in Hameln

Wo hat es euch am besten gefallen?

Auf jeden Fall Griechenland. Da hatten wir einfach alles, was wir brauchten, also wir konnten schnorcheln gehen, wir konnten in den Bergen wandern gehen. Wir hatten generell so ein besonderes Gefühl für dieses Land, die Griechen waren einfach so gastfreundlich. Wir haben da viele Leute kennengelernt und dann haben wir in Griechenland auch die Idee entwickelt, dass wir länger reisen wollen, also dass wir nicht nur die begrenzten 10 Monate machen, sondern dass wir halt mehr wollen.

Verdient ihr von unterwegs aus Geld?

Jason arbeitete zunächst remote in einer Steuerkanzlei mit 10 Stunden pro Woche. Mittlerweile sind wir komplett selbstständig. Alida hat noch einen Minijob im Social Media Marketing

Wie ist es im Dachzelt? Besonders an Regentagen?

„Wenn es regnet, ist das nervig.“

Wir haben verschiedene Dringlichkeitsstufen definiert. Stufe 1 ist, wenn es einen Tag regnet. Ein Tag geht noch, weil es am nächsten Tag wieder trocken ist. Ab zwei Tagen Regen fängt es an, dass wir schauen müssen, dass wir unsere Sachen ins Auto legen, um sie zu trocknen. Bei der 3. Stufe brauchen wir die Dieselheizung, also wenn es wirklich tagelang regnet oder ab zwei Tagen müssen wir die Dieselheizung ins Dachzelt legen um die Feuchtigkeit raus zu bekommen.

Wenn es länger regnet, nehmen wir ein Airbnb, weil dann hält man es einfach nicht mehr aus.

Wir haben nicht so viele Sachen dabei, die wir dann immer trocknen können. Also wir haben zum Beispiel jeder nur eine Jacke, mehr Platz haben wir nicht.

Was sind eure Pläne für die Zukunft?

Südamerika oder Afrika würden uns schon reizen.

Aber nicht mit unserem jetzigen Auto. Das aktuelle Auto hält nicht mehr lange durch. Wir machen jetzt auch keine großen Reparaturen mehr, also nur noch das, was sicherheitsrelevant ist, also Bremsen, Reifen und so weiter. Wir sparen bereits auf ein anderes Fahrzeug. Wissen aber noch nicht genau, was wir wollen. Einen Van wollen wir eigentlich nicht, wir haben an einen Defender gedacht, wissen aber nicht, ob wir da genug Platz haben. Mal schauen.

Und solange ihr euer aktuelles Fahrzeug habt bleibt ihr in Europa?

Ja, genau. Andere Kontinente wollen wir eigentlich nicht mehr mit dem Auto bereisen. Außer vielleicht einen Abstecher nach Marokko, das könnten wir uns noch vorstellen.

Draußen zuhause

Mit ihrem kleinen Fahrzeug kommen die zwei auch in Großstädten prima zurecht.

„Während der Reise mussten wir neu lernen, miteinander zu kommunizieren“

Welche Herausforderungen stellen sich als Paar bei dieser Art des Reisens?

Also am Anfang war es schon ein bisschen schwierig, gerade am Anfang der Reise, weil wir uns wieder ganz neu kennengelernt haben. Wir waren ja vor der Reise schon zwei Jahre zusammen.

Während der Reise mussten wir neu lernen, miteinander zu kommunizieren, miteinander zu streiten. Es fühlt sich so an, als wären wir schon zehn Jahre zusammen, weil wir einfach so viel erlebt haben und immer auf so engem Raum zusammen sind. Das kannten wir vorher auch nicht. Wenn wir uns streiten kommt man schneller auf den Punkt um die Meinungsverschiedenheiten zu klären. Man kann sich ja nicht aus dem Weg gehen. Wir hatten aber auch schon die Situation, dass wir uns so gestritten haben, dass einer im Auto geschlafen hat und der andere alleine im Dachzelt. Da können wir auch mal stur sein. Oder dass wir mal 48 Stunden nicht miteinander geredet haben.

Und was ist das Verrückteste, das ihr dabei habt?

Alidas Urinela und unser aufblasbares Kajak. laughing

Ein aufblasbares Kajak ist genauso verrückt wie eine Urinella?

Ja, weil immer keiner glaubt, dass wir ein Kajak dabei haben. Das ist wirklich sehr groß, wenn es aufgeblasen ist. Es ist ein Dreisitzer, damit wir auch den Hund mitnehmen können.

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„Also wenn man will, findet man immer einen Weg.“

Welchen Rat habt ihr für alle, die nicht reisen, aber gerne reisen würden?

Also wenn man will, findet man immer einen Weg. Man muss nur Abstriche machen, was den Komfort angeht. Man muss sich fragen, was will ich eigentlich in meinem Leben, viele wollen ja reisen. Also wenn man jetzt so Umfragen sieht, was die Leute im nächsten Jahr mehr machen wollen, ist das meistens, mehr reisen. Reisen kann man auch ohne viel Geld. – Einfach machen. Die Entscheidung treffen.

Und nicht auf die Leute hören, die einem das ausreden wollen.

„Man muss sich fragen, was will ich eigentlich in meinem Leben“

Danke euch zwei für das nette Interview!

Besucht das unterhaltsame Instagram Profil der zwei unter @kommando.frei und hier findet ihr alle weiteren Kanäle linktr.ee/kommando.frei

 

Jetzt bist du gefragt

Ihr kennt auch Vanegades die Teil unserer Interview Reihe werden sollten, oder seid gar selbst welche?

Schreibt uns gerne in die Kommentare oder kontaktiert uns unter: kontakt@vanegade.de

Tommy und Luisa: Vom Großstadtdschungel ins Vanlife-Paradies

Tommy und Luisa: Vom Großstadtdschungel ins Vanlife-Paradies

Tommy und Luisa: Vom Großstadtdschungel ins Vanlife-Paradies

Neuanfang als Digitale Nomaden im selbst ausgebauten Campervan

Wir lernten Tommy und Luisa auf der Campingmesse CMT in Stuttgart kennen, wo sie auch einen Vortrag hielten. Die beiden lebenslustigen Vanlifer haben sich für ein Leben voller Flexibilität und Abenteuer entschieden. Mit ihrem selbst ausgebauten Van reisen sie autark durch Europa.

Tommy und Luisa

Stellt euch doch mal vor wer ihr seid und was ihr macht.

Wir sind Tommy und Luisa. Im Herbst 2021 haben wir unser Leben in Berlin hinter uns gelassen. Bye-bye Altbauwohnung, Hello Fulltime-Vanlife! Seitdem reisen wir mit unserem zweiten, selbst ausgebauten Campervan als digitale Nomaden. Wir gehören zur Gruppe der „Slow Traveler“, weil wir die Orte, die uns gefallen, intensiv erkunden und genießen.

Ihr wohnt seit 2021 im Van, wie ist es dazu gekommen?

Ich war früher 6 Jahre lang Flugbegleiterin auf der Langstrecke. Irgendwann habe ich mich dann aber wieder nach etwas Bodenständigem gesehnt und bin zurück in einen Bürojob gegangen. Tommy war als Projektleiter für Großveranstaltungen ebenfalls weltweit unterwegs.

„Keine leichte Entscheidung, schließlich mussten wir beide bei Null anfangen.“

Durch die Pandemie gab es kaum noch Veranstaltungen, und da er in der Probezeit war, verlor er seinen Job. Uns fehlten unsere Reisen, die zuvor ein großer Bestandteil unserer Berufe waren. Zudem war ich (Luisa) auch mit meinem Bürojob unzufrieden. Der fertig ausgebaute erste Van stand schon bereit, und nach vielen Gesprächen beschlossen wir, Tommys Arbeitslosigkeit als Chance zu nutzen und unser Leben komplett umzukrempeln. Mit Anfang/Mitte 30 war das keine leichte Entscheidung. Schließlich mussten wir beide bei Null anfangen.

Was ist das Beste an eurem Leben im Van?

Wir schätzen es sehr, dass wir als Paar so viel Zeit zusammen verbringen dürfen und all die tollen Erlebnisse teilen zu können. Dazu noch die Flexibilität. Wir können jeden Tag neu entscheiden. Zugegeben, manchmal ist es auch eine Herausforderung: Sollen wir bleiben oder weiterfahren? Wohin? Welcher Stellplatz? …

Außerdem mögen wir es sehr, dass wir durch das Vanlife viel mehr draußen sind und wunderschöne Orte sehen. Das macht uns aktiver.

Beim Ausbau legten die beiden Wert auf viel Wohnlichkeit

Ihr habt euren Van ja selber ausgebaut und sogar schon einen Preis dafür erhalten. Erzählt doch mal. Was ist besonders, auf was habt ihr Wert gelegt?

Beim Ausbau war uns wichtig, alles möglichst praktisch zu gestalten, dabei aber auch wohnlich und gemütlich zu bleiben. Wir wollten zudem möglichst autark sein. Andere Leute bewundern vor allem unser gemütliches Design und die technischen Details, wie die elektronische Schubladenverriegelung, bei der alle Schubladen mit einem Knopfdruck verschlossen werden, oder unsere Warmluft-Standheizung, die wir so verbaut haben, dass sie gleichzeitig eine Fußbodenheizung ist. Dadurch und durch unseren innenliegenden Abwassertank sind wir für alle Jahreszeiten gewappnet und können alle Länder zu allen Jahreszeiten bereisen.

Ein weiteres kleines eher ungewöhnliches Detail, ist unsere Hängelampe aus Glas- die natürlich während der Fahrt gesichert ist.

Welche Länder habt ihr bereits bereist?

Wir reisen gerne langsam und tauchen intensiv in die Orte ein. Deshalb haben wir noch nicht so viele Länder bereist. Bisher waren wir in Schweden, Norwegen, Spanien, Marokko und auf den Kanarischen Inseln (Lanzarote, Teneriffa, Fuerteventura und Gran Canaria).

365 Tage im Jahr unterwegs - auch der Winter hat seine schöne Seiten

Für ihren Ausbau gewannen die zwei den Van Builder Award 2023

Wo hat es euch am besten gefallen und warum?

Wir schwanken zwischen den Kanaren und Norwegen. Das Klima auf den Kanaren ist perfekt. Außerdem mögen wir die Landschaften und die Vielseitigkeit total. Man hat dort süße Orte, tolle Strände und wunderschöne Berge. Die wechselnde Vegetation gefällt uns sehr.

„Wir schwanken zwischen den Kanaren und Norwegen“

In Norwegen ist die Landschaft einfach wunderschön! Wir waren im Herbst/Winter dort und haben auch Schnee erlebt. Dann wird Norwegen zum glitzernden Winterwonderland. Außerdem sieht man dort im Winter natürlich die atemberaubenden Polarlichter.

Was sind eure zukünftigen Reisepläne?

Immer wenn wir etwas planen, kommen Dinge dazwischen. Jetzt gerade wurden unsere Pläne auch wieder durcheinandergebracht. Deshalb haben wir einige Ideen, wie z.B. Italien oder Norwegen. Über Weihnachten möchten wir wahrscheinlich 6 Wochen eine Fernreise mit dem Flugzeug machen.

Für die zwei könnte es keinen schöneren Ausblick aus dem Schlafzimmer geben

Tommy und Luisa am Nordkap

Wie wählt ihr eure Reiseziele aus und was beeinflusst eure Entscheidungen am meisten?

Da wir 365 Tage im Jahr reisen, treffen wir auf viele andere Reisende. Wir lassen uns von den Gesprächen inspirieren oder durch Instagram. Da wir dort selber sehr aktiv sind, bekommen wir dort täglich neue Inspiration und Eindrücke zu verschiedenen Zielen.

Was war euer schönstes Erlebnis unterwegs?

Oft sind es die Begegnungen mit Menschen. Wenn man unverhofft tolle und entspannte Abende zusammen verbringt. Wenn man die meiste Zeit zu zweit, als Paar unterwegs ist, freut man sich immer, über andere Vanlifer.

Polarlichter in Norwegen, ein Gänsehautmoment

Davon abgesehen waren es aber ganz klar, Polarlichter in Norwegen. An einem Abend waren sie unglaublich intensiv. Sie haben so gestrahlt und getanzt, dass wir total geflashed waren und Tränen in den Augen hatten. Dazu waren wir noch ganz allein an einem wirklich tollen Spot. Bucketlist-Moment.

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Was war euer schlimmstes Erlebnis auf Reisen?

Das war in Norwegen. Wir wechselten spät abends noch einmal den Platz, weil es so windig war, dass wir nachts nicht hätten schlafen können. Wir mussten einen kleinen Berg hochfahren. Plötzlich lag Eis auf der Straße. Tommy sagte zu mir: „Ich glaub wir kommen hier nicht hoch!“. In dem Moment ging auch schon nichts mehr. Wir standen diagonal auf der Straße. Hinter uns der Abhang. Zum Glück war nichts los auf der Straße! Wir stiegen aus und fielen fast hin, weil es so glatt war. Wir nahmen die Schneeschnocken (Schneeketten-Alternative) und versuchten sie auf den Vorderreifen zu befestigen.

„Ein Adrenalinkick auf den wir gern verzichtet hätten.“

Es war so windig, dass der Van sogar ein paar Zentimeter nach hinten in Richtung Abhang rutschte. Es war wirklich nur ein Mini-Stück, aber ich habe unser Zuhause schon den Abhang runter rutschen sehen. Wir schafften es, die Socken aufzuziehen und rückwärts in einen Feldweg zu fahren der zum Glück weniger Meter hinter uns war. Wir drehten um, krochen mit 3kmh den Berg runter und haben die Situation letztendlich unbeschadet überstanden. Ein Adrenalinkick auf den wir gern verzichtet hätten.

Welche Herausforderungen habt ihr beim Reisen als Paar gemeistert?

Natürlich ist es immer eine Herausforderung jeden Tag 24/7 zusammen zu sein. Das ist also eine tägliche Herausforderung die wir meistern.
Außerdem haben wir es geschafft, ein eigenes gemeinsames Unternehmen zu gründen und uns damit das Reisen zu finanzieren. Das bringt wiederrum die Herausforderung mit sich, sich als Paar nicht zu verlieren und eine gesunde Mischung aus Arbeit, Freizeit und Reisen zu finden.

Welcher Gegenstand darf auf eurer Reise auf keinen Fall fehlen?

Schwierige Frage laughing Ich würde sagen die Kamera. Wir lieben es, die Momente einzufangen oder auch kreative Videos zu produzieren.

Was ist das Verrückteste, dass ihr dabei habt?

Da mussten wir erst unsere Freunde fragen, weil wir das selbst gar nicht mehr wahrnehmen. Ihre Antwort war: ein Fenstersauger! Natürlich nicht zum Fensterputzen, sondern um morgens das Kondenswasser innen an der Frontscheibe zu entfernen. Funktioniert super und unsere Freunde haben sich gleich auch einen gekauft.

Wer künftig auch Kondenswasser den Kampf ansagen möchte laughing:

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Wie finanziert ihr eure Reise?

Wir sind beide selbstständig und führen gemeinsam eine Medienagentur. Tommy erstellt Websites und Online-Shops, ich betreue Social-Media-Kanäle für andere Unternehmen und übernehme teilweise noch Kundenaufträge für vorbereitende Buchhaltung. Zudem produzieren wir nicht nur für uns, sondern auch für Unternehmen Content.

Welchen Tipp oder Ratschlag habt ihr für unsere Leser?

Oft hören wir von Rentnern, die wir auf Reisen kennenlernen: „Ihr macht es genau richtig! Wir wünschten, wir hätten es damals auch so gemacht.“

Junge Leute sagen oft: „Wir würden auch gerne, aber unsere Berufe lassen sich nicht digital ausüben.“

Unser Tipp: Wer den Traum vom Reisen hat und mehr Zeit dafür möchte als nur den Urlaub, sollte es wagen und sollte bereit sein, neue Wege einzuschlagen! Es gibt Möglichkeiten. Tommy (und teilweise auch ich) musste für unseren Traum noch einmal von vorne anfangen. Wenn man es wirklich möchte, gibt es Wege. Traut euch!

 

Danke euch zwei für das nette Interview!

Besucht das Instagram Profil der zwei unter @tomyundluisa und deren Website: tommyundluisa.de/

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