Monkeybehindbars: Grenzenlos radeln – Die Weltreise eines jungen Abenteurers

Monkeybehindbars: Grenzenlos radeln – Die Weltreise eines jungen Abenteurers

Monkeybehindbars – Grenzenlos radeln

Die Fahrrad Weltreise eines jungen Abenteurers

Alec lernten wir im Oman kennen, während er mit dem Fahrrad auf Weltreise war. Weihnachten haben wir mit ihm an einem Strand im Oman gefeiert und eine schöne Zeit verbracht. Alec beeindruckte uns durch seine Zielstrebigkeit und seine minimalistische Art zu reisen.
Jetzt ist er wieder zu Hause in Deutschland und lässt uns an seinen schönsten Erlebnissen einer wirklich beeindruckenden Reise teilhaben, durch 28 Länder und insgesamt 35.000km im Sattel!

Ganz auf sich gestellt - nur mir einem Fahrrad bis ans andere Ende der Welt (Foto: Tdschikistan, Bartang Valley)

Stellt dich doch bitte mal vor  ?

Ich bin Alec. Zur Zeit bin ich Informatiker. Ansonsten bin ich gerne als Reisender unterwegs. Als Radfahrer oder Abenteurer. Das ist meine Leidenschaft. Aber mit der Informatik kann ich mit etwas Geld verdienen, das mir Spaß macht. Neben dem Reisen gehe ich gerne Tauchen oder Schnorcheln oder auch mal eine Runde Joggen.

Was hat es mit deinem Pseudonym Monkeybehindbars auf sich?

Also, ich bin der Affe, der Monkey, und wenn ich hinter meinem Lenker auf dem Fahrrad sitze, das sind die Bars (Handlebars), dann bin ich ein Monkey behind Bars.

Der Affe hinter dem Lenker

Wie bist du zum Reisen gekommen?

Angefangen hat alles mit zwei Freunden. Wir sind zu dritt mit dem Zug nach Schweden gefahren und wollten in zwei Wochen mit dem Fahrrad wieder nach Hause. Nach 10 Tagen wurden uns leider die Räder geklaut. Aber seitdem bin ich immer mit dem Fahrrad unterwegs. Das hat sich einfach so ergeben und macht mir sehr viel Spaß.

„Nach 10 Tagen wurden uns die Fahrräder geklaut“

Alec alias Monkeybehindbars hier auf dem Pamir Highway, Tadschikistan auf 4655m

In Russland und Indien wurde sogar das Fernsehen auf den jungen Radreisenden aufmerksam

Alec war nicht nur einmal vor der Kamera

„Ich wollte so lange unterwegs sein, wie es sich gut und richtig anfühlte!“

Wie lange warst du auf deiner großen Reise unterwegs?

Ich war etwas mehr als zwei Jahre unterwegs. Ich hatte keine feste Reisedauer im Kopf, ich wollte so lange unterwegs sein, wie es sich gut und richtig anfühlte. Insgesamt ca. 35.000 Kilometer

Was war der Grund, dass nach zwei Jahren genug war?

Ich hatte Höhen und Tiefen, wie alle Reisenden. Es gab immer wieder Phasen, wo ich dachte, jetzt reicht es mir, zum Beispiel als meine Freunde, die mich besucht haben, wieder nach Hause geflogen sind oder als ich das Essen in Indien nicht vertragen habe. Oder in Südostasien war ich viel in Hostels und Hotels, das war mir dann irgendwann zu viel, weil ich lieber zelte, aber das ging nicht überall. Aus diesen Tiefs bin ich immer wieder rausgekommen, aber irgendwann habe ich meine Familie und Freunde sehr vermisst, da habe ich gemerkt, dass es Zeit wird, wieder nach Hause zu gehen.

Wie sah deine Vorbereitung für diese lange Radreise aus?

Die Idee kam mir, als ich 6 Wochen lang vom Schwarzen Meer bis zur Nordsee geradelt bin. Das hat mir so viel Spaß gemacht. Ich habe dann meine Ausbildung zu Ende gemacht und zwei Jahre gearbeitet, um mir eine lange Reise finanzieren zu können.
Mein Fahrrad habe ich selbst zusammengebaut, mit den Teilen, die ich haben wollte. Bei meiner ganzen Ausrüstung habe ich viel Wert auf hochwertige Materialien gelegt. Da ich nur wenige Sachen hatte, mussten sie von guter Qualität sein.

„Da ich nur wenige Sachen hatte, mussten sie von guter Qualität sein.“

Das ist für Alec Freiheit pur - Er, sein Zelt und unendliche Weite! (Foto: Kirgisiatan, Peak Lenin Base Camp)

Fahrrad Weltreise unter extremen Bedingungen, hier in den Zagros Mountains Iran

„Einige Schneeräumer sagten auch, es geht nicht weiter. Ich bin trotzdem durchgefahren!“

Durch welche Länder bist du gefahren?

Deutschland, Polen, Litauen, Lettland, Estland, Schweden, Russland, Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan, Tadschikistan, dann bin ich in die Türkei geflogen, anschließend nach Ägypten, um meine Freunde zu treffen. Dann bin ich in die VAE nach Abu Dhabi geflogen, kurz danach haben wir uns im Oman getroffen.

Dann bin ich weiter durch die VAE und Saudi-Arabien gefahren, dann nach Kuwait, dann Irak, Iran, von dort mit anderen Reisenden durch Pakistan nach Indien.

Im Iran war es in den Bergen schon sehr kalt. Es hieß, dass es bis zu -20 Grad kalt werden kann. Einige Schneeräumer sagten auch, es geht nicht weiter. Ich bin trotzdem durchgefahren und habe tolle Leute getroffen. Mit den Schneeräumern habe ich dann die Abende dort verbracht. Das war sehr lustig.

Hattest du für diese Temperaturen Kleidung dabei?

Einen Teil meiner Winterkleidung hatte ich leider schon nach der Etappe in Russland nach Hause geschickt. Aber wenn ich alle Klamotten übereinander angezogen hatte, die ich dabeihatte, ging es mit der Kälte.
In Pakistan im Himalaya-Gebirge war es auch nochmal kalt. In Indien dann hingegen sehr heiß bis zu 47 Grad. Indien ist sehr interessant, ich wollte eigentlich länger bleiben, aber ich habe das scharfe Essen nicht gut vertragen und hatte ständig Magenprobleme. Deshalb bin ich schneller weitergereist.

Alecs Reiseverlauf lässt auch erfahrene Reisende staunen

Weihnachten unter Globetrottern - Gemeinsam feierten wir das Fest im Oman am Strand, wo wir auch Alec kennenlernten.

Da bleibt man doch lieber im warmen Schlafsack, wenn man das Morgens sieht. (Foto: Zagros Mountains Iran)

Wie empfindest du die Armut und Obdachlosigkeit in Indien?

Interessant ist, dass die Unberührbaren, also die Armen und Obdachlosen in Indien eine eigene Kultur zu haben scheinen. Sie helfen sich gegenseitig, sind aber auch überall auf der Straße. Als ich einmal nachts durch Mumbai gefahren bin, haben diese Menschen überall gelegen und geschlafen, aber sonst war auf den Straßen nichts los.

Wie ging es nach Indien weiter?

Von Mumbai in Indien bin ich nach Hanoi in Vietnam geflogen, dann nach Laos und Kambodscha. Von dort ging es weiter nach Thailand und Malaysia. In Malaysia haben mich meine Eltern besucht und wir sind gemeinsam durch das Land gereist. Danach bin ich mit dem Fahrrad weiter nach Singapur gefahren und von dort mit der Fähre nach Indonesien auf die Insel Java. Dort hat es mir nicht gefallen, es war mir zu voll mit 150 Millionen Menschen. Mit dem Fahrrad war diese Stadt einfach die Hölle, ich bin tagelang nur von einem Stadtteil zum nächsten gefahren und überall wurde ich angesprochen, das war sehr anstrengend.

Dann ging es mit der Fähre weiter nach Borneo, dort war es ähnlich, ich wurde überall angesprochen. Allerdings hatte ich dort in einem Nationalpark auch eines meiner schönsten Erlebnisse dieser Reise. Nämlich als eine Orang-Utan Mutter mit ihrem Jungen auf dem Arm direkt an mir vorbeigelaufen ist. Ich hätte sie berühren können, so nah war sie mir. Dann war ich in Brunei, einem kleinen, sehr sicheren Land.

In Ostmalaysia habe ich eine Flussfahrt gemacht, dort habe ich Elefanten gesehen. Das Klima war immer sehr feucht, das war im Zelt manchmal sehr anstrengend, weil es nachts nicht abkühlte. In Indonesien war ich auch im Komodo Nationalpark und habe die Komodowarane gesehen. Von dort bin ich mit der Fähre nach Timor gefahren.

Zu Besuch bei buddhistischen Mönchen in Thailand

Verkäuferin auf dem Floating Market Lok Baintan in Malaysia

Ein Fahrrad auf dem Mekong

Mit einem Fahrrad als Reisefahrzeug ist man einfach flexibel - auch wenn man mal einen Fluss überwinden muss wie hier am Nam Ou River in Laos.

Ein Fahrrad auf dem Mekong

Für Alec eine des eindrücklichsten Erlebnisse - Hautnah mit Orang-Utans in Indonesien

Fahrradweltreisender in Indonesien Komodo mit Komodowaran

Hautnahe Begegnung mit Komodowaranen im Komodo Nationalpark in Indonesien

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Wo hat es dir am besten gefallen?

Das ist schwierig, es gibt überall schöne Ecken. Kirgistan hat mir als Radfahrer landschaftlich sehr gut gefallen, man trifft dort auch viele andere Radreisende. Oman war auch sehr, sehr schön, die Wadis waren traumhaft. Ich wurde auf der Reise so oft eingeladen, das zog sich durch alle Länder und war schon toll.

Ich habe auch die Radreise-App warmshowers genutzt, die ist unter Radfahrern auf der ganzen Welt bekannt, ähnlich wie Couch Surfing. Dadurch habe ich auch viele verschiedene Leute kennengelernt. Man kann bei den Leuten duschen, schlafen oder einfach mit den Gastgebern Zeit verbringen und sie zeigen einem ihre Stadt etc.

Wie war es für dich als Alleinreisender?

„Ich hatte keine wirklich schlimmen Erlebnisse“

Als Alleinreisender muss man mehr auf die Leute zugehen. Man ist auf Menschen und Kontakte angewiesen. Aber man kommt auch schneller und leichter mit den Einheimischen ins Gespräch. Die Begegnungen mit den Einheimischen machen ja auch den Reiz einer Reise aus.
Mein Plan war es, alleine zu reisen, genau aus diesen Gründen.

Aber ich kann mir auch vorstellen, bei einer nächsten Reise mit jemand anderem zu reisen. Es war auch ganz cool, dass ich zwischendurch immer wieder Leute getroffen habe. Oft trifft man lange Zeit niemanden.
Man lernt oft zufällig andere Reisende kennen oder es gibt auch Whats App Gruppen, wo man sich austauschen und verabreden kann. Es gibt Gegenden, wo man sehr viele andere Reisende trifft und dann gibt es wieder Gegenden, wo man niemanden trifft. Es gab auch schon viele einsame Momente. Es gab aber auch Situationen, in denen mir die ständige Kontaktaufnahme einfach zu viel war. In Indonesien zum Beispiel. In Pakistan fing es an, dass mich die Einheimischen ständig ansprachen und ich nie meine Ruhe hatte. Das war mir fast zu viel.

Was war dein schlimmstes Erlebnis?

Ich hatte keine wirklich schlimmen Erlebnisse und nur wenige blöde Erfahrungen. Die Tiefpunkte waren immer, wenn ich krank war. Insgesamt war ich dreimal krank, in Kirgisistan und Usbekistan hatte ich grippale Infekte mit hohem Fieber. Wenn man da irgendwo allein in der Wildnis ist, hat man schon zu kämpfen, aber man wächst daran. Ich habe mich dann meistens ins nächste Hotel geschleppt, wo ich mich ausruhen konnte. Da ist es schon schöner zu Hause zu sein. In Kambodscha hat es mich auch erwischt und nach dieser Krankheit hatte ich plötzlich keine Ausdauer mehr. Es hat fast einen Monat gedauert, bis ich wieder fit und konditionell auf der Höhe war.

Ein anderes Ärgernis war, wenn ich von den Einheimischen zu viel Führsorge bekommen habe und sie über mich bestimmt haben, wie in Ägypten, als sie mich nicht durch die Wüste fahren lassen wollten. Oder in Pakistan, als die Polizei mich und meine zwei Radlerfreunde eskortierte. Wir konnten keinen Schritt alleine machen und kaum waren wir aus dem Zuständigkeitsbereich des einen Polizisten heraus, kam schon ein neuer Beamter um die Ecke. Der Grund dafür war die Angst, dass uns Touristen etwas zustoßen könnte, was weltweit für negative Schlagzeilen sorgen würde.

Nicht immer war es für Alec so ruhig wie hier im Bartang Valley in Kirgisistan - In manchen Gegenden gab es auch zu viel Fürsorge und Aufmerksamkeit

Traumhafte Fahrradstrecke in der Cao Bang Region Vietnam

„So ist das immer, es hilft immer jemand“

Hattest du Pannen?

Ich hatte mehrere Reifenpannen. Am Anfang der Reise hatte ich Probleme mit der Kette, als ich sie wechseln wollte, merkte ich, dass ich das falsche Werkzeug dabei hatte. Ein Mann hat mich mitgenommen und ich konnte die Kette bei ihm reparieren. So ist das immer, es hilft immer jemand.

Und was hast du am meisten vermisst?

Freunde, Familie, das ist, glaube ich, relativ leicht zu sagen und gewohntes Essen.

Welcher Gegenstand durfte auf keinen Fall fehlen?

Ja, ich habe eigentlich nichts wirklich Spezielles dabei. Also das sind die allgemeinen Sachen, die man so mitnimmt, Campingausrüstung, Fahrrad, Werkzeug fürs Fahrrad. Aber wenn man ehrlich ist, auf manche Sachen hätte man auch verzichten können.

Hattest du nicht auch Schnorchel und Flossen dabei?

Stimmt, die hatte ich sehr lange bei mir.
Zum Schluss hatte ich noch einen Strohhut dabei, nur als Deko.

Ungewohntes Publikum bei der Reifenpanne in Indien

Alec ist auch ein leidenschaftlicher Taucher und schreckt vor Haien nicht zurück. (Foto: Ägypten Elphinstone Reef Rotes Meer)

Sonnenuntergang Labuan Bajo Indonesien

Auch auf einer Fahrrad Weltreise ist eine gute und kompakte Stromversorgug wichtig:

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Wir sind schon total gespannt, wohin es den jungen Abenteurer als Nächstes verschlägt! (Foto: Vulkan Ijen Java, Indonesien)

Was sind deine Zukunftspläne?

Zuerst möchte ich mich hier wieder einleben. Dann plane ich hier kleinere Abenteuer. Skandinavien hoch und dann irgendwie so ne Wintertour, das habe ich auch am Anfang der Reise gemacht, da bin ich quasi im Winter gestartet und das hat mir echt mega viel Spaß gemacht. Vielleicht eine Hundeschlittentour oder mit dem Motorschlitten oder Schneeschuhwandern.
Anfang nächstes Jahr oder so, Ich kann mir auch vorstellen, das mit dem Fahrrad dort zu machen, dann bräuchte halt ein neues Fahrrad, so ein Fatbike mit Spikes, damit ich auch durch den Schnee komme. Sowas kann man auch im Urlaub machen. Ich hab mal mit zwei Freunden so eine fünftägige Kajaktour gemacht, das war auch mega cool. Das könnte ich mir auch im Sommer vorstellen, eine Kajaktour in Skandinavien

Hast du einen Tipp für unsere Leser?

Man muss nicht so extrem starten, sondern einfach anfangen, wenn man einen Traum hat. Man braucht auch keine teure Ausrüstung. Man kann einfach mit irgendeinem Klapprad vom Sperrmüll anfangen. Das sind die coolsten Leute, die jahrelang mit so einer Ausrüstung unterwegs sind. Man muss auch keinen großen Plan machen, einfach losfahren und alles wird sich ergeben. Wenn man wirklich mal Probleme hat, helfen einem die Leute unterwegs.

„Einfach losfahren und alles wird sich ergeben.“

Danke Dir für das tolle Interview!

Mehr von Alec gibt es auf Instagram unter @monkeybehindbars 

Wenn du jetzt noch mehr Lust hast über Fahrrad Weltreisen zu lesen, dann haben wir noch diese Tipps:

Caro & Mathias: Wenn es das Schicksal anders will – Wie aus Reisenden Holz Nomaden wurden

Caro & Mathias: Wenn es das Schicksal anders will – Wie aus Reisenden Holz Nomaden wurden

Wenn es das Schicksal anders will

Wie aus den Reisenden Caro & Mathias Tiny House Experten wurden

Caro und Mathias haben gemeinsam mit ihrer Tochter Wilma das konventionelle Leben hinter sich gelassen und sich auf ein Abenteuer eingelassen, das sie in ein mobiles Zuhause und in eine neue berufliche Richtung geführt hat. Was als langer Roadtrip mit dem Wohnmobil begann, wurde zur Grundlage für „Holz Nomade“ – ihr Unternehmen, das sich auf den Bau und die Beratung rund um Tiny Houses spezialisiert hat.
Ihre Geschichte zeigt, wie das Leben mit seinen Wendungen und Herausforderungen überraschende Möglichkeiten eröffnet. So führte ihr Weg schließlich zu der Idee, ihr Wissen in einem umfassenden Tiny House  Online-Kurs „Holz Stolz“ weiterzugeben.

Caro & Mathias mit ihrer Tochter Wilma

Stellt euch doch mal vor wer ihr seid und was ihr macht?

Wir sind Caro und Mathias mit unserer kleinen Tochter Wilma. Wir sind Langzeitreisende in unserem Wohnmobil. Caro kommt aus dem Projektmanagement, hat Wirtschaftsrecht studiert, im Marketing für eine Hotelkette und ein großes Festival gearbeitet und war zuletzt bei einem Bildungsträger beschäftigt.

Mathias ist gelernter Zimmermann und hat einige Jahre bei seinem letzten Arbeitgeber gearbeitet. Bis ihm die Arbeitsstunden einfach zu viel wurden.
Da sind wir auch schon beim Thema. Uns ist alles zu viel geworden, deswegen haben wir uns auf den Weg gemacht. Die Zeit als Familie und als Paar war einfach zu kurz gekommen.

„Unterwegs haben wir alles in Frage gestellt und nach unserer Rückkehr haben wir Fakten geschaffen.“

Seit wann seid ihr unterwegs und was war euer Plan?

Wir sind im Juli 2019 in unser Wohnmobil umgezogen und Ende 2019 dann auf Reise gegangen. Unser Plan war immer, sobald unser zweites Kind da ist, wollen wir mit dem Wohnmobil, das wir schon hatten, ein Jahr durch Europa reisen. Im Jahr 2019 hat sich dann herausgestellt, dass wir kein weiteres Kind bekommen können, das war und ist ein schwieriges Thema für uns. Caro hat damals den Arbeitgeber gewechselt. Sie war zu der Zeit sehr karriereorientiert und wollte eine Führungsposition. Sie war beruflich viel unterwegs. Als sie dann tatsächlich fast den 2. Geburtstag von Wilma vergessen hat, haben wir uns gefragt, wie es weitergehen kann.
Als Caro dann auch noch krank wurde, haben wir Urlaub genommen und sind mit unserem Wohnmobil losgefahren. Unterwegs haben wir alles in Frage gestellt und nach unserer Rückkehr haben wir Fakten geschaffen. Wir haben unsere Wohnung gekündigt, unser Auto und alles andere verkauft und sind fest in unser Wohnmobil eingezogen. Wir haben dann 3,5 Monate im Wohnmobil auf einem Parkplatz in unserer Heimatstadt gelebt, um noch etwas Geld zu sparen. Wir haben Elternzeit beantragt und sind dann im Dezember 2019 zu unserer Reise aufgebrochen.

Caro & Mathias mit ihrem Wohnmobil

Auch das gehört zum Reisen - Reparaturen am Straßenrand

„Wir haben dann 3,5 Monate im Wohnmobil auf einem Parkplatz in unserer Heimatstadt gelebt..“

Welche Länder habt ihr bereits bereist?

Frankreich, Spanien, Marokko, Italien, Schweden, Portugal, Mexiko USA
Aber der Reihe nach: Wir haben langsam angefangen und sind nach Frankreich gefahren, immer mehrere Tage an einem Ort. In Spanien beschlossen wir, nach Marokko zu fahren. Dort war es ganz anders als in Europa und wir hatten einen kleinen Kulturschock. Kinder haben unser Wohnmobil mit Steinen beworfen und es gab immer wieder anstrengende Situationen. Aber die Landschaft hat uns sehr gut gefallen. Dann kam Corona und wir haben es in letzter Sekunde und mit viel Glück zurück nach Europa geschafft. Wir sind dann wieder nach Deutschland gefahren und haben bei Caros Mutter auf dem Grundstück gewohnt. Als es wieder möglich war, haben wir uns wieder auf den Weg nach Italien gemacht. Zwischenzeitlich wurde Mathias während der Elternzeit von seinem Arbeitgeber gekündigt. Caros Elternzeit lief aus. Deshalb sind wir nach Deutschland zurückgekehrt. Caro wurde dann auch gekündigt, was sie sich insgeheim auch gewünscht hatte.

Wie sollte es dann weitergehen mit der neu gewonnenen „Freiheit“?

Wir hatten die Idee, einen Campingplatz zu eröffnen. Die Idee entstand, weil wir hier in Deutschland kaum kleine, gemütliche Campingplätze finden konnten. In der Nähe von Caros Elternhaus gab es einen Platz, der dafür geeignet schien. Allerdings wollten wir auf diesem Platz auch ein kleines Häuschen haben, in dem wir auch hätten wohnen können. Über Ebay haben wir dann einen alten 12 Meter langen Zirkus – Toilettenwagen gefunden. Den haben wir spontan gekauft und mit einer Spedition in das Dorf gebracht, wo der Campingplatz entstehen sollte.
Nun galt es den Zirkuswagen auszubauen. Hier kam Mathias‘ Erfahrung der letzten 15 Jahre im Holzrahmenbau zum Tragen. Gleichzeitig kümmerten wir uns um die Genehmigung des Campingplatzes. Letztendlich scheiterte das Projekt Campingplatz an der Akzeptanz in der Gemeinde.

Mathias beim Ausbau des Zirkuswagens

Beim Ausbau des Zirkuswagens zum Tinyhouse macht sich Mathias Erfahrung als Zimmermann bezahlt

Ihre große Leidenschaft der Tiny House Bau

Hattet ihr einen Plan B?

Während des Bauens des Zirkuswagens merkten wir, dass wir mit dem Reisen noch gar nicht fertig sind. Wir brauchten gar keine Home Base, wir wollten eigentlich viel lieber wieder los reisen.

„Wir wollten unsere Erfahrungen mit dem Bau von Tiny Houses weitergeben“

Wie ist dann die Idee für euer Unternehmen den Holz Nomaden entstanden?

Wir mussten das Projekt Zirkuswagen zu Ende bringen, denn wir brauchten das Geld, das wir durch den Verkauf erwirtschaften konnten. Während des Umbaus gründeten wir unsere Firma „den Holz Nomade. Wir wollten unsere Erfahrungen mit dem Bau von Tiny Houses weitergeben. Wir hatten nun Erfahrung damit. Wir konnten nun zeigen, dass wir handwerklich wirklich in der Lage sind, solche Tiny Houses zu bauen, auch dass wir selbst auf so kleinem Raum, nämlich im Wohnmobil, gelebt haben, hat uns geholfen, glaubwürdig zu sein. Wir haben unsere Dienstleistung, das Bauen von Tiny Häusern, im Internet angeboten und tatsächlich ging es los. Wir bekamen Aufträge und Anfragen.

„Innerhalb von fünf Monaten hatten wir drei Tiny Häuser gebaut“

Ende 2020 haben wir mit dem Bau des Zirkuswagens begonnen und im März 2021 haben wir unser erstes großes Projekt angenommen und kurz darauf das zweite. Innerhalb von fünf Monaten hatten wir drei Tiny Häuser gebaut. Wir waren also wieder im Hamsterrad von zu viel Arbeit und zu wenig Zeit. Unser Plan war dann, immer ein halbes Jahr zu reisen und ein halbes Jahr zu arbeiten.

Die ersten Tiny House Aufträge ließen nicht lange auf sich warten

Der Profi beim Möbelbau

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Konntet ihr so dann eure weitere Reise finanzieren?

Im August 2021 sind wir über Schweden zum Nordkap gefahren. Wir waren zwei Monate unterwegs und haben die Reise genossen. Der Winter stand vor der Tür und wir hatten noch keinen neuen Auftrag, also überlegten wir, wo wir hinfahren könnten. Mathias wollte schon immer in die USA und dort einen Roadtrip machen.

„Also verschifften wir das Wohnmobil nach Mexiko.“

Wir waren richtig ins Reisen gekommen und wollten das Reisen mit der Arbeit verbinden. Caro wollte als virtuelle Assistentin von unterwegs arbeiten, aber das hat nicht geklappt. So war irgendwann in den USA die Reisekasse leer. Wir haben kurz überlegt, ob wir zurück nach Deutschland gehen sollen. Aber das war für uns keine Option, egal wie scheiße es uns zwischenzeitlich finanziell ging, es war keine Option zurück in unser anderes Leben zu gehen. Unsere Entscheidung fiel bewusst aufs Reisen, auch um mehr Zeit für Wilma zu haben.

Dann seid ihr aber doch nach Deutschland zurück gekommen?

 

Im Juli 2022 sind wir aus Amerika zurückgekommen, weil unser Geld aufgebraucht war, wir hatten noch überlegt, das Wohnmobil dort zu lassen, haben es dann aber zurück verschifft. Wir hatten ein neues Projekt in Bayern akquiriert, daraus sollte dann ein Anschlussprojekt werden, das aber nicht zustande kam. Dann sind wir wieder losgefahren und haben Frankreich durchquert und hatten keinen richtigen Plan. Es war schade, dass das letzte bereits zugesagte Projekt nicht geklappt hat, denn wir hätten das Geld dringend gebraucht. Wir hatten einige schwierige Phasen und mussten aushalten, dass wir immer knapp bei Kasse waren. Aber wir wollten trotzdem nicht in den normalen Alltag zurückkehren.

Warum war dies keine Option und wie findet eure Tochter das Ganze?

Wir haben uns gegen das System und auch gegen das Schulsystem entschieden. Wilma kann selbst entscheiden, ob sie in die Schule gehen oder frei lernen will. Lernen findet immer und überall statt. Für uns Eltern ist das oft ein schwieriger Prozess, auch weil wir anders aufgewachsen sind, eben ganz normal mit Schule und festem Wohnort.

2021 erfüllten die drei sich einen Traum und verschifften das Wohnmobil nach Nordamerika

In den USA holen Caro und Mathias neue Inspiration

Wie macht ihr es mit den Kontakten für Wilma?

Als wir aufgebrochen sind, war Wilma zweieinhalb Jahre alt, jetzt sind wir schon fünf Jahre unterwegs. Bis jetzt waren wir ihre engsten Bezugspersonen. Jetzt, wo sie älter wird, sucht sie ihre Kontakte auch außerhalb. Es müssen nicht unbedingt Gleichaltrige sein, mit denen sie Freundschaft schließt. Es ergibt sich einfach und sie sucht sich ihre Freunde selbst aus. Kinder sind unterschiedlich, manche brauchen ständig andere Kinder um sich herum, andere genießen ihre Ruhe. Kontakte zu Kindern ergeben sich eigentlich immer und überall.
Wir haben auch versucht, uns mehr mit anderen reisenden Familien zu vernetzen und sind zu speziellen Communities gefahren, wo es Projekte mit anderen Freilernern gibt, aber wie das Leben so spielt, hat Wilma auf dem Weg zu dieser Veranstaltung andere Freunde gefunden und das angemeldete Projekt war somit hinfällig. Es war schön zu sehen, wie sie selbst diese Situation gesucht hat. Das hat uns gezeigt, dass man andere Familien nicht suchen muss, man trifft sie einfach.

„Das hat uns gezeigt, dass man andere Familien nicht suchen muss, man trifft sie einfach.“

Was sind eurer Meinung nach die größten Gewinne, die Reisekinder unterwegs erfahren können?

Wilma kann sich selbst beschäftigen und ihre Interessen ausleben, das ist ein großes Privileg. In der Schule wird den Kindern vorgegeben, was zu tun ist. Als wir letztes Jahr in Deutschland waren, hat Wilma auch eine deutsche Schule besucht und war einen Tag dort und hat am Unterricht teilgenommen. Sie hat gesagt, das Beste an der Schule sind die Pausen.
In Deutsch sollte man eine Katze malen. Wilma hat aber einen Hund gemalt und die Lehrerin hat dann gesagt, ja Deutsch ist nicht deins. Das war auch das erste, was Wilma gesagt hat, als wir sie abgeholt haben, deutsch ist wohl nicht meins. Daraufhin hat Caro gesagt was für ein Blödsinn, du sprichst deutsch, du erzählst auf deutsch. Das hat Caro auch in der Schule zurückgemeldet, wie man ein Kind an einem Tag so demotivieren kann. Wilma kann sich trotzdem vorstellen, auch mal zur Schule zu gehen, aber es muss nicht in Deutschland sein.

Ein Leben für die Freiheit

Was sind die Herausforderungen einer Langzeitreise mit Kind?

Wir haben unseren Deschooling-Prozess durchlaufen. Wilma kennt die Schule nicht, aber wir Erwachsenen müssen uns von der Vorstellung lösen, dass man nur etwas wird, wenn man in der Schule war. Wilma hat zum Beispiel noch kein Interesse am Lesen und sie konnte auch lange nicht Fahrrad fahren, aber als es wichtig für sie wurde, hat sie es in zwei Tagen gelernt. Genauso war es mit dem Schwimmen. Wir sind zuversichtlich, dass es mit dem Lesen auch so sein wird.
Es ist auch eine Herausforderung, alles unter einen Hut zu bringen und allen gerecht zu werden, unserer Firma, dem Reisen und der Familie. Im Moment sind wir dabei, wieder in eine Alltagsroutine zu kommen, die wir in Portugal etwas verloren haben.

Anstatt nach Deutschland seid ihr dann nach Portugal gefahren?

Ja, wir haben beschlossen, von Frankreich nach Portugal zu gehen. Dort haben wir dann Anfang 2023 Urlaub gegen Hand gemacht. Das hat Spaß gemacht und wir sind wieder in so einen kreativen Prozess gekommen. Wir haben dann über das letzte Projekt, das nicht zustande gekommen ist, nachgedacht und sind zu dem Entschluss gekommen, dass nicht jeder so sehr unsere handwerkliche Arbeit braucht, sondern dass viele eher eine Anleitung haben wollen, wie man ein Tiny House baut. So kamen wir auf die Idee, einen Online-Kurs zu entwickeln. In dem wir den Leuten die Grundlagen vermitteln, um selbst ein Tiny House zu bauen.

Während wir diesen Kurs entwickelt haben, hat sich ein neues Projekt in Norddeutschland ergeben. Anfang 2023 sind wir dann nach Deutschland zurückgekehrt um dieses Bauprojekt und den Online Kurs zu starten. Zuerst dachten wir, dass wir diesen Auftrag nutzen könnten, um das Videomaterial für den Onlinekurs zu produzieren, aber das hat sich als zeitlich sehr schwierig herausgestellt, also haben wir nach dem Hausbauprojekt ein weiteres Tiny House gebaut, das wir komplett dokumentiert, gefilmt und Anleitungen geschrieben haben. Caro hat sich währenddessen auch weitergebildet, wie man solche Onlinekurse erstellt. Das zweite Haus haben wir dann auch verkauft und waren dadurch finanziell wieder ganz gut aufgestellt.

Wilma ist Freilernerin und lern ganz Natürlich und hat Zeit ihren Interessen nachzugehen

Unterwegs ergeben sich häufig spontan tolle Gelegenheiten

Was sind eure zukünftigen Pläne und Projekte im Bereich Tiny Houses und Selbstbau?

Wir haben immer wieder Häuser gebaut und verkauft. Es gab noch einige andere Projekte, bevor wir im Winter 2023 wieder nach Portugal gefahren sind, um aktiv an Holz Stolz, unserem Onlinekurs, zu arbeiten. Dieser ist dann im April 2024 an den Start gegangen. Das ist ein Onlinekurs, der einen an die Hand nimmt und genau erklärt, was man machen muss, um ein Tiny House zu bauen. Man bekommt ein Zeichenprogramm, erfährt wo man die Materialien günstig kaufen kann und bekommt persönliche Tipps. Man kann Fragen stellen, es gibt wöchentliche Q&As, es gibt eine Telegrammgruppe und Interviews mit Experten aus dem Bereich Sanitär Fengshui etc.

Der Kurs ist ein Rundum-Sorglos-Paket mit voller Betreuung zu einem erschwinglichen Preis. Der Kurs ist deutschsprachig, was aber nicht bedeutet, dass die Teilnehmer in Deutschland leben müssen. In anderen Ländern gibt es andere Voraussetzungen, z.B. welches Holz verwendet werden soll und welche Materialien zur Verfügung stehen, daher ist die Telegramm Community ein weiterer hilfreicher Baustein dieses Kurses. Wir sind auch dabei, ein Handbuch über den Bau von Tiny Houses zu schreiben.

Caro und Mathias haben einen eigenen Tiny House Online Kurs namens "Holz Stolz" entwickelt

Was sind eure zukünftigen Reisepläne?

Für uns ist es wichtig, unsere Träume zu leben, und das haben wir die letzten 5 Jahre getan. Im Juni 2024 haben wir unser Wohnmobil verkauft und sind in die USA geflogen. Dort wollen wir einen Schulbus kaufen, umbauen und damit reisen. Mit dem Ausbau des Busses möchten wir uns ein weiteres Standbein zum Holz Nomaden  und Holz Stolz aufbauen.

Welchen Tipp oder Ratschlag habt ihr für unsere Leser?

Den einzigen Tipp oder Ratschlag, welchen wir gern teilen möchten: Sei mutig den ersten Schritt zu tun, alles andere findet sich. Lass dich nicht von deinen Träumen abhalten. Es ist immer wieder schön zu sehen, was weltweit entsteht mit Menschen, die eine Vision haben.

„Sei mutig den ersten Schritt zu tun, alles andere findet sich.“

Danke euch zwei für das nette Interview!

Besucht das Instagram Profil der zwei unter @Holznomade und deren Website: tinyhouseselbstbauen.de/

 

Jetzt bist du gefragt

Ihr kennt auch Vanegades die Teil unserer Interview Reihe werden sollten, oder seid gar selbst welche?

Schreibt uns gerne in die Kommentare oder kontaktiert uns unter: kontakt@vanegade.de

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Linasreisen: Wild und frei – Wenn Reisen und Tierliebe verschmelzen

Linasreisen: Wild und frei – Wenn Reisen und Tierliebe verschmelzen

Linasreisen: Wild und frei -Wenn Reisen und Tierliebe verschmelzen

Lea & Alex über die Liebe zu Norwegen, Tieren und Wildlife

Heute möchten wir euch LinasReisen vorstellen, dahinter stecken Lea und Alex, ein junges Paar, das sich seinen Traum von Freiheit und Selbstbestimmung erfüllt hat und dauerhaft mit dem Wohnmobil reist und lebt. Sie erzählen uns von ihrer Liebe zu Norwegen, wie sie sich auch im Ausland für den Tierschutz einsetzen und wie es war, einen sicheren Beamtenjob gegen Vanlife einzutauschen. Auf ihrem Blog LinasReisen.com teilen sie Erfahrungen, Reiseziele und Insidertipps bis hin zu tollen Wanderrouten.

Lea und Alex

Stellt euch doch mal vor, wer seid ihr?

Wir sind Lea & Alex und reisen zusammen mit unserem marokkanischen Tierschutzhund Filos in unserem Van durch Europa. Wir sind große Skandinavien Fans und verbringen den Sommer am liebsten in Norwegen.
Wir sind reiselustig, neugierig und am liebsten draußen. Das ist auch einer der Gründe, weshalb wir uns für ein Leben im Campervan entschieden haben.

Seid ihr dauerhaft unterwegs?

Ja, seit Anfang Juli 2024 leben wir „Vollzeit“ in unserem Van. Von April 2023 bis April 2024 sind wir bereits ein Jahr lang unterwegs gewesen. Lea hatte in dieser Zeit ein Sabbatjahr gemacht. Schnell stand für uns fest, dass uns ein Jahr nicht reicht und wir weiterhin mit dem Van die Welt erkunden möchten. Ende Juni sind wir dann aus unserer Mietwohnung ausgezogen und Lea hat ihren Beamtenjob gekündigt.

Mit unserem Adria Twin 600 SP in der Bardena Reales in Spanien

„Ein dreiwöchiger Sommerurlaub, nicht ausreicht, um das zu erleben, wonach wir uns sehnten – nämlich ohne Zeitdruck die Welt zu entdecken.“

Seit wann seid ihr unterwegs?

Mit Unterbrechung sind wir seit April 2023 unterwegs.

Wie lange war eure längste Reise?

Im letzten Jahr haben wir sechs Monate in Skandinavien verbracht. Danach folgte ein kurzer Zwischenstopp in der Heimat, bevor es nochmal für fünf Monate nach Spanien und Portugal ging.

Wie seid ihr zum Reisen gekommen?

2017 haben wir spontan entschieden, in unseren Sommerurlaub mit Auto und Zelt loszuziehen und Italien und Frankreich zu erkunden. Jeden Tag an einem anderen Ort sein zu können und Neues zu entdecken, hat uns so große Freude bereitet, dass wir seitdem nur noch Campingurlaube gemacht haben. Schnell wurde uns bewusst, dass ein dreiwöchiger Sommerurlaub, nicht ausreicht, um das zu erleben, wonach wir uns sehnten – nämlich ohne Zeitdruck die Welt zu entdecken.

Mit dem Van in der Welt zuhause

Mit welchem Verkehrsmittel seid ihr unterwegs und warum habt ihr euch für dieses entschieden?

Wir sind mit einem Adria Twin Camper unterwegs. Nachdem wir mehrere Jahre lang in unseren Urlauben mit Auto und Zelt auf Reisen waren, haben wir uns nach etwas mehr Komfort gesehnt. Im Hinterkopf war natürlich auch schon der Gedanke, für längere Zeit zu verreisen.

Wir haben uns für einen fertig ausgebauten Camper entschieden, da uns die Zeit und das Know-how gefehlt haben einen Van selbst auszubauen. Inzwischen haben wir aber schon so viel an unserem Camper verändert und dazugelernt, dass wir uns einen Selbstausbau auch gut vorstellen könnten.

Wir haben wir z.B. unsere Chemietoilette durch eine Trockentrenntoilette ausgetauscht, eine Diesel-Standheizung eingebaut, die AGM-Batterien durch eine LiFePO4-Batterie ausgewechselt und einen Dachgepäckträger aus Alu-Profilen gebaut.

Dachträger-Selbstbau aus Alu-Profilen

Schlafecke im Adria Twin Camper

„Unser Ziel ist es, unsere Begeisterung für die Tierwelt und das damit einhergehende Bewusstsein des Schutzes von Lebensräumen mit anderen Menschen zu teilen und an diese weiterzugeben.“

Welcher Gegenstand darf auf eurer Reise auf keinen Fall fehlen? Was sind die verrücktesten Sachen, die ihr dabeihabt?

Ganz klar: Fernglas und Teleobjektiv. Vor allem das Fernglas haben wir beim Autofahren und Wandern immer griffbereit. Denn man weiß ja nie, welchem Tier man auf einmal begegnen könnte.

Eine große Leidenschaft von uns ist nämlich die Beobachtung & Fotografie von Wildtieren. Unser Ziel ist es, unsere Begeisterung für die Tierwelt und das damit einhergehende Bewusstsein des Schutzes von Lebensräumen mit anderen Menschen zu teilen und an diese weiterzugeben.

Eine Leidenschaft: Die Wildlife Fotografie wie hier die freilebende Moschusochsen im Dovrefjell Nationalpark

Ihre wichtigsten Gegenstände ein Fernglas und ihr Teleopjektiv:

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Wie finanzierst ihr eure Reise? Arbeitet ihr von unterwegs? Was abreitest ihr? Wo befindet sich dein Arbeitsplatz?

Im vergangenen Jahr, haben wir uns durch Lea’s halben Gehalt, welchen sie sich im Rahmen ihres Sabbatjahr-Modells angespart hat, finanziert. Zusätzlich haben wir damit begonnen, unseren Reiseblog Linasreisen.com weiter auszubauen.

Da Lea vor kurzem ihren Beamtenjob gekündigt hat, arbeiten wir nun beide auf freiberuflicher Basis. Neben unserer Tätigkeit als Reiseblogger betreuen wir auch noch die Social- Media-Kanäle von Kunden und erstellen Blogbeiträge und Content für andere Firmen. Zudem arbeitet Alex noch Teilzeit im Vertrieb für eine Firma.

Was steckt hinter eurem Blog Namen „Linasreisen.com“?

Das ist eine Frage, die wir häufig gestellt bekommen. Lina ist unsere 14 Jahre alte Familienkatze. Schon als Kind hat Lea alles nach ihrer Katze benannt. Als Lea 2018 den Blog erstellt hat, war es für sie am naheliegendsten, den Blog nach Lina zu benennen. Lea steht auch selbst nicht gerne (namentlich) im Mittelpunkt und da wir den Blog auch lange Zeit nicht mit Familie, Freunden und Arbeitskollegen geteilt haben, war das für uns die passende Lösung.

Welche Länder habt ihr bereits bereist?

Im vergangenen Jahr haben wir Schweden, Finnland, Norwegen, Spanien und Portugal bereist. Wir haben auch noch einen kurzen Abstecher nach Marokko gemacht.

In unseren Urlauben davor sind wir neben Norwegen und Schweden auch in Schottland, Italien, Frankreich, Kroatien und Slowenien unterwegs gewesen.

 

Wo möchtest ihr noch hinreisen? Was von der Welt wollt ihr noch sehen?

In diesem Jahr ist die Balkanroute bis nach Griechenland geplant. Generell wollen wir noch sehr viel von der Welt sehen, aber eins nach dem anderen 😊

Unsere Reiseroute richtet sich immer ein bisschen nach den Tieren, die wir gerne sehen möchten und ein Thema was uns insbesondere in den südlicheren Ländern begleitet, ist die Unterstützung von Tierheimen. Sei es mit Spenden oder vor Ort mitanpacken.

Was war euer schönstes Erlebnis unterwegs?

Wir hatten schon so viele schöne Erlebnisse unterwegs, sodass wir uns gar nicht auf eines festlegen können. Besonders die Tierbegegnungen bleiben uns stark in Erinnerung, so haben wir z.B. an einem einzigen Abend 28 Elche gesehen. Ein anderes Mal haben wir vom Ufer aus einen Buckelwal beim Spielen beobachten können und in Finnland hatten wir das Glück von einer Beobachtungshütte aus eine Bärenmutter mit ihrem Jungen zu sehen.
Auch die Freundschaften, die wir unterwegs geschlossen haben und der Austausch mit anderen Reisenden sind häufig unvergessliche Erlebnisse.
Und dann sind da noch die Wanderungen, durch die schönsten Landschaften und an die abgelegensten Orte, von denen wir ewig schwärmen könnten.

„Besonders die Tierbegegnungen bleiben uns stark in Erinnerung“

 

Wo hat es euch am besten gefallen und warum?

In Norwegen gefällt es uns am besten. Wir lieben die abwechslungsreiche Landschaft und die Tierwelt. Norwegen hat für uns einfach alles – Hier gibt es Strand & Meer, Berge, Wälder & Seen und was uns besonders gut gefällt sind die Hochebenen mit ihren unendlichen Weiten.

Im Sommer wird es nicht dunkel und es jedes Mal aufs Neue ein unglaubliches Erlebnis in der Mitternachtssonne wandern zu gehen. Und kaum endet die Mitternachtssonne und es wird wieder dunkel, können wir Polarlichtlichter über den Himmel tanzen sehen.

Habt ihr schon mal bereut aufgebrochen zu sein?

Nein, aber wir hätten es definitiv bereut, nicht aufzubrechen!

Polarlichter in Norwegen

Mit Teleobjektiv auf Moschusochsen Safari

Was war euer schlimmstes Erlebnis auf Reise? Habt ihr dabei ans Aufgeben gedacht?

Das schlimmste Erlebnis auf unserer Reise war die Zeit in Marokko. Das Leid der Straßentiere und generell der Umgang mit Tieren hat uns mental an unsere Belastungsgrenze gebracht.
Letztendlich haben wir von den geplanten drei Monaten auch nur 2,5 Wochen in Marokko verbracht. Und davon haben wir eine Woche in einem Shelter geholfen.
Die Zeit bereuen wir dennoch nicht, wir haben viele interessante Gespräche geführt und nochmal neu zu schätzen gelernt, was für ein privilegiertes Leben wir führen dürfen. Außerdem haben wir dort unseren Hund Filos adoptiert und einem angefahrenen Welpen das Leben gerettet.

Lea, Alex & Tierschutzhund Filos

Welchen Tipp oder Ratschlag habt ihr für unsere Leser?

Seine Träume nicht zu lange aufschieben und für seine Träume loszugehen.
So oft haben uns Familie, Freunde & Arbeitskollegen gesagt, dass sie unseren Mut bewundern und uns von ihren Träumen & Wünschen erzählt. Oft wurde dann aber auch direkt erwähnt, was sie davon abhält, für ihre Träume loszuziehen.
Uns ist bewusst, dass nicht jeder das Privileg hat, sich für so einen Lebensstil zu entscheiden.
Aber in vielen Fällen sind wir selbst diejenigen, die sich die Grenzen setzen und einreden, etwas nicht schaffen zu können.
Auch wir hatten viele Hürden zu überwinden und auch weiterhin gilt es noch Herausforderungen zu meistern, aber wir sind zuversichtlich für alles eine Lösung zu finden.
Das heißt nicht, dass das immer der bequemste Weg ist und für uns war mit der Erfüllung unseres Traumes auch viel Arbeit verbunden. Aber es lohnt sich. Und wir wünschen jedem, dass er seinen Weg geht – sei es ein Eigenheim, ein Leben auf Reisen oder etwas ganz anderes.

„Uns ist bewusst, dass nicht jeder das Privileg hat, sich für so einen Lebensstil zu entscheiden.
Aber in vielen Fällen sind wir selbst diejenigen, die sich die Grenzen setzen und einreden, etwas nicht schaffen zu können. „

Danke euch zwei für das nette Interview!

Besucht das Instagram Profil der zwei unter @Linasreisen und deren Website: linasreisen.com

 

Jetzt bist du gefragt

Ihr kennt auch Vanegades die Teil unserer Interview Reihe werden sollten, oder seid gar selbst welche?

Schreibt uns gerne in die Kommentare oder kontaktiert uns unter: kontakt@vanegade.de

Grüne Kutsche: Leben im Planwagen – Wenn reisen Zeit kosten darf

Grüne Kutsche: Leben im Planwagen – Wenn reisen Zeit kosten darf

Grüne Kutsche -Leben im Planwagen

Wenn Reisen Zeit kosten darf

Die grüne Kutsche“ nennt sich die vierköpfige Familie Schneiders mit Vater Daniel (44), Mutter Barbara (44), Tochter Sarah (23) und Sohn Julian (21). Mit drei Kutschen, davon zwei Planwagen, 12 Pferden, einem Ziegenbock und vier Hunden, reist die Familie durch Deutschland und Polen. Wir hatten das große Glück, bei diesen tollen Menschen in Polen zu Gast sein zu dürfen. Wir haben wahnsinnig liebe, aufgeschlossene und fröhliche Menschen kennengelernt, die ihr Aussteigerleben lieben und feiern. Wir sind sehr stolz, dass sie uns einen Einblick in ihr unkonventionelles und abenteuerliches Leben gewährt haben und freuen uns darauf, auch weiterhin mit ihnen in Kontakt zu bleiben.

Während unserer Reise durch Polen durften wir bei der "Grünen Kutsche" zu Gast sein

Ihr Lieben, seid ihr dauerhaft unterwegs?

Daniel: Ja wir sind dauerhaft unterwegs, seit mittlerweile sieben Jahren.

Wann hat eure Reise begonnen?

Daniel: 2017 sind wir aufgebrochen. Von Berlin aus ging es immer weiter Richtung Osten.

Wie lange war eure längste Reise?

Daniel: Das jetzt ist unsere längste Reise. So lange war ich seither noch nie verreist und auch sonst niemand aus der Familie.

Wie seid ihr zum Reisen gekommen? Warum seid ihr unterwegs?

Daniel: Wir hatten ein sehr konventionelles Leben und viel Stress. Es gab verschiedene Punkte, die uns als Familie dazu gebracht haben, dieses konventionelle Leben aufzulösen. Wir hatten Träume und Visionen. Wir haben viele Dinge erlebt, die uns nicht gefallen haben, z.B. die Entwicklung der Kinder in der Schule, die eher negativ als positiv war.

„Wir hatten Träume und Visionen. Wir haben viele Dinge erlebt, die uns nicht gefallen haben!“

Familie Schneiders "Grüne Kutsche" ist seit 2017 unterwegs - immer Richtung Osten

Wart ihr nicht sogar mal selbstständig?

Daniel: Ja, genau, wir hatten zwei kleine Hotels, ich bin eigentlich gelernter Informatikkaufmann mit Schwerpunkt Prozessmanagement. Außerdem habe ich eine Ausbildung zum Heilpraktiker für Human- und Veterinärmedizin abgeschlossen. Vor unserer Reise habe ich dann noch eine Ausbildung zum Hufbeschlagschmied gemacht.

Die Vorbereitungszeit hat bei euch ja etwas länger gedauert stimmts?

Daniel: Das waren ungefähr 10 Jahre

Habt ihr solange an den Kutschen gebaut?

Daniel: Ja genau, wir haben erst die Kutschen angeschafft und diese ausgebaut und danach die Pferde.

Was ist euer Motto?

Sarah: Do not give up! Das steht auch hinten an der grünen Kutsche an einem Schild.

„Unser Motto: Do not give up!“

Das Motto der Grünen Kutsche

Welcher Gegenstand darf auf deiner Reise auf keinen Fall fehlen?

Daniel: ein Messer

Barbara: Das hätte ich auch gesagt, ein Messer.

Daniel: und als zweitwichtigstes ein Telefon, damit wir in den sozialen Medien präsent sind.

Julian: wenn es nicht nur um Survival geht, sondern auch um Luxusgegenstände, dann würde ich meine Gitarre nicht missen wollen.

Was sind die verrücktesten Sachen die ihr dabei habt?

Barbara: unser Ziegenbock Hazel

Daniel: ich hätte spontan gesagt die Barbara😉

Barbara: dann sage ich nicht Hazel sondern Daniel😉

Auch der Ziegenbock Hazel darf mit

Ihr wichtigster Gegenstand ein Outdoormesser:

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Wie finanzierst ihr eure Reise bzw. Euer Leben?

Daniel: Wir haben viele Kanäle und ich kann dir und allen nur raten, sich nicht so viele Gedanken darüber zu machen, wie man sich finanziert, sondern zu überlegen, was einem Spaß macht und wo die eigenen Talente liegen. Dann kommt das Geld von ganz alleine. Wenn man wirklich das macht, was einem Spaß macht und nicht mehr darüber nachdenkt, wo das Geld herkommen soll, dann kommt nicht nur das Geld, sondern auch der Erfolg von ganz alleine.

Sarah: Mit Tik Tok werden wir zum Beispiel immer größer. Für uns ist das ein guter Weg, mir macht es viel Spaß Videos von unserer Reise zu machen und sie dort hochzuladen.

„Wenn man wirklich das macht, was einem Spaß macht und nicht mehr darüber nachdenkt, wo das Geld herkommen soll, dann kommt nicht nur das Geld, sondern auch der Erfolg von ganz alleine.“

Welche Länder habt ihr bereits bereist?

Deutschland und Polen.

Ihr sprecht ja mittlerweile perfekt polnisch oder?

Sarah: naja perfekt… wir sprechen auf alle Fälle polnisch, fließend würde ich sagen.

Wo möchtest Ihr noch hinreisen? Was von der Welt wollt ihr noch sehen?

Daniel: Als nächstes kommt die Grenze zu Weißrussland. Aber wir sind völlig frei. Wir haben immer noch die Vision, dass wir nach Osten wollen, aber es kann Nordosten oder auch Südosten sein, das spielt für uns keine Rolle. Litauen, Lettland, Weißrussland, Ukraine, alle diese Länder sind im Moment eine Option.

Daniel: Julian und ich waren letztes Jahr in der Ukraine und haben uns das angeschaut, das ist auch eine Option für uns.

Jede Herausforderung wird angenommen und gemeistert.

Wanda und die Grüne Kutsche: Einige Tage durften wir teil der Wagenburg sein!

Also dann ist alles noch offen?

Daniel: Das ist bei uns immer so. Wenn wir losfahren, entscheiden wir uns oft erst unterwegs, wohin wir fahren. Wir wissen selten vorher, wohin es geht. Es ist selten so, wie als ihr uns besucht habt, dass wir uns vorher einen Ort ausgesucht haben, das haben wir gemacht, weil wir wussten, ihr kommt und wir wollten nicht, dass ihr miterleben müsst, wie es ist, wenn wir jemanden besänftigen müssen, dessen Land wir einfach besetzen.

Ach so das Heißt ihr fahrt mit all eurem Hab und Gut einfach auf gut Glück los?

Daniel: Genau, nur wenn wir Gäste haben, kümmern wir uns im Vorfeld um Safe Locations. So nennen wir das, wenn wir im Vorfeld alles mit den Eigentümern etc. abgeklärt haben.  Das wollen wir unseren Gästen nicht zumuten, was wir erleben, wenn es nicht so optimal läuft mit den Grundstücksbesitzern.

Interessant, ich dachte, ihr schaut immer vorher, wo ihr als nächstes hinkommt.

Sarah: Wann immer es geht. Meistens wissen wir nur nicht, wem die Wiesen gehören, das ist nicht immer so organisiert, dass wir das vorher wissen.

Daniel: Es steht nirgends, wem die Wiese gehört. Deswegen stellen wir uns während des Fahrtages auf eine Wiese, wo wir denken, da machen wir am wenigsten Schaden und warten, ob jemand kommt. Und dann schauen wir, wie derjenige drauf ist. Meistens ist das kein Problem, in sieben Jahren ist es vielleicht fünfmal vorgekommen, dass einer gesagt hat, das geht gar nicht und wir mussten wieder gehen. Das heißt aber nicht, dass immer alle sagen, es ist kein Problem, es kann auch sein, dass ein 120 kg Mann vor dir steht, der rot anläuft und erst mal 10 Minuten schreit und dann, wenn der wieder Luft holt, dann bin ich dran. Das muss man psychologisch angehen, dann kriegt der von uns einen Schnaps oder ein Bier oder eine Wurst, so kann man die Leute langsam für sich gewinnen.

„Es kann auch sein, dass ein 120 kg Mann vor dir steht, der rot anläuft und erst mal 10 Minuten schreit und dann, wenn der wieder Luft holt, dann bin ich dran.“

Nicht immer ist vorher klar wo das Lager aufgeschlagen werden kann

Nicht jeder Tag ist eitel Sonnenschein, aber das gehört zur Freiheit dazu!

Was war euer schönstes Erlebnis unterwegs?

Daniel: Die Gastfreundschaft der Menschen, die wir in den letzten sieben Jahren erfahren durften. Es ist schwer ein bestimmtes Erlebnis zu nennen, weil man jeden Tag etwas Schönes erlebt.

An dem Tag, als ihr bei uns wart und wir gemeinsam zum neuen Lagerplatz gefahren sind, hat unsere Hündin Lucky ihren ersten Herzinfarkt bekommen. Letzten Sommer ist sie dann leider gestorben und seitdem müssen wir sehen, wie wir ohne sie zurechtkommen. Genau zur gleichen Zeit hatte Julian einen sehr schweren Unfall und wäre fast gestorben. Dass er das überlebt hat, ist mein schönstes Erlebnis bisher.

Was ist passiert?

Julian: Es war ein Badeunfall. Normalerweise sollte man nicht mit dem Kopf voraus springen, wenn man nicht vorher überprüft hat, ob das Wasser tief genug ist. Bei 30 Crad habe ich diese Überlegung über Bord geworfen und bin mit dem Kopf voraus gesprungen. Dabei schlug ich mit dem Kopf auf den Seegrund auf und verletzte mir die Halswirbelsäule ziemlich schwer.

Ach du liebe Zeit und nun ist alles wieder ok?

Julian: Ja alles wieder gut, sonst würde ich ja nicht hier sitzen.

Die Familie Schneiders hat eine sehr enge BIndung zu ihren Tieren. Umso schlimnmer wenn eines krank ist oder gar stirbt.

Familienbande: Aufeinander können sie sich immer verlassen.

Wo hat es euch am besten gefallen bisher und warum?

Daniel: Das kann ich nicht sagen, jeder Ort hat seine schönen Seiten, das ist schwer zu sagen, weil wir so viel Schönes erleben mit unserem Lebensstil, es ist schwer zu sagen, wo es am schönsten war. Man kann mitten in Frankfurt in einer Gartenkolonie stehen und es gibt kaum Futter für die Pferde und wenig Natur, aber man trifft super nette Leute, das ist so. Man kann auch an einem wunderschönen See stehen, alles ist vermeintlich perfekt und dann schießt der Jäger in der Nähe. Es ist und bleibt immer abwechslungsreich bei uns.

„Man kann mitten in Frankfurt in einer Gartenkolonie stehen und es gibt kaum Futter für die Pferde und wenig Natur, aber man trifft super nette Leute, das ist so.“

 

Es kommt also immer auf die Menschen an?

Daniel: Ja, du hast gefragt, wo war die schönste Gegend. Wir waren in der bayerischen Rhön, da war es toll, jetzt sind wir in Masuren, da ist es auch schön, es ist toll, wie viele Tiere es hier gibt. Aber an der Rhön haben wir Freunde und da haben wir so tolle Leute kennengelernt. Ich könnte von jedem Ort etwas ganz Tolles erzählen, aber auch etwas ganz Schlechtes.

Winterlager: Polnische Winter können kalt und lang sein!

Habt ihr es schon mal bereut aufgebrochen zu sein?

Sarah: Man denkt oft, was mache ich hier eigentlich, das ist doch total verrückt. Aber trotzdem würde ich sagen, es gab nie den Moment, wo ich gedacht habe, ich wäre damals lieber zu Hause geblieben. Im Gegenteil, für mich war es bisher die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe.

„Im Gegenteil, für mich war es bisher die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe.“

 

Was war euer schlimmstes Erlebnis auf Reise? Habt ihr ans Aufgeben gedacht?

Barbara: Wir hatten schon einige Unfälle, aber Julians Unfall war das schlimmste Erlebnis der letzten sieben Jahre.

Daniel: Und das beste, weil er es überlebt hat und wieder gesund geworden ist.

Welchen Tipp oder Ratschlag habt ihr für unsere Leser?

Daniel: Geht nicht gibt es nicht

Julian: Es ist nie zu spät

Sarah: Niemand kann seine eigenen Erwartungen erfüllen, außer man selbst. man sollte zu seinen eigenen Wünschen stehen, egal wie verrückt die Sache ist, die man machen will, man sollte es einfach versuchen. Der erste Schritt ist meistens der schwerste und danach wird es leichter. Man sollte es auf jeden Fall versuchen.

Barbara: Do not give up.

„Do not give up.“

Vielen Dank für das tolle Gespräch und wir wünschen euch alles Gute!

Wer die Familie Schneiders mit ihrer grünen Kutsche in ihrem abenteuerlichen Alltag verfolgen möchte findet sie auf Tiktok.com/@greencarriage oder instagram.com/gruenekutscheofficial/ oder auf ihrer Website

Hier findet ihr auch interessante Video Beitrage über die vier: Peace Love Om/ Grüne Kutsche  und Familie Extrem

 

Jetzt bist du gefragt

Ihr kennt auch Vanegades die Teil unserer Interview Reihe werden sollten, oder seid gar selbst welche?

Schreibt uns gerne in die Kommentare oder kontaktiert uns unter: kontakt@vanegade.de

Karin und Jérôme : Von der Collage auf die Straße – Über Spontanität und Improvisationstalent

Karin und Jérôme : Von der Collage auf die Straße – Über Spontanität und Improvisationstalent

Karin und Jérôme : Von der Collage auf die Straße

Über Spontanität und Improvisationstalent

Am liebsten sind Karin, Jérôme und ihr Sohn Janosch mit ihrem Oldtimer-Camper VW LT-31 «Sven Hedin» unterwegs. Sie kommen aus der Schweiz und reisen open end. Wir hatten das Glück, die drei im Baltikum persönlich kennen zu lernen und eine tolle Zeit mit ihnen zu verbringen. Daraus ist eine wunderbare Freundschaft mit drei lebensfrohen Menschen entstanden, die uns mit ihrer positiven Art in ihren Bann gezogen haben. Wir freuen uns sehr, sie bei Vanegades dabei zu haben.

Die drei mit ihrem Camper einem VW LT-31 «Sven Hedin»

Seid ihr dauerhaft unterwegs?

Jérôme: Ja, wir haben keine Wohnung mehr, daher sind wir dauerhaft unterwegs. Im Winter sind wir jeweils für zwei bis drei Monate fest an einem Ort. Aber im Sommer sind wir mit unserem Camper auf Achse.

Seit wann seid Ihr unterwegs?

Karin: Seit Juli 2022

Wie lange war eure längste Reise am Stück?

Karin: Unsere längste Zeit am Stück war letzten Sommer von Mai bis September, das waren fünfeinhalb Monate, die wir im Baltikum und in Skandinavien verbracht haben.

Wie lange wollt ihr noch unterwegs sein?

„Es muss einfach für uns drei passen“

Karin: Am liebsten noch sehr lange.

Jérôme: Ein Ende ist nicht geplant. Mindestens dieses Jahr, also 2024, wollen wir noch unterwegs sein. Und wenn unser Sohn Janosch nächstes Jahr auch noch will, dann werden wir voraussichtlich auch da noch dem Nomadentun fröhnen. Es muss einfach für uns drei passen.

Karin und Jérôme genießen die gemeinsame Zeit mit ihrem Sohn Janosch

Wie seid ihr zum Reisen gekommen und warum reist ihr?

Karin: Ich war krank und hatte Zeit um eine Collage zu machen. Ich mag solche kreativen Arbeiten. Ich habe Bilder aus Zeitschriften ausgeschnitten und ein großes Bild gestaltet. Am Ende war in der Mitte der Umriss eines Wohnmobils zu sehen. So hatte ich das nicht geplant. Ich bin damit zu Jérôme gegangen und habe gesagt, schau mal, wir werden verreisen.

„Am Ende war in der Mitte der Umriss eines Wohnmobils“

Jérôme: Ich hatte mich damals gerade selbstständig gemacht, da kam Reisen für mich nicht in Frage. Aber die Idee vom Unterwegssein schlummerte in mir weiter und so habe ich nach zwei Monaten zu Karin gesagt: „Lass uns loslassen und losziehen.“

Karin: Ich habe mich riesig gefreut, aber wir hatten nur noch zwei Monate Zeit, um unsere große Wohnung zu räumen und zu putzen, einen Camper zu organisieren, alles für diese Reise vorzubereiten und vieles mehr. Ich wusste nicht, wie wir das schaffen sollten, doch es hat alles gut geklappt.

„Lass uns loslassen und losziehen.“

Wie hat euer Sohn Janosch darauf reagiert?

Jérôme: Er ging damals in den Kindergarten und fand die Idee, eine Reise zu machen, toll. Er ist ein großer Autofan und freute sich auf die Straßen und darauf, dass wir ein neues Fahrzeug kaufen wollten.

Was habt ihr mit eurem ganzen Hausstand gemacht?

Karin: Wir haben das meiste eingelagert in einem Kellerraum. Mittlerweile wären es eigentlich nur zwei Kisten mit Dingen, die uns wirklich wichtig sind. Alles andere könnte weg.

Aber ihr seid ja nicht nur mit dem Camper unterwegs, ihr macht ja auch Housesitting oder?

Jérôme: Unser Reisemobil ist nicht besonders Wintertauglich. Deshalb suchen wir uns für den Winter jeweils eine fixe Bleibe.

Karin: Wir sind im Winter gerne in der Schweiz.  Dort leben meine drei erwachsenen Töchter, mit denen wir dann Zeit verbringen können. Letzten Herbst 2023 haben wir uns zusätzlich einen Volvo XC90 gekauft, damit wir im November und Dezember das Winterwunderland von Norwegen bereisen konnten.

Winterwunderland in Norwegen

Wie finanzierst ihr eure Reise, arbeitet ihr von unterwegs aus?

Karin: Ich betreibe die Website frechundfroh.ch mit einen Reiseblog. Hier verkaufe ich aktuell handgestrickte, norwegische Wollpullover. Zudem baue ich gerade mein eigenes Coachingunternehmen auf.

Jérôme: Ich arbeite auch unterwegs weiterhin als selbständiger Webentwickler in meinen Geschäft schwarzpunkt.ch. Meine Kunden sind mir treu geblieben, auch wenn ich nicht mehr vor Ort bin. Als digitaler Nomade setze ich mich mit meinem Laptop auf den Beifahrersitz, oder an einen Picknick-Tisch, arbeite offline oder verbinde mich mit dem Internet mittels mobilem Router.

„Als digitaler Nomade setze ich mich mit meinem Laptop auf den Beifahrersitz“

Karin: Jérôme nutzt oft die Zeit zum Arbeiten während ich am Steuer sitze und Janosch Autos bewundert, die uns entgegenkommen.

Jérôme: Genau, so kann ich die Fahrzeit gut nutzen, um den Diesel, den wir verfahren, gleich wieder zu verdienen.

Jérôme in seinem Büro auf dem Beifahrersitz. Könnte es einen schöneren Arbeitsplatz geben?

Wer auch einen super Notebookhalter fürs Büro im Wohnmobil braucht:

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Ist es nicht auch manchmal schwierig sich auf ständig neue Plätze einzulassen, den Internetempfang sicherzustellen usw.?

Jérôme: Es geht, es wird immer einfacher je länger wir unterwegs sind. Es dauert immer ein bisschen, bis man sich eingerichtet hat, doch dafür hat man die schönsten Arbeitsplätze. Mal sitze ich irgendwo in Schweden in einem Fichtenwald, dann wieder am Meer mit einer besonders tollen Aussicht. Das ist schöner als jeder Schreibtisch zu Hause.

„Das ist schöner als jeder Schreibtisch zu Hause.“

Wie managet ihr das Familienleben von unterwegs, trefft ihr euch regelmäßig mit anderen Familien und wie ist es mit der Schule?

Jérôme: Wir reisen sehr spontan und haben keine konkrete Planung, was wir sehen wollen oder wohin wir genau fahren. Das gibt uns eine gewisse Freiheit, von Tag zu Tag zu entscheiden und auf die Befindlichkeiten aller Rücksicht zu nehmen. Die Begegnungen mit anderen Kindern sind meistens spontan, wenn wir auf einen Campingplatz gehen oder zufällig andere Familien treffen.

Karin: Wir würden auch länger an einem Ort bleiben, wenn Janosch sagt, hier gefällt es mir.

Jérôme: Schulisch sind wir Freilerner, wir haben keinen festen Lehrplan. Janosch ist acht Jahre alt und wäre theoretisch in der 2. Klasse. Wir haben Lernmaterial dabei. Wenn Janosch lernen will, kann er Mathe machen oder schreiben, er findet es auch spannend, Englisch oder Schwedisch zu lernen, dafür haben wir auch Lernhefte. Was wir nicht machen ist zu sagen, eine Stunde am Tag machst du Mathe oder liest du, das haben wir noch nie gemacht. Es geht darum, was ihn interessiert. Janosch lernt eigentlich alles über seine Leidenschaft für Autos. Über die Zahlen und Buchstaben auf den Nummernschildern und über die Automarken hat er lesen und schreiben gelernt. Inzwischen liest er selbst Bücher. Er ist da hineingewachsen, ohne dass wir ihm Lernmaterial aufgedrängt haben. Die kindliche Neugier treibt ihn zum Lernen.

Camper Sven vor atemberaubender Landschaft

Welche Länder habt ihr bereits bereist?

Jérôme: Deutschland, Polen, Tschechien, Litauen, Lettland Estland, Finnland Norwegen, Schweden, Dänemark, Frankreich, Schweiz, Belgien, Niederlande, Luxemburg und Italien.

Wo möchtet Ihr unbedingt noch hinreisen?

Karin: Wieder nach Skandinavien und ins Baltikum. Die Weite von Schweden und Norwegen sind einfach wunderbar und das Baltikum hat etwas Magisches.

Jérôme: Ich würde auch gerne nach Sardinien und an die norwegische Atlantikküste fahren. Die großen Fjorde in Südnorwegen faszinieren mich sehr.

Was war euer schönstes Erlebnis unterwegs?

Jérôme: Eine Hundeschlittenfahrt in Schweden.

Karin: Bei mir war es nach der Schlittenfahrt das Kuscheln mit den Hunden, das war so schön.

Wo hat es euch am besten gefallen und warum?

Karin: Saaremaa, die estnische Insel, hat mir am besten gefallen, weil das Klima durch die Ostsee sehr mild ist, vieles wächst. Überall hat es Gärten und Kunsthandwerk.

Jérôme: Bornholm, die dänische Insel hat mir sehr gut gefallen und auch die Wildnis in Norwegen, das norwegische Inland.

Habt ihr es schon mal bereut aufgebrochen zu sein?

Jérôme: Nein, nicht eine Sekunde. Vor der Reise dachten wir, es wäre schwer zu gehen, aber eigentlich ist es viel schwerer zurückzukommen.

„Vor der Reise dachten wir, es wäre schwer zu gehen, aber eigentlich ist es viel schwerer zurückzukommen.“

Karin: Ja, der Gedanke, dauerhaft irgendwo zu leben, ist im Moment noch nicht möglich.

Jérôme: Wenn man zu zweit ist, ist die Entscheidung weiterzureisen einfach. Aber wenn man Kinder hat, deren Bedürfnisse sich immer wieder ändern, muss man auch öfter überprüfen, ob der Lebensstil, den man führt, noch für alle passt.

Was war euer schlimmstes Erlebnis auf Reise und habt ihr ans Aufgeben gedacht?

Karin: Es gibt immer Höhen und Tiefen. Ansonsten fällt mir nur diese eine Mückennacht in Finnland ein, die wirklich anstrengend war. Das war das erste Mal, dass wir in Skandinavien richtig Stress mit Mücken hatten. Der Camper war gefühlt voller Mücken und wir haben kein Auge zugetan.

Jérôme: Eine nervenaufreibende Sache war, als wir die Fähre von Schweden nach Deutschland gebucht hatten und in kurzer Zeit 500 Kilometer fahren mussten. Als dann noch der Motor überhizte, war das schon etwas abenteuerlich mit dem alten VW-Bus. Doch wir haben es in letzter Sekunde ans Pier geschafft und mit einem „You know, yo’re late!“ wurden wir auf die Fähre gewunken…

Könnt ihr euch vorstellen irgendwo dauerhaft sesshaft zu werden?

Karin: Ja im Baltikum, da würde ich sofort Land kaufen, die Vegetation ist einfach noch intakt, die Kultur ist großartig und die Ostsee nah.

Jérôme: Ich kann mir Norwegen und das Baltikum vorstellen. Wobei ich mich in Norwegen noch freier fühle als zum Beispiel in Lettland.

Welcher Gegenstand darf auf eurer Reise auf keinen Fall fehlen?

Karin: Meine Wollmütze

Jérôme: Meine Backup-Festplatte trage ich meistens mit mir. Würde mal der Computer abhanden kommen, könnte ich damit meinen Arbeitsplatz innerhalb einiger Stunden wieder herstellen. Das ist sozusagen die Lebensversicherung für’s Geschäft.

Aber eigentlich habe ich viel lieber die Axt in der Hand als die Festplatte in der Tasche. Also Axt und Schnitzmesser. Und vielleicht noch die Angelrute. Damit ist das Freiheitsgefühlt perfekt!

Ein Stück Land im Baltikum oder in Norwegen, das wäre schon etwas.

Welchen Tipp oder Ratschlag habt ihr für unsere Leser?

Jérôme: Wenn ihr euch überlegt, welches Fahrzeug ihr kaufen wollt, dann nehmt doch ein altes, das ist viel gemütlicher als die klassische neue Weißware, vor allem mit Familie. Wenn das Fahrzeug gemütlich ist, hält man es auch mit Kindern an Regentagen im Wohnmobil aus.

Karin: Dann ist man zwar langsamer unterwegs, aber man bekommt mehr von dem mit, was draußen passiert. Das Wichtigste ist, eine Entscheidung zu treffen. Dann kommt alles, wie es kommen muss. Aber man muss eine Entscheidung treffen!

 

Danke euch zwei für das nette Interview!

Besucht das Instagram Profil der zwei unter @frechundfroh und deren Website: frechundfroh.ch

 

Jetzt bist du gefragt

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