Wohnmobil lackieren – So machst du aus alt wow!

Wohnmobil lackieren – So machst du aus alt wow!

Wohnmobil lackieren- So machst du aus alt wow!

Unsere Wanda im neuen Look

Das Makeover

Es gibt zwei Arten von Wohnmobilbesitzern: Die einen, die sich gleich ein top ausgestattetes Wohnmobil kaufen, und dann gibt es uns – jahrelang unterwegs mit einem in die Jahre gekommenen, optisch herausfordernden Wohnmobil. Aber genau das war unser Markenzeichen! Auf der nächsten großen Reise begleitet uns ein anderes Fahrzeug, aber das ist eine andere Geschichte. Heute wollen wir zeigen, wie wir aus unserem treuen, aber hässlichen Wohnmobil eine echte Schönheit gemacht haben. Ein Wohnmobil lackieren kann jeder, wir zeigen dir wie es geht!

„Ein Wohnmobil lackieren kann jeder“

 

Lies hier mehr zu unserer Werbekennzeichnung */ Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API. Amazon-Links sind so genannte Affiliate-Links. Klickst du auf diesen Link und kaufst ein, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich verändert sich nichts, auch nicht der Preis!

So sah Wanda aus!

„Das Ziel war klar: ein frischer Look, der Köpfe verdreht.“

Der erste Eindruck zählt

Unser Wohnmobil Wanda hatte Charakter, aber „Schönheit“ war nicht unbedingt das erste Wort, das einem in den Sinn kam. Die Vorbesitzer hatten es vor langer Zeit weinrot foliert. Folierungen haben ein Haltbarkeitsdatum, und dieses war längst überschritten. Die Farbe war verblasst, Risse hatten sich gebildet und stellenweise hing die brüchig gewordene Folie in Fetzen herunter. Das Wohnmobil plus Technik hat uns auf unserer 28-monatigen Reise und den 62.000 gefahrenen Kilometern nie enttäuscht und so beschlossen wir, Wanda zum Dank ein neues Outfit zu verpassen. Das Ziel war klar: ein frischer Look, der Köpfe verdreht.

So sah die Folierung nach unserer Reise aus. Die Folie war völlig ausgehärtet und rissig

 

Vorbereitung ist alles

Vor dem Anstrich musste das Wohnmobil gut vorbereitet werden:

Entfernung alte Folierung

Zuerst musste die Folie entfernt werden. Das war die schwierigste und zeitaufwendigste Aufgabe. Die Folie war über die Jahre ausgehärtet und so spröde, dass man immer nur handgroße Stücke abziehen konnte. Mit einem Heißluftföhn, einem Spachtel und Fingernägeln haben wir Zentimeter für Zentimeter abgetragen. Aber keine Sorge, diese Aufgabe betrifft dich wahrscheinlich nicht, denn die wenigsten Wohnmobile sind foliert. Dann kannst du gleich zu Schritt zwei übergehen. Eine alte und ausgehärtete Folierung zu entfernen ist eine echte Herausforderung. An vielen Stellen hat auch der Heißluftföhn nichts ausrichten können. Wir stießen auf den Folienentferner von Furth Chemie der die Folie anlöst aber den Lack nicht beschädigt. Außerdem können ein Winkelschleifer mit CSD Scheibe*, ein Folienradierer* und eine Messing Bürste* auf einer Bohrmaschine gute Dienste leisten um eine alte Folierung zu entfernen.

Rost entfernen

Bei unserem Alkoven-Wohnmobil war das zum Glück nicht so schlimm, denn der Aufbau besteht aus Aluminium und ist daher vom Rost verschont. Bei älteren Wohnmobilen kommt es aber immer wieder zu Alufraß, also Korrosion, die kleine Löcher ins Blech frisst. Wenn du solche Stellen hast, schleife sie gut ab und verschließe sie mit Aluminiumspachtel*. Die Karosserieteile, die aus Blech bestehen, waren bei uns zum Glück nirgendwo von Rost betroffen, bzw. wir hatten diese Arbeit schon bei der Erneuerung der Schweller gründlich erledigt. Dazu haben wir diese Rostschutzgrundierung* verwendet. Den Rost so gut wie möglich mechanisch entfernen, auch hier eignet sich die CSD-Scheibe, und dann mit Owatro-Öl* behandeln. Ich liebe dieses Produkt und es hat sich gezeigt, dass es mehrere Jahre hält, besonders wenn es nach dem Trocknen mit Rostschutzgrundierung* überstrichen wird.

Auch die Felgen mussten wir gegen Rost behandeln, bevor wir sie schwarz lackierten. Für die Felgen haben wir diesen Folienlack* verwendet. Auf die Rostbehandlung und was dabei zu beachten ist, werden wir beim Umbau unseres Expeditionstrucks noch genauer eingehen. Mit Drahtbürste und Schleifpapier haben wir die Felgen vorbereitet und anschließend gereinigt, damit sie vor dem Lackieren staubfrei sind.

    Reinigung und Lackiervorbereitung

    Nachdem wir nach wochenlangem Fummeln endlich die ganze Folie abgezogen hatten und dachten, das Schlimmste wäre überstanden, mussten wir feststellen, dass das ganze Wohnmobil nun klebte, da wir die Kleberückstände der Folie anscheinend nicht entfernt bekommen hatten. Das bedeutete für uns, dass wir nun schauen mussten, womit wir den Kleber entfernen konnten. Um es gleich vorweg zu nehmen, diese Arbeit war die schlimmste von allen. Wir scheuerten mit Verdünnung, verschiedenen Folienentfernern und Reinigungsmitteln. Nachdem wir den größten Teil des Klebers entfernt und alles angeschliffen hatten, schrubbten wir das ganze Wohnmobil mit Silikonentferner * ab, um es staub- und fettfrei zu bekommen. Ein sauberer Untergrund ist das A und O für ein gutes Ergebnis.

    Auch wenn keine Klebstoffreste zu entfernen sind, sollte der Untergrund gründlich z.B. mit Schleifvlies * angeschliffen und anschließend sorgfältig entfettet werden. Silikonentferner z.B. in Pumpsprüher füllen, aufsprühen und mit sauberem Tuch abreiben.

    Abkleben

    Nun konnte endlich mit den Vorbereitungen für die Malerarbeiten begonnen werden. Fenster, Türgriffe und alles, was nicht gestrichen werden sollte, wurde sorgfältig abgeklebt. Das erspart später viel Zeit und Ärger! Man sollte unbedingt auf ein gutes Klebeband achten, denn wenn man ein billiges nimmt, das nicht richtig klebt und dadurch Farbe unter das Klebeband kommt, war die ganze Arbeit umsonst. Wir haben dieses Klebeband* benutzt und sind sehr zufrieden damit. Das andere, auf den Bildern zu sehende gelbe Abklebeband war nicht so gut zu verarbeiten.

    Über Wochen entfernte Jessica mühevoll mit Föhn und Folienentferner die alte Folierung

    Nachdem die Folie aufwändig entfernt wurde, gehört Wanda wieder zur Weißware

    Nach dem der Untergrund vorbereitet war ging es an das Abkleben

    Am besten war dieses blaue Klebeband. Dieses ist nie gerissen und hinterließ eine scharfe Kante

    Zeit für Farbe – Wohnmobil lackieren

    Wir wollten etwas, das ins Auge fällt, aber nicht zu aufdringlich ist. Unsere Wahl fiel auf eine Kombination aus grünen und weißen Akzenten. Wir entschieden uns für die RAL-Farben 6021 Blassgrün und 9001 Cremeweiß. Die Farbe war ein Kunstharzlack von Paint Systems. Das Preis-Leistungs-Verhältnis war hier sehr gut, allerdings fanden wir, dass die Farben auf glatten Oberflächen schwierig zu verarbeiten sind und Fehler nicht wirklich verzeihen, so dass man schnell Tropfen oder Pinselstriche sieht. Auf geriffelten Oberflächen war die Verarbeitung dagegen sehr einfach.

    Kunstharzlacke haben den Vorteil, dass kein Härter als 2. Komponente zugesetzt werden muss und dass sie nach dem Aushärten sehr robust sind. Sie werden daher häufig bei Land- und Baumaschinen eingesetzt. Kunstharzlacke können jedoch nur mit Kunstharzlacken überlackiert werden. Auch die Verarbeitung mit der Rolle ist nicht ganz einfach, da sich schnell kleine Bläschen bilden. Positiv ist, dass der Lack auch auf unserem nicht perfekten Untergrund (minimale Klebstoffreste waren noch vorhanden) ohne Probleme gut haftet.

    Beim nächsten Mal würde ich wegen der einfacheren Verarbeitung einen 2K-Lack nehmen. Beim Wohnmobil Bad habe ich schon gute Erfahrungen mit den Farben von Farben Löwe Hamburger Lackprofi gemacht. Dort wird auch ein 2K-Autolack in allen möglichen RAL-Farben*  angeboten. Dieser Lack wird dann vor dem Lackieren mit dem mitgelieferten Härter vermischt und lässt sich besser mit der Rolle lackieren.

    Generell sollte darauf geachtet werden, dass die Außentemperatur beim Lackieren nicht unter 15°C liegt, je nach Lack. Je wärmer, desto besser.

    Hamburger Lack-Profi 2K Autolack GLÄNZEND FARBAUSWAHL Alle RAL im Set Decklack - Hochdeckend - Rostschützend - Kratz- und schlagfest (1 L)
    • ✅ Bist du auf der Suche nach einem hochwertigen 2 komponenten Autolack?
    • ✅ Dann ist der hochdeckende und rotschützende Autolack vom Hamburger Lack-Profi genau der richtige 2K Lack für dich.
    • ✅ Du bekommst zwei Lackdosen zugeschickt und musst diese in einem 5:1 Verhältnis mischen. (Mischungsverhältnis: 5:1...
    • ✅ Er ist glänzend - schnelltrocknend - hochwasserbeständig - abriebbeständig - kratz- und schlagfest - Er ist...
    • ✅ Auf Nachfrage senden wir dir gerne eine detaillierte Anwendungsbeschreibung zu. Wenn du die Farbe verdünnen willst,...

    Wohnmobil grundieren

    Zuerst wurde das Wohnmobil grundiert, damit die Farbe gut hält. Wir haben den Haftgrund von Caparol Capacryl* verwendet, der speziell für schwierige Untergründe entwickelt wurde und sich super leicht verarbeiten lässt. Denn auf Aluminium, aus dem Wohnmobilaufbauten oft gefertigt sind, muss man vor dem Lackieren unbedingt mit Haftprimer grundieren. Sonst haftet der Lack nicht richtig. Den Produktnamen „Haftwunder“ kann ich voll und ganz unterschreiben. Die Grundierung lässt sich super verarbeiten, ist wasserlöslich und hat auch auf unserem anspruchsvollen Untergrund eine gute Grundlage für den Lack gebildet. Auch die Stahlblechteile des Fahrerhauses haben wir damit grundiert.

    Sprühen, Pinseln oder Rollen?

    Da wir das Wohnmobil auf unserem Parkplatz unter freiem Himmel lackieren mussten, schied die Sprühmethode aus, zu groß war die Gefahr, durch den Sprühnebel andere Fahrzeuge mit zu lackieren. Wir entschieden uns, den Lack mit einer Rolle aufzutragen und enge Stellen um Fenster, Türen etc. mit einem Pinsel vorzustreichen. Hierbei muss man darauf achten die für den jeweiligen Lack passenden Rollen zu kaufen, sonst kann es passieren, dass der Lack die Rollen zersetzt. Wir haben für den Kunstharzlack von Paint Systems diese Rollen* und diese Pinsel* verwendet.

    Unser Fazit dazu ist, dass gerade Flächen wie die Fahrerkabine auf diese Weise wesentlich schwieriger zu lackieren sind als die geriffelte Karosserie des Wohnmobils. Der unebene Untergrund verzeiht leichter Fehler und Patzer, die man im Endergebnis gar nicht mehr sieht. Bei glatten Flächen ist das anders, da sieht man später jeden Farbtropfen. Deshalb ist sauberes und gleichmäßiges Arbeiten unbedingt erforderlich. Da wir unser Wohnmobil zweifarbig lackiert haben, haben wir zuerst alle Stellen lackiert, die die gleiche Farbe erhalten sollten, diese trocknen lassen und dann abgeklebt, um den Rest mit der anderen Farbe zu lackieren, ohne die bereits fertigen Stellen wieder zu verschmieren.

    Details in Schwarz: Die Stoßstangen, die Kotflügel, sowie die Zierleisten rund um das Fahrzeug und natürlich auch die Felgen wurden schwarz lackiert, was dem ganzen Look unserer Meinung nach dem letzten Schliff gab. Für die Kunststoffteile haben wir dieses Kunststoffspray*  verwendet das den nötigen Kunststoffprimer bereits enthält.

    Eine gute Grundierung ist unerlässlich, der Haftprimer von Caparol wird nicht umsonst als "Haftwunder" bezeichnet

    Nach dem Grundieren konnte es ans lackieren gehen. Wir haben uns für einen Kunstharzlack entschieden

    Das Lackieren ist der schönste Arbeitsschritt, endlich nimmt das Projekt Gestalt an.

    Unser Tipp das „Haftwunder“

    Caparol Capa Cryl haftprimer 2,500 L
    • Haftvermittelnde, wasserverdünnbare Acrylgrundierung
    • Das Haftwunder' für außen und innen
    • Wasserverdünnbar
    • Umweltschonend
    • Für Kinderspielzeug geeignet gemäß DIN EN 71-3

    Das Ergebnis

    Als wir das Klebeband entfernten und den Camper in der Sonne bewunderten, konnten wir kaum glauben, dass es immer noch das gleiche Fahrzeug war. Das Makeover hat das ganze Aussehen verändert. Plötzlich hatten wir das Gefühl, ein nagelneues Wohnmobil zu haben – mit all der Nostalgie des Alten. Allerdings und das ist jetzt auch etwas traurig – es ist nicht mehr die Wanda die da jetzt in neuem Glanz erscheint.

    Fazit

    Ein optisches Make-over bedeutet Arbeit, aber es lohnt sich. Wenn du selbst mit dem Gedanken spielst, deinem Wohnmobil einen neuen Look zu verpassen, hier ein paar Tipps:

    Plane genügend Zeit ein – die Vorbereitungen nehmen mehr Zeit in Anspruch als du denkst. Plane auch, wo Du das Wohnmobil lackieren willst, denn wenn Du wie wir im Freien arbeiten musst, solltest Du bedenken, dass Du gutes Wetter brauchst und die Temperaturen weder zu hoch noch zu niedrig sein dürfen, damit die Farben gut verarbeitet werden können.

    – Qualität zahlt sich aus: Gute Farben und gutes Werkzeug machen den Unterschied.

    – Hab keine Angst vor kreativen Designs – dein Wohnmobil, deine Regeln!

    Jetzt freuen wir uns über jedes Lob für dieses schöne Wohnmobil.

    Wanda vorher - Nachher

    Wanda fertig lackiert

    Wir sind mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.

    Wanda macht nun von allen Seiten eine gute Figur

    Werkeug und Materialliste zum Wohnmobil lackieren

    Mit diesem Werkeug und Material waren wir in der Lage unser Wohnmobil selber zu lackieren. Ganz ohne Lackierkabine und Garage und haben trotzdem ein super Ergebnis erhalten.

    Werkzeugliste

    Materialliste

         

          Lies hier mehr zu unserer Werbekennzeichnung */ Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API. Amazon-Links sind so genannte Affiliate-Links. Klickst du auf diesen Link und kaufst ein, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich verändert sich nichts, auch nicht der Preis!

          Brauchst du noch Ausrüstung für deinen Trip? Bei diesem Campingshop bestelle auch ich regelmäßig, er bietet eine gutes Preis- Leistungsverhältnis!



          Alle hier vorgestellten Produkte haben wir selbst im Einsatz. Wo vorhanden, kann man über den mit * gekennzeichneten Link das Produkt direkt bei Amazon anschauen. Diese Links sind Affiliate-Links, die Amazon auf Vanegade.de zurückführen kann. Wenn du über diese Links etwas bei Amazon kaufst, erhalten wir eine Provision.

          Für dich ändert sich nichts, auch nicht der Preis.

          Tommy und Luisa: Vom Großstadtdschungel ins Vanlife-Paradies

          Tommy und Luisa: Vom Großstadtdschungel ins Vanlife-Paradies

          Tommy und Luisa: Vom Großstadtdschungel ins Vanlife-Paradies

          Neuanfang als Digitale Nomaden im selbst ausgebauten Campervan

          Wir lernten Tommy und Luisa auf der Campingmesse CMT in Stuttgart kennen, wo sie auch einen Vortrag hielten. Die beiden lebenslustigen Vanlifer haben sich für ein Leben voller Flexibilität und Abenteuer entschieden. Mit ihrem selbst ausgebauten Van reisen sie autark durch Europa.

          Tommy und Luisa

          Stellt euch doch mal vor wer ihr seid und was ihr macht.

          Wir sind Tommy und Luisa. Im Herbst 2021 haben wir unser Leben in Berlin hinter uns gelassen. Bye-bye Altbauwohnung, Hello Fulltime-Vanlife! Seitdem reisen wir mit unserem zweiten, selbst ausgebauten Campervan als digitale Nomaden. Wir gehören zur Gruppe der „Slow Traveler“, weil wir die Orte, die uns gefallen, intensiv erkunden und genießen.

          Ihr wohnt seit 2021 im Van, wie ist es dazu gekommen?

          Ich war früher 6 Jahre lang Flugbegleiterin auf der Langstrecke. Irgendwann habe ich mich dann aber wieder nach etwas Bodenständigem gesehnt und bin zurück in einen Bürojob gegangen. Tommy war als Projektleiter für Großveranstaltungen ebenfalls weltweit unterwegs.

          „Keine leichte Entscheidung, schließlich mussten wir beide bei Null anfangen.“

          Durch die Pandemie gab es kaum noch Veranstaltungen, und da er in der Probezeit war, verlor er seinen Job. Uns fehlten unsere Reisen, die zuvor ein großer Bestandteil unserer Berufe waren. Zudem war ich (Luisa) auch mit meinem Bürojob unzufrieden. Der fertig ausgebaute erste Van stand schon bereit, und nach vielen Gesprächen beschlossen wir, Tommys Arbeitslosigkeit als Chance zu nutzen und unser Leben komplett umzukrempeln. Mit Anfang/Mitte 30 war das keine leichte Entscheidung. Schließlich mussten wir beide bei Null anfangen.

          Was ist das Beste an eurem Leben im Van?

          Wir schätzen es sehr, dass wir als Paar so viel Zeit zusammen verbringen dürfen und all die tollen Erlebnisse teilen zu können. Dazu noch die Flexibilität. Wir können jeden Tag neu entscheiden. Zugegeben, manchmal ist es auch eine Herausforderung: Sollen wir bleiben oder weiterfahren? Wohin? Welcher Stellplatz? …

          Außerdem mögen wir es sehr, dass wir durch das Vanlife viel mehr draußen sind und wunderschöne Orte sehen. Das macht uns aktiver.

          Beim Ausbau legten die beiden Wert auf viel Wohnlichkeit

          Ihr habt euren Van ja selber ausgebaut und sogar schon einen Preis dafür erhalten. Erzählt doch mal. Was ist besonders, auf was habt ihr Wert gelegt?

          Beim Ausbau war uns wichtig, alles möglichst praktisch zu gestalten, dabei aber auch wohnlich und gemütlich zu bleiben. Wir wollten zudem möglichst autark sein. Andere Leute bewundern vor allem unser gemütliches Design und die technischen Details, wie die elektronische Schubladenverriegelung, bei der alle Schubladen mit einem Knopfdruck verschlossen werden, oder unsere Warmluft-Standheizung, die wir so verbaut haben, dass sie gleichzeitig eine Fußbodenheizung ist. Dadurch und durch unseren innenliegenden Abwassertank sind wir für alle Jahreszeiten gewappnet und können alle Länder zu allen Jahreszeiten bereisen.

          Ein weiteres kleines eher ungewöhnliches Detail, ist unsere Hängelampe aus Glas- die natürlich während der Fahrt gesichert ist.

          Welche Länder habt ihr bereits bereist?

          Wir reisen gerne langsam und tauchen intensiv in die Orte ein. Deshalb haben wir noch nicht so viele Länder bereist. Bisher waren wir in Schweden, Norwegen, Spanien, Marokko und auf den Kanarischen Inseln (Lanzarote, Teneriffa, Fuerteventura und Gran Canaria).

          365 Tage im Jahr unterwegs - auch der Winter hat seine schöne Seiten

          Für ihren Ausbau gewannen die zwei den Van Builder Award 2023

          Wo hat es euch am besten gefallen und warum?

          Wir schwanken zwischen den Kanaren und Norwegen. Das Klima auf den Kanaren ist perfekt. Außerdem mögen wir die Landschaften und die Vielseitigkeit total. Man hat dort süße Orte, tolle Strände und wunderschöne Berge. Die wechselnde Vegetation gefällt uns sehr.

          „Wir schwanken zwischen den Kanaren und Norwegen“

          In Norwegen ist die Landschaft einfach wunderschön! Wir waren im Herbst/Winter dort und haben auch Schnee erlebt. Dann wird Norwegen zum glitzernden Winterwonderland. Außerdem sieht man dort im Winter natürlich die atemberaubenden Polarlichter.

          Was sind eure zukünftigen Reisepläne?

          Immer wenn wir etwas planen, kommen Dinge dazwischen. Jetzt gerade wurden unsere Pläne auch wieder durcheinandergebracht. Deshalb haben wir einige Ideen, wie z.B. Italien oder Norwegen. Über Weihnachten möchten wir wahrscheinlich 6 Wochen eine Fernreise mit dem Flugzeug machen.

          Für die zwei könnte es keinen schöneren Ausblick aus dem Schlafzimmer geben

          Tommy und Luisa am Nordkap

          Wie wählt ihr eure Reiseziele aus und was beeinflusst eure Entscheidungen am meisten?

          Da wir 365 Tage im Jahr reisen, treffen wir auf viele andere Reisende. Wir lassen uns von den Gesprächen inspirieren oder durch Instagram. Da wir dort selber sehr aktiv sind, bekommen wir dort täglich neue Inspiration und Eindrücke zu verschiedenen Zielen.

          Was war euer schönstes Erlebnis unterwegs?

          Oft sind es die Begegnungen mit Menschen. Wenn man unverhofft tolle und entspannte Abende zusammen verbringt. Wenn man die meiste Zeit zu zweit, als Paar unterwegs ist, freut man sich immer, über andere Vanlifer.

          Polarlichter in Norwegen, ein Gänsehautmoment

          Davon abgesehen waren es aber ganz klar, Polarlichter in Norwegen. An einem Abend waren sie unglaublich intensiv. Sie haben so gestrahlt und getanzt, dass wir total geflashed waren und Tränen in den Augen hatten. Dazu waren wir noch ganz allein an einem wirklich tollen Spot. Bucketlist-Moment.

          Wer Polarlichter finden und fotografieren möchte, sollte unbedingt den Guide von Rene Freitag lesen! rene-freitag.com

          Polarlichter Finden und Fotografieren, Schritt für Schritt zum Nordlichterlebnis, inkl. Smartphone Fotografie & Island Tipps
          • In diesem Buch werden dir u.A. folgende Fragen beantwortet.
          • Wo findet man Polarlichter?
          • Wann ist die beste Reisezeit?
          • Was gibt es zu beachten um Polarlichter zu entdecken?
          • Muss eine geführte Polarlichttour gebucht werden?

          Was war euer schlimmstes Erlebnis auf Reisen?

          Das war in Norwegen. Wir wechselten spät abends noch einmal den Platz, weil es so windig war, dass wir nachts nicht hätten schlafen können. Wir mussten einen kleinen Berg hochfahren. Plötzlich lag Eis auf der Straße. Tommy sagte zu mir: „Ich glaub wir kommen hier nicht hoch!“. In dem Moment ging auch schon nichts mehr. Wir standen diagonal auf der Straße. Hinter uns der Abhang. Zum Glück war nichts los auf der Straße! Wir stiegen aus und fielen fast hin, weil es so glatt war. Wir nahmen die Schneeschnocken (Schneeketten-Alternative) und versuchten sie auf den Vorderreifen zu befestigen.

          „Ein Adrenalinkick auf den wir gern verzichtet hätten.“

          Es war so windig, dass der Van sogar ein paar Zentimeter nach hinten in Richtung Abhang rutschte. Es war wirklich nur ein Mini-Stück, aber ich habe unser Zuhause schon den Abhang runter rutschen sehen. Wir schafften es, die Socken aufzuziehen und rückwärts in einen Feldweg zu fahren der zum Glück weniger Meter hinter uns war. Wir drehten um, krochen mit 3kmh den Berg runter und haben die Situation letztendlich unbeschadet überstanden. Ein Adrenalinkick auf den wir gern verzichtet hätten.

          Welche Herausforderungen habt ihr beim Reisen als Paar gemeistert?

          Natürlich ist es immer eine Herausforderung jeden Tag 24/7 zusammen zu sein. Das ist also eine tägliche Herausforderung die wir meistern.
          Außerdem haben wir es geschafft, ein eigenes gemeinsames Unternehmen zu gründen und uns damit das Reisen zu finanzieren. Das bringt wiederrum die Herausforderung mit sich, sich als Paar nicht zu verlieren und eine gesunde Mischung aus Arbeit, Freizeit und Reisen zu finden.

          Welcher Gegenstand darf auf eurer Reise auf keinen Fall fehlen?

          Schwierige Frage laughing Ich würde sagen die Kamera. Wir lieben es, die Momente einzufangen oder auch kreative Videos zu produzieren.

          Was ist das Verrückteste, dass ihr dabei habt?

          Da mussten wir erst unsere Freunde fragen, weil wir das selbst gar nicht mehr wahrnehmen. Ihre Antwort war: ein Fenstersauger! Natürlich nicht zum Fensterputzen, sondern um morgens das Kondenswasser innen an der Frontscheibe zu entfernen. Funktioniert super und unsere Freunde haben sich gleich auch einen gekauft.

          Wer künftig auch Kondenswasser den Kampf ansagen möchte laughing:

          Angebot
          Kärcher Akku Fenstersauger WV 2 Black Edition (Akkulaufzeit: 35 min, 2x wechselbare Absaugdüsen - breit und schmal, Sprühflasche mit Mikrofaserbezug, Fensterreiniger-Konzentrat 20 ml)
          • Klarer Durchblick: Der Kärcher Fenstersauger WV 2 Black Edition beseitigt Feuchtigkeit mühelos von Fenstern,...
          • Lange Akkulaufzeit: Eine Akkuladung reicht für bis zu 35 Minuten. Anhand der gut sichtbaren LED-Anzeige sieht man auf...
          • Praktisches Zubehör: Die im Set enthaltene Sprühflasche ist optimal für die Vorreinigung. Der Mikrofaserbezug...
          • Zwei Absaugdüsen: Für größere Flächen wie Fenster ist die große 280-mm-Absaugdüse geeignet. Die kleine Düse (170...
          • Lieferumfang: Das Set enthält den Kärcher Fenstersauger WV 2 Black Edition, ein Ladegerät, eine Sprühflasche mit...

          Wie finanziert ihr eure Reise?

          Wir sind beide selbstständig und führen gemeinsam eine Medienagentur. Tommy erstellt Websites und Online-Shops, ich betreue Social-Media-Kanäle für andere Unternehmen und übernehme teilweise noch Kundenaufträge für vorbereitende Buchhaltung. Zudem produzieren wir nicht nur für uns, sondern auch für Unternehmen Content.

          Welchen Tipp oder Ratschlag habt ihr für unsere Leser?

          Oft hören wir von Rentnern, die wir auf Reisen kennenlernen: „Ihr macht es genau richtig! Wir wünschten, wir hätten es damals auch so gemacht.“

          Junge Leute sagen oft: „Wir würden auch gerne, aber unsere Berufe lassen sich nicht digital ausüben.“

          Unser Tipp: Wer den Traum vom Reisen hat und mehr Zeit dafür möchte als nur den Urlaub, sollte es wagen und sollte bereit sein, neue Wege einzuschlagen! Es gibt Möglichkeiten. Tommy (und teilweise auch ich) musste für unseren Traum noch einmal von vorne anfangen. Wenn man es wirklich möchte, gibt es Wege. Traut euch!

           

          Danke euch zwei für das nette Interview!

          Besucht das Instagram Profil der zwei unter @tomyundluisa und deren Website: tommyundluisa.de/

          Jetzt bist du gefragt

          Ihr kennt auch Vanegades die Teil unserer Interview Reihe werden sollten, oder seid gar selbst welche?

          Schreibt uns gerne in die Kommentare oder kontaktiert uns unter: kontakt@vanegade.de