Wohnmobil lackieren- So machst du aus alt wow!
Unsere Wanda im neuen Look
Das Makeover
Es gibt zwei Arten von Wohnmobilbesitzern: Die einen, die sich gleich ein top ausgestattetes Wohnmobil kaufen, und dann gibt es uns – jahrelang unterwegs mit einem in die Jahre gekommenen, optisch herausfordernden Wohnmobil. Aber genau das war unser Markenzeichen! Auf der nächsten großen Reise begleitet uns ein anderes Fahrzeug, aber das ist eine andere Geschichte. Heute wollen wir zeigen, wie wir aus unserem treuen, aber hässlichen Wohnmobil eine echte Schönheit gemacht haben. Ein Wohnmobil lackieren kann jeder, wir zeigen dir wie es geht!
„Ein Wohnmobil lackieren kann jeder“
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„Das Ziel war klar: ein frischer Look, der Köpfe verdreht.“
Der erste Eindruck zählt
Unser Wohnmobil Wanda hatte Charakter, aber „Schönheit“ war nicht unbedingt das erste Wort, das einem in den Sinn kam. Die Vorbesitzer hatten es vor langer Zeit weinrot foliert. Folierungen haben ein Haltbarkeitsdatum, und dieses war längst überschritten. Die Farbe war verblasst, Risse hatten sich gebildet und stellenweise hing die brüchig gewordene Folie in Fetzen herunter. Das Wohnmobil plus Technik hat uns auf unserer 28-monatigen Reise und den 62.000 gefahrenen Kilometern nie enttäuscht und so beschlossen wir, Wanda zum Dank ein neues Outfit zu verpassen. Das Ziel war klar: ein frischer Look, der Köpfe verdreht.
Vorbereitung ist alles
Vor dem Anstrich musste das Wohnmobil gut vorbereitet werden:
Entfernung alte Folierung
Zuerst musste die Folie entfernt werden. Das war die schwierigste und zeitaufwendigste Aufgabe. Die Folie war über die Jahre ausgehärtet und so spröde, dass man immer nur handgroße Stücke abziehen konnte. Mit einem Heißluftföhn, einem Spachtel und Fingernägeln haben wir Zentimeter für Zentimeter abgetragen. Aber keine Sorge, diese Aufgabe betrifft dich wahrscheinlich nicht, denn die wenigsten Wohnmobile sind foliert. Dann kannst du gleich zu Schritt zwei übergehen. Eine alte und ausgehärtete Folierung zu entfernen ist eine echte Herausforderung. An vielen Stellen hat auch der Heißluftföhn nichts ausrichten können. Wir stießen auf den Folienentferner von Furth Chemie der die Folie anlöst aber den Lack nicht beschädigt. Außerdem können ein Winkelschleifer mit CSD Scheibe*, ein Folienradierer* und eine Messing Bürste* auf einer Bohrmaschine gute Dienste leisten um eine alte Folierung zu entfernen.
Rost entfernen
Bei unserem Alkoven-Wohnmobil war das zum Glück nicht so schlimm, denn der Aufbau besteht aus Aluminium und ist daher vom Rost verschont. Bei älteren Wohnmobilen kommt es aber immer wieder zu Alufraß, also Korrosion, die kleine Löcher ins Blech frisst. Wenn du solche Stellen hast, schleife sie gut ab und verschließe sie mit Aluminiumspachtel*. Die Karosserieteile, die aus Blech bestehen, waren bei uns zum Glück nirgendwo von Rost betroffen, bzw. wir hatten diese Arbeit schon bei der Erneuerung der Schweller gründlich erledigt. Dazu haben wir diese Rostschutzgrundierung* verwendet. Den Rost so gut wie möglich mechanisch entfernen, auch hier eignet sich die CSD-Scheibe, und dann mit Owatro-Öl* behandeln. Ich liebe dieses Produkt und es hat sich gezeigt, dass es mehrere Jahre hält, besonders wenn es nach dem Trocknen mit Rostschutzgrundierung* überstrichen wird.
Auch die Felgen mussten wir gegen Rost behandeln, bevor wir sie schwarz lackierten. Für die Felgen haben wir diesen Folienlack* verwendet. Auf die Rostbehandlung und was dabei zu beachten ist, werden wir beim Umbau unseres Expeditionstrucks noch genauer eingehen. Mit Drahtbürste und Schleifpapier haben wir die Felgen vorbereitet und anschließend gereinigt, damit sie vor dem Lackieren staubfrei sind.
Reinigung und Lackiervorbereitung
Nachdem wir nach wochenlangem Fummeln endlich die ganze Folie abgezogen hatten und dachten, das Schlimmste wäre überstanden, mussten wir feststellen, dass das ganze Wohnmobil nun klebte, da wir die Kleberückstände der Folie anscheinend nicht entfernt bekommen hatten. Das bedeutete für uns, dass wir nun schauen mussten, womit wir den Kleber entfernen konnten. Um es gleich vorweg zu nehmen, diese Arbeit war die schlimmste von allen. Wir scheuerten mit Verdünnung, verschiedenen Folienentfernern und Reinigungsmitteln. Nachdem wir den größten Teil des Klebers entfernt und alles angeschliffen hatten, schrubbten wir das ganze Wohnmobil mit Silikonentferner * ab, um es staub- und fettfrei zu bekommen. Ein sauberer Untergrund ist das A und O für ein gutes Ergebnis.
Auch wenn keine Klebstoffreste zu entfernen sind, sollte der Untergrund gründlich z.B. mit Schleifvlies * angeschliffen und anschließend sorgfältig entfettet werden. Silikonentferner z.B. in Pumpsprüher füllen, aufsprühen und mit sauberem Tuch abreiben.
Abkleben
Nun konnte endlich mit den Vorbereitungen für die Malerarbeiten begonnen werden. Fenster, Türgriffe und alles, was nicht gestrichen werden sollte, wurde sorgfältig abgeklebt. Das erspart später viel Zeit und Ärger! Man sollte unbedingt auf ein gutes Klebeband achten, denn wenn man ein billiges nimmt, das nicht richtig klebt und dadurch Farbe unter das Klebeband kommt, war die ganze Arbeit umsonst. Wir haben dieses Klebeband* benutzt und sind sehr zufrieden damit. Das andere, auf den Bildern zu sehende gelbe Abklebeband war nicht so gut zu verarbeiten.
Zeit für Farbe – Wohnmobil lackieren
Wir wollten etwas, das ins Auge fällt, aber nicht zu aufdringlich ist. Unsere Wahl fiel auf eine Kombination aus grünen und weißen Akzenten. Wir entschieden uns für die RAL-Farben 6021 Blassgrün und 9001 Cremeweiß. Die Farbe war ein Kunstharzlack von Paint Systems. Das Preis-Leistungs-Verhältnis war hier sehr gut, allerdings fanden wir, dass die Farben auf glatten Oberflächen schwierig zu verarbeiten sind und Fehler nicht wirklich verzeihen, so dass man schnell Tropfen oder Pinselstriche sieht. Auf geriffelten Oberflächen war die Verarbeitung dagegen sehr einfach.
Kunstharzlacke haben den Vorteil, dass kein Härter als 2. Komponente zugesetzt werden muss und dass sie nach dem Aushärten sehr robust sind. Sie werden daher häufig bei Land- und Baumaschinen eingesetzt. Kunstharzlacke können jedoch nur mit Kunstharzlacken überlackiert werden. Auch die Verarbeitung mit der Rolle ist nicht ganz einfach, da sich schnell kleine Bläschen bilden. Positiv ist, dass der Lack auch auf unserem nicht perfekten Untergrund (minimale Klebstoffreste waren noch vorhanden) ohne Probleme gut haftet.
Beim nächsten Mal würde ich wegen der einfacheren Verarbeitung einen 2K-Lack nehmen. Beim Wohnmobil Bad habe ich schon gute Erfahrungen mit den Farben von Farben Löwe Hamburger Lackprofi gemacht. Dort wird auch ein 2K-Autolack in allen möglichen RAL-Farben* angeboten. Dieser Lack wird dann vor dem Lackieren mit dem mitgelieferten Härter vermischt und lässt sich besser mit der Rolle lackieren.
Generell sollte darauf geachtet werden, dass die Außentemperatur beim Lackieren nicht unter 15°C liegt, je nach Lack. Je wärmer, desto besser.
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Wohnmobil grundieren
Zuerst wurde das Wohnmobil grundiert, damit die Farbe gut hält. Wir haben den Haftgrund von Caparol Capacryl* verwendet, der speziell für schwierige Untergründe entwickelt wurde und sich super leicht verarbeiten lässt. Denn auf Aluminium, aus dem Wohnmobilaufbauten oft gefertigt sind, muss man vor dem Lackieren unbedingt mit Haftprimer grundieren. Sonst haftet der Lack nicht richtig. Den Produktnamen „Haftwunder“ kann ich voll und ganz unterschreiben. Die Grundierung lässt sich super verarbeiten, ist wasserlöslich und hat auch auf unserem anspruchsvollen Untergrund eine gute Grundlage für den Lack gebildet. Auch die Stahlblechteile des Fahrerhauses haben wir damit grundiert.
Sprühen, Pinseln oder Rollen?
Da wir das Wohnmobil auf unserem Parkplatz unter freiem Himmel lackieren mussten, schied die Sprühmethode aus, zu groß war die Gefahr, durch den Sprühnebel andere Fahrzeuge mit zu lackieren. Wir entschieden uns, den Lack mit einer Rolle aufzutragen und enge Stellen um Fenster, Türen etc. mit einem Pinsel vorzustreichen. Hierbei muss man darauf achten die für den jeweiligen Lack passenden Rollen zu kaufen, sonst kann es passieren, dass der Lack die Rollen zersetzt. Wir haben für den Kunstharzlack von Paint Systems diese Rollen* und diese Pinsel* verwendet.
Unser Fazit dazu ist, dass gerade Flächen wie die Fahrerkabine auf diese Weise wesentlich schwieriger zu lackieren sind als die geriffelte Karosserie des Wohnmobils. Der unebene Untergrund verzeiht leichter Fehler und Patzer, die man im Endergebnis gar nicht mehr sieht. Bei glatten Flächen ist das anders, da sieht man später jeden Farbtropfen. Deshalb ist sauberes und gleichmäßiges Arbeiten unbedingt erforderlich. Da wir unser Wohnmobil zweifarbig lackiert haben, haben wir zuerst alle Stellen lackiert, die die gleiche Farbe erhalten sollten, diese trocknen lassen und dann abgeklebt, um den Rest mit der anderen Farbe zu lackieren, ohne die bereits fertigen Stellen wieder zu verschmieren.
Details in Schwarz: Die Stoßstangen, die Kotflügel, sowie die Zierleisten rund um das Fahrzeug und natürlich auch die Felgen wurden schwarz lackiert, was dem ganzen Look unserer Meinung nach dem letzten Schliff gab. Für die Kunststoffteile haben wir dieses Kunststoffspray* verwendet das den nötigen Kunststoffprimer bereits enthält.
Eine gute Grundierung ist unerlässlich, der Haftprimer von Caparol wird nicht umsonst als "Haftwunder" bezeichnet
Nach dem Grundieren konnte es ans lackieren gehen. Wir haben uns für einen Kunstharzlack entschieden
Unser Tipp das „Haftwunder“
Das Ergebnis
Als wir das Klebeband entfernten und den Camper in der Sonne bewunderten, konnten wir kaum glauben, dass es immer noch das gleiche Fahrzeug war. Das Makeover hat das ganze Aussehen verändert. Plötzlich hatten wir das Gefühl, ein nagelneues Wohnmobil zu haben – mit all der Nostalgie des Alten. Allerdings und das ist jetzt auch etwas traurig – es ist nicht mehr die Wanda die da jetzt in neuem Glanz erscheint.
Fazit
Ein optisches Make-over bedeutet Arbeit, aber es lohnt sich. Wenn du selbst mit dem Gedanken spielst, deinem Wohnmobil einen neuen Look zu verpassen, hier ein paar Tipps:
– Plane genügend Zeit ein – die Vorbereitungen nehmen mehr Zeit in Anspruch als du denkst. Plane auch, wo Du das Wohnmobil lackieren willst, denn wenn Du wie wir im Freien arbeiten musst, solltest Du bedenken, dass Du gutes Wetter brauchst und die Temperaturen weder zu hoch noch zu niedrig sein dürfen, damit die Farben gut verarbeitet werden können.
– Qualität zahlt sich aus: Gute Farben und gutes Werkzeug machen den Unterschied.
– Hab keine Angst vor kreativen Designs – dein Wohnmobil, deine Regeln!
Jetzt freuen wir uns über jedes Lob für dieses schöne Wohnmobil.
Werkeug und Materialliste zum Wohnmobil lackieren
Mit diesem Werkeug und Material waren wir in der Lage unser Wohnmobil selber zu lackieren. Ganz ohne Lackierkabine und Garage und haben trotzdem ein super Ergebnis erhalten.
Werkzeugliste
- Heißluftfön
- Spachtel*
- Lackpinsel*
- Walzen und Lackwannen*
- Drahtbürste
- Folienradierer*
Materialliste
- Rostschutz*
- Schleifpapier mit Gewebe*
- Schleifvlies*
- Grundierung & Haftprimer*
- Kunstharzlack
- alternativ 2K Autolack (leichter verarbeitbar)*
- Folienentferner
- Verdünnung*
- Silikonentferner*
- Abklebeband*
- Kunststoff Stoßstangenspray*
- Dekasyl MS-2* für neue Dichtfugen
- Dichtband, sollten Undichtigkeiten repariert werden müssen*
- Aluspachtel*
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Für dich ändert sich nichts, auch nicht der Preis.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-20 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Ein großartiger Beitrag – beeindruckend, wie ihr euer Wohnmobil komplett verwandelt habt! Ich habe selbst ein Wohnmobil und liebe solche Projekte, die das Fahrzeug nicht nur optisch aufwerten, sondern ihm auch neuen Charme verleihen. Gerade die Detailarbeit, wie ihr sie beschreibt, zeigt, wie viel Leidenschaft dahintersteckt. Bei uns auf der Arbeit nutzen wir inzwischen Elektro-Lkw für die Logistik, was uns gezeigt hat, wie wichtig leise und nachhaltige Fahrzeuge sein können – eine spannende Inspiration auch für den Campingbereich, um die Natur möglichst wenig zu belasten. Freue mich auf weitere Tipps und Ideen!
Hallo, danke für dein nettes Feedback!